IM1091: Le Brunch - Gamestudies
Was sind eigentlich diese ominösen Gamestudies? Spielende Studenten? Oder eine ernstzunehmende, kulturelle Auseinandersetzung mit Spielen? Um dieser Frage nachzugehen haben wir uns Lisa Bull und Rudolf Inderst eingeladen.
Wikipedia sagt übrigens:
Game studies or gaming theory is a discipline that deals with the critical study of games. More specifically, it focuses on game design, players, and their role in society and culture. Game studies is an inter-disciplinary field with researchers and academics from a multitude of other areas such as computer science, psychology, sociology, anthropology, philosophy, arts and literature, media studies, communication, theology, and more.
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Nice one. Mir rutschen bei der Arbeit auch immer wieder mal Abschlussarbeiten mit Spielthematik durch die Hände, die dann in versch. geisteswissenschaftlichen Studiengängen, die sonst nichts diekt mit Games zu tun haben, vorgelegt wurden.
Next stop: Gamification? Oder war das schon mal Hauptthema in einem Cast? Wenn dann war das doch glaube ich nur angeschnitten aufgrund des zugrunde liegenden Spieles, oder? Hier wäre vielleicht auch ein mitunter kritischerer Blick nicht unangebracht, für den Fall, daß sich Daniel wieder als überzeugender Kritiker einbringen möchte.
Sehr toller Podcast. Besonders da ich eine Person im Bekanntenkreis habe, die (nach ihrem Abitur) über Gamedesign oder Gamestudies nachdenkt. Die Unterscheidung und besonders die ungefähren Inhalte fand ich sehr interessant.
Überbezahlte Wissenschaftler (zumindest im ÖD) habe ich aber noch nicht gefunden.
@Alliser: Wo arbeitest du denn, dass du solche Abschlussarbeiten bekommst. Finde ich interessant. Welche Spiele werden da so besprochen? Welche Themen?
Ich arbeite in der Verwaltung einer Hochschule und da hat man gelegentlich mit den Studenten und ihren Arbeiten zu tun. Bei dem was ich mitbekommen und mit dem Studenten gesprochen habe, ging es jetzt nicht spezifisch um ein Spiel, aber eine Abschlussarbeit im medienwissenschaftlichen Bereich bearbeitete z.B. die Annäherung von Spielmusiken hin zu Filmsoundtracks, eine andere Arbeit hatte ein Überthema a’la Einfluss vom Musiktakt in ein Spiel, z.B. Space Invaders und Beatbuddy.
Also, alles eher allgemein gehalten. Sind halt geisteswissenschaftliche Studiengänge, aber man merkt daran halt auch das Eindringen der Spiele bzw. der spielenden Generationen in die Hochschulen. In den beiden genannten Fällen wurden die Studenten trotz der Neuartigkeit des Themas lt. Eigenaussage gut vom eher fachfremden, aber offenen Prüfer unterstützt, was mich gefreut hat zu hören.
Vielen Dank für die Antwort.
Das hört sich echt interessant an. Ich wäre dafür auch offen. Bin Geisteswissenschaftler (Erziehungswissenschaftler) und in meinem Bereich bzw. an meinem Arbeitsbereich ist mir die Thematik noch nicht begegnet. Schade.
Abgrenzend von den Game Studies erkenne ich allerdings die Veränderung von Seminaren seit Tablets/Smartphones. Ich benutze sie zum Dozieren und die Student_innen zum Ablenken :)
Ein wirklich hübsch anzuhörender Podcast mit guten Gästen. Bei der Frage nach der Daseinsberechtigung der Game Studies darf natürlich nicht vergessen werden, dass auch länger etablierte Medienformate wie der Film (um ein sehr offensichtliches Beispiel zu nennen) ihre „eigene Wissenschaft“ erhalten haben, die es vielleicht nicht immer zum eigenständigen Studiengang schafft, aber durchaus zum Gegenstand der Lehrpläne wird. In diesem Sinne gab es etwa letztes Jahr eine Ringvorlesung zum Thema Game Studies an der Uni Tübingen, welche in ihrem Aufbau noch einmal diesen multidisziplinären Charakter unterstreicht (hier nachzulesen, sogar mit Video der einzelnen Sitzungen: http://www.uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/philosophie-rhetorik-medien/institut-fuer-medienwissenschaft/institut/zentrum-fuer-interdisziplinaere-medienforschung/veranstaltungen/ringvorlesung-game-studies.html).
Besonders gefreut habe ich mich über die Buchempfehlung von Rudolf, welcher u.a. Benjamin Beils einführendes Werk dem geneigten Leser ans Herz legt. Besonders schön finde ich daran, dass es vor allem verständlich geschrieben ist (was man im akademischen Feld nicht erwarten sollte). Diese und noch viele andere Publikationen bildeten schließlich die Grundlage für meine Bachelorarbeit, welche das Verhältnis von Videospiel und Film anhand der Beispiele The Last Of Us, Beyond: Two Souls und The Walking Dead beschreibt. Das finde ich hochinteressant (aber das muss ich ja auch so verkaufen), würde den Rahmen hier jedoch sprengen. Jedenfalls zeigt sich hierin, wie gut sich Wissenschaft und Hobby verbinden lassen können. Selbst dann, wenn Game Studies noch kein direkter Bestandteil meiner Uni in Weimar sind. Dass man mich darüber schreiben lässt, zeigt immerhin die Aufgeschlossenheit und Neugier.