IM1218: Le Brunch - Die Akte Peter Molyneux
Peter Molyneux ist – ganz ohne Übertreibung – eine Legende. Er hat einige Klassiker-Spiele zu verantworten wie Populous, Powermonger, Syndicate, Magic Carpet, Dungeon Keeper, Theme Park und Theme Hospital. Daher war, vor allem nach den eher etwas entäuschenderen Spielen Fable und Black & White, nur eine Frage der Zeit, bis der Erfinder der „Götter-Simulation“ wieder zu seinem ursprünglichen Genre zurückkehren wird. 2012 war es soweit und Molyneux startete mit seiner neuen Firma 22Can eine Kickstarter-Kampagne zu „Godus“, welches versprach, das alte Populous-Feeling wieder zurückzubringen. Dieses Versprechen ist nun fast 3 Jahre her und von der PC-Version gibt es kaum mehr als eine halbfertige Beta und eine F2P-verseuchte Mobile-Version.
Fast in Vergessenheit geriet dabei, dass dem Gewinner des experimentellen Spiels „Curiosity“ ein „Life-changing“-Gewinn in Form einer Beteiligung der Einnahmen am Spiel zugesprochen wurde. Ein Bericht auf Eurogamer namens „The God who Peter Molyneux forgot“ handelt über Bryan Henderson, den Gewinner des Curiosity-Experiments und fasst dieses Drama sehr schön zusammen.
Dies wiederum führte zu einem sehr umstrittenen Interview von John Walker auf RPS, welches mit dem bemerkenswerten Satz begann: „Do you think that you’re a pathological liar?“. Harter Tobak.
Kann man mit einer Legende so umgehen? Ja, man MUSS es sogar, findet Michael Graf von der Gamestar in seinem Essay. Auch unser zweiter Gast, Christian Schiffer von der WASD schrieb für den BR über den Vorfall und seine Erinnerung an Molyneux: „Ach Peter, du alter Dampfplauderer“
Im heutigen Le Brunch reden wir ausführlich über „Die Akte Peter Molyneux“, Unterschiede der angelsächsischen Interview-Kultur, Till Schweiger und die Vorteile eines Grills.
Shownotes:
Artikel auf Superlevel von Marcus Dittmar
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Zweiter?
Ich habe lange überlegt, ob ich dazu antworten soll, wahrscheinlich bringe ich die Hälfte meiner Gedanken durcheinander. Ich bin mit Molyneuxs Spielen groß geworden, aber irgendwie hat er mich mit dem Abgang von Bullfrog zu Lionhead auch verloren und habe deshalb auch kein Geld an das Spiel gespendet.
Ich habe das Interview kurz nach seinem Erscheinen gelesen, und ich bin immer noch gespaltener Meinung. Der Ton des ganzen Interviews bereitet mir ein großes Problem, denn am Ende klingt Walker für mich mehr wie ein enttäuschter Fan, dessen Kindheitsträume zerstört wurden, und ich habe mehr Sympathie mit Molyneux, als es ihm eigentlich zustehen sollte. Ich glaube aber auch nicht, dass Walker unter Alkoholeinfluss das Interview geführt hat. Aus dem ganzen Interview habe ich zwei Sachen herausgenommen, erstens 8 Personen arbeiten wohl weiter an dem Projekt, zweitens diesen Satz,,„You have an idea, you think you need this much, but as most people will say with Kickstarter, if you ask for too much money up front because of the rules of Kickstarter, it’s very, very hard to ask for the complete development budget”. Hier, hätte ich es gerne gesehen, wenn Walker mehr nachgefragt hätte, wenn er ein Fehlschlagen des Kickstarterstarters ins Spiel gebracht hätte.Denn seit Beginn der Kickstarter-Euphorie im März 2012, vermisse ich etwas wie einen Artikel mit einem Titel wie “ Wieviel kostet es, ein Computerspiel zu entwickeln“. Hört sich einfach an, die Antwort sollte aber etwas schwerer zu beantworten sein.
Nur eine kleine Ergänzung: Walker impliziert mit seiner Eingangsfrage bei Molyneux nicht eine bewusste Lügerei, sondern mit dem begriff des „pathologischen Lügners“ eine krankhafte, unbewusste. Das ist, denke ich zumindest, dann doch eine Ebene zutief gegriffen für einen entwaffnenden Auftakt und, egal wie verdient die Kritik an der Arbeit von Molyneux auch sein mag, schlichtweg unwürdig.
Halt! Stop! Manu ist der Moderator!1! :)
:-)
Ich habe das Interview mit wachsendem Unmut gelesen, weil ich es wirklich bedenklich fand wie da mit Peter Molyneux umgegangen wird. Ein harter Ton ist eine Sache, aber auf mich wirkte Walker eher so als wolle er von Peter unbedingt hören er sei ein Lügner und hätte uns alle absichtlich um unser Geld gebracht.
Etwas Kritik muss ich aber auch an euch ausüben. Es schien mir so als wäre keiner von euch Backer von Godus gewesen. Korrigiert mich wenn ich mich irre. Worauf ich hinaus will ist, dass man als Backer ein tägliches Entwicklungsupdate bekommt bei dem wirklich alles offen gelegt wird. Auch wofür wieviel Geld geflossen ist. Wenn man diesen Hintergrund hat, was man als wütender Backer haben sollte, kann man eigentlich überrascht sein was da passiert ist bzw man kann Peter keine Lüge vorwerfen. Was man ihm vorwerfen kann ist eine schlechte Projektplanung und wie ihr schon richtig sagt eine viel zu knappe Budgetvorstellung.
Long story short ich fände es gut, dass wenn man sich so ein Thema vornimmmt zumindest als Moderator alle Fakten kennt ;)
Aber wie immer ein sehr sehr schöner Podcast, der auch sehr interessante Seiten der Branche beleuchtet hat.
Hallo Marcus,
was mich betrifft, hast Du recht, ich habe Godus nicht gebacked. Ich hatte allerdings in der Diskussion um das Interview immer wieder gehört, dass die Backer in der Tat umfassend auf dem Laufenden gehalten worden sind. Diesen Punkt haben wir nicht berücksichtig, so oder so haben wir aber wir P.M. vor dem Vorwurf der bewussten Lüge in Schutz genommen.
Lass doch bitte die Gäste ausreden :(
Als Moderator muss man halt auch mal reingrätschen, um das Gespräch zu lenken.
Meine Erfahrung sagt mir, dass einfach zu viel in einzelne Personen hinein interpretiert wird. Natürlich ist es für Redakteure einfacher, ein ganzes Spiel an einer Person, einem Designer festzumachen.
Jedoch gehört das auch in früheren Jahren nicht zur Wahrheit! Es sind immer mehrere Personen die etwas umsetzen. Ihre Ideen beisteuern, Designentscheidungen treffen und schließlich das Produkt entstehen lassen, das es am Ende ist.
Diese ganzen alten Designer hochzustilisieren ist einfach falsch und Abseits der Realität!
Daher kann man P. Molyneux eigentlich nur vorwerfen, dass er nicht so tun soll, als ob er sich dieses ganzen Spiele von vorne bis hinten komplett selbst erdacht hat, ohne andere Mitarbeiter und Ideen.
Wenn Redaktuere und Molyneux zu dieser Einsicht kommen, dann kommt man im Nachgang zu der Ansicht, dass Molyneux nicht alleine für irgendwelche fehlenden Features in Games verantwortlich gemacht werden kann.
thats my two cents.
Super interessante Sendung mit sehr tollen Gästen. Bitte öfter einladen (beide!).
Der Moderator war natürlich auch toll.