IM1591: Le Brunch - Entwicklerinterview TV Tower / TV Gigant
Urlaubsvertretung bei Insert Moin! <3 Unser geliebter Servermaestro Stefan ‚TheBrain‘ hat sich seinen Arbeitskollegen Henrik geschnappt und ein Interview mit dem Hobbyentwickler Ronny Otto über das „Mad TV“-Remake TV Tower geführt.
Seite zum Projekt: TV Tower / TV Gigant
Wer aktiv am Spiel mitwirken möchte, findet das unter Github: https://github.com/GWRon/TVTower
Einen weiteren, großartigen Podcast zum Thema MadTV gibt es übrigens bei unseren Freunden von Stay Forever.
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Danke für das offene Interview. Wirklich interessante Infos. die man als Open Source Entwickler auch nachvollziehen kann. Insb. die ständigen Abgänge und Neuausrichtungen. Der Ronny geht damit super um.
Mad TV habe ich gerne gespielt. Trotzdem zweifle ich, ob das in ein paar Jahren überhaupt noch jemanden interessiert…da das Fernsehen ja auch so langsam durch Streaming abgelöst wird.
Also ich würde ja einen KI Gegner einbauen, der voll auf Streaming wie Netflix und Prime setzt. Das wäre doch eine KI die auch stark ist ;-).
Danke fuer den Gedankenanstoss. Ich halte das Thema Streaming fuer interessant, wuerde aber dennoch das klassische System des Kabel- bzw Hausantennen-Fernsehens beibehalten. Wir hatten auch angedacht, vor 1990 aus einer Enklave (Schwarzenberg) zu senden um die DDR/BRD-Sache noch mit reinzubeziehen. Streaming hingegen baut auf einem anderem Ansatz auf, einem Ansatz den man nur rudimentaer mit einem Spielprinzip wie das in TVTower / Mad TV / … aufgreifen kann.
Ich koennte mir vorstellen, dass ab Spieljahr 200x das Angebot an den Sender herangetragen wird, fuer XYZ Euro pro Tag das Senderprogramm in das Internet einzuspeisen. Gleichzeitig wuerde ab diesem Zeitpunkt der „althergebrachte Verbreitungsweg“ (Sendemast + Satellit) zwar nicht an Reichweite verlieren, aber geringere Zuschauerzahlen erwirtschaften (weniger Leute schalten die Kiste an, schauen es lieber ueber Mediatheken an – oder schauen gleich eines der Videoportale).
Das Abbilden eines zeitversetzten Sendeverhaltens wuerde komplett andere Werbevertraege erfordern, wuerde die Preisverleiung verzoegern, … usw. usf. Wir haetten das Problem, die ganze Berechnungsgrundlage ueber Bord zu werfen. Dementsprechend ist mein Vorschlag der obige: Neuerungen mit einbeziehen, aber auf eine Art die an der Spielmechanik nicht viel aendert.
Vielfalt im Spiel kaeme durch die Technik und bspweise notwendige Aufruestungen (HD, 4K-Streaming). Interessant waere, wenn wir schon beim Thema „Upgrades“ sind, auch Flops wie die Videotext-Alternativen anzubieten (oder generell Kosten fuer den Videotext ins Spiel zu integrieren).
SiENcE: Danke, durch meine Antwort haben sich gleich wieder ein paar Ideen zum ausdiskutieren eingefunden.
schöne folge, wenn nur das laute vadern/mikrofonschnaufen nicht wär..
das müsst ihr doch gehört haben beim aufnehmen.. :/
naja..
ich hab madtv damals auch viel gespielt. und zumindest in meiner version auf dem pc gab es eine option um quasi unendlich geld zu bekommen, an die ich immer denken muss, wenn ich an das spiel denke..
vor allem, weil das bisher irgendwie nie irgendjemand in einem gespräch als möglichkit angesprochen hatte..
man konnte kredite aufnehmen und rote zahlen schreiben und sobald man soviele schulden hatte, dass das führende minuszeichen des kontstands links aus der anzeige rausrutschte, war das geld mit einem mal positiv und eigenes vermögen.
damit konnte man dann wirklich alles kaufen.. :P
daher habe ich das irgendwie nie so richtig gespielt. sondern nur versucht am anfang möglichst viele schulden zu machen, um danach nie wieder an geld denken zu müssen.. hehe ^^
hach.. danke euch für die netten erinnerungen.. ^^b
Entschuldige das „Löw’sche“ Luft-Einziehen. Mussten bei der Aufnahme mit verschiedenen Mikrofonen hantieren – und am Ende ist es ein normales „Handmikro“ geworden und da kam so vieles ungefiltert durch. Ich schiebe es einfach mal auf meinen Schnupfen, da liess es sich einfach nicht so atmen, wie ich es aehh „gewohnt“ bin ;-)
Jetzt so als technischen Einblick gewaehrend: Ich denke bei den anderen beiden kamen meine Geraeusche nur gefiltert an. Die Jungs haben eine neue Technik ausprobiert bei der ein jeder Teilnehmer der Unterhaltung seine eigene Tonspur aufnahm. Und die ist naturgemaess ungefiltert und mit hoeherer Bitrate kodiert. Beim Schnippeln und Mischen war es dann wohl sicherlich vernehmbar – nur waere das sicherlich ein grobes Hackstueck geworden, wenn da alles herausgefiltert worden waere. Mir ist es beim anhoeren auch aufgefallen. Herrje, ich haette wohl doch auf das professionelle Equipment vom Kollegen zurueckgreifen sollen anstatt mit meiner 7-Euro-Ultrastar-Mikro-Moehre anzutanzen. Man verzeihe es mir hoffentlich.
Den Geldtrick kannte ich auch, fand aber den klassischen „In der Ecke vom Koffer klicken“-Cheat schneller zu erreichen. Was hier aber immer verschwiegen wird: fuer jeden so „kostenlos gekauften“ Film wurde der naechste gekaufte Film automatisch wieder entfernt. Man musste also darauf achten, dass der naechste Filmkauf guenstiger war, als der vorher „gecheatet verkaufte“.
Ich sehe aber schon, die Meute steht auf Cheats: wenn die Dev-Shortcuts raus sind, koennen wir ueber die Einbindung des „G“-Tasten-Eastereggs reden (da wurde die Spielfigur zu einem Schleim-Viech).
Und falls hier wer bei TVTower unbedingt Geld ercheaten moechte:
Enter
/dev money 1 1000000
Enter
und ihr habt 1Mio mehr auf dem Konto.
schöner Podcast! Während das Geschnaufe zu Anfang in der Tat etwas nervig war, hat es mich weniger irritiert als andere Störgeräusche, die es in der Vergangenheit schonmal gab. ^^
Dachte zunächst, dass es sich bei dem Spiel um Empire TV Tycoon oder MAD Games Tycoon handeln würde, die vor kurzem auf Steam aufgetaucht sind.
Was mich am Design interessieren würde, ist wie Movie-Value berechnet wird. Oder konkreter: Ob und wie eine Differenz zwischen Produktionswert und Nutzwert hergestellt wird.
Wie sich die Kosten ergeben hattest du ja grob angeschnitten und ich will da jetzt auch nicht auf die Einzelheiten eingehen. Aber ich frage mich folgendes:
In der Wirklichkeit kann ein Film ja aus einem guten Schauspieler, einem guten Regisseur und einem guten Drehbuch bestehen – der Film kann aber trotzdem überhaupt nicht bei den Zuschauern ankommen.
Wird irgendeine Differenz zwischen den Kosten für den Film und der Beliebtheit des Films geschaffen?
Oder ist der Nutzen fix an den Wert des Films gebunden? Also Sprich Komponenten A+B+C geben Filmkosten D und Wertigkeit für Zuschauer E.
Letzteres wäre ja irgendwie schade, das es dem ganzen eine extreme Vorhersehbarkeit geben würde. Wobei das auch realistisch sein könnte. Schließlich sind die meisten Filme ja bereits im Kino gelaufen und man weiss wie gut sie performen.
Hallo Kordanor,
Schoen, dass Du mein Geschnaufe ueberlebt hast – aus diesem Grund kann ich Dir hoffentlich auch Deine Frage beantworten.
Die Eigenproduktion basiert auf einem Drehbuch, was eine Art „Potential“ beherbergt. Ein schlechtes Drehbuch verdirbt einfach das Endprodukt – perfekte Besetzung, Produktion usw. kann da zwar einiges rausholen, aber eben nie den Ueberfilm daraus basteln (obwohl… ich glaube das muss ich noch mit einer kleinen Randwahrscheinlichkeit versehen).
Ok, zurueck zu Deiner Frage: Ja es entsteht ein Mehrwert der unabhaengig von den Kosten ist.
Jeder Schauspieler, Regisseur, … hat spezifische Attribute (Aussehen, Charisma, …) und ein jedes Filmgenre hat andere Anforderungen an Schauspieler / Regisseure … So fordert ein Erotikfilm einen hoeheren Wert bei „Aussehen“ als bei „Charisma“. Charisma hingegen ist fuer Regisseure oder Dramendarsteller wichtig. Derzeit gibt es noch nicht fuer alle Genres solche feinstufigen Unterscheidungen, die Klassiker (Komoedie braucht „Humor“ usw.) sollten aber schon abgearbeitet sein.
Neben diesen Attributen gibt es natuerlich noch Anforderungen an die Besetzung selbst: sie kann ein Geschlecht fordern (bietet sich bei Erotikfilmen an …).
Dies und andere Bestandteile (Erfahrung der Person mit dem Job – also als Darsteller/Regisseur, Erfahrung der Person mit dem Genre – also Actionfilme/… und Erfahrung generell – also alter Filmgeschaeft-Hase oder Amateur?) erzeugen einen sogenannten „personFit“ – wie gut passt diese einzelne Person zur Produktion.
Damit es nicht langweilig wird, gibt es fuer viele der eigentlich strikten Anforderungen („weibliche Rolle“) einen kleinen Prozentwert, der eben auch das Nicht-Einhalten belohnt, oder eine Fehlbesetzung nicht bestraft. Das soll dafuer sorgen, dass man auch mit der billigsten Zufallsproduktion die theoretische Chance auf den Megablockbuster hat („Ueberraschungserfolg“). Auch kann ein „Superstar“ ja mal eine Bauchlandung hinlegen.
Abseits davon gibt es noch die „Sendersympathie“ – Personen finden den eigenen Sender verschieden gut – Produktionen der Sender steigern diese Sympathie (oder senken sie – falls es (TODO) Probleme bei den Dreharbeiten gibt). Die Sympathie senkt die Kosten fuer die Person, steigern aber auch eventuell die geleistete Qualitaet der Person.
Neben den Personen gibt es bei der Eigenproduktion ja noch die Produktionsfirma und zu setzende Schwerpunkte. Hier gibt es ebenfall einen „fit“ der berechnet wird. Wie gut passt das eingesetzte Schwerpunktverhaeltnis zur Anforderung durch das Genre. Ein Actionfilm mag halt Stunts und verzichtet eher auf die Kostueme, als es obig beschriebener Erotikfilm mag.
Hier kommt nun noch „linear“ hinzu, dass mit steigendem Level der Produktionsfirmen auch mehr Punkte vergeben werden koennen (mehr = besser).
Am Ende einer Produktion
Hmm, was noch? Ich glaube damit haetten wir eigentlich die groben Bausteine:
– Eignung der Besetzung = linear + Zufall
– Popularitaet der Besetzung bei Produktionsende („Starpower“): Erhoeht „Kinokasse/Outcome“-Wert
– Qualitaet des Drehbuchs = linear
– Produktionsfirma = linear
– Endergebnis = verquirlte Menge der Einzelteile + geringer Zufall
Das mit der Starpower soll den „Werbeeffekt“ darstellen. Ein Schrottfilm wirbt ja trotzdem mit seinen Stars und die Hardcore-Fans gehen trotzdem ins Kino.
Fuer Eigenproduktionen haben wir aber noch einen weiteren Aspekt zu beachten: derzeit gibt es ja keine Kinoausstrahlung, weswegen der „Kinokasse/Zuschauer“-Wert erst entgueltig berechnet wird, wenn die erste Ausstrahlung stattfand. Das sorgt auch dafuer, dass Eigenproduktionen auf dem – fuer die Produktion individuellem – besten Sendeplatz zu senden sind um ihren bestmoeglichen Verkaufspreis zu generieren.
Ich hoffe das beantwortet Deine Frage in ausreichend „technischem“ als auch inhaltlichem Masse.
bye
Ron
Vielen Dank für die Ausführliche Antwort! :)
Gerade die technischen Hintergründe finde ich sehr interessant. Dazu fand ich auch die Ausführungen gerade zum Netzwerk im Podcast gut.
Eine Rückfrage habe ich dann aber noch:
Wenn man sich einen Film „kauft“ (also nicht selber dreht) wird dieser dann immer für den Tatsächlichen Wert verkauft? Oder kann er auch über oder unter Preis verkauft werden? Oder anders gefragt: Wenn ich für einen Film eine riesige Summe ausgebe: Ist der dann zwangsweise so gut, dass er auch die Summe wieder einspielt, oder kann er auch Grütze sein und wurde einfach nur teuer verkauft? Oder bedeutet es zwangsweise, dass er, wenn er das Geld nicht einspielt, ich irgendwas falsch gemacht habe? (zB falscher Zielgruppe gezeigt).
Also Filme „schnappern“ / guenstig erwerben kann man ueber die Auktion (beim Filmhaendler auf den Hammer klicken).
Eine andere Moeglichkeit ist die, bereits gesendete Filme zu kaufen, also Filme, die durch die Ausstrahlung eine hohe (temporaere) Abnutzung erreicht haben. Diese Filme wuerden sich jeden Tag ein wenig mehr erholen. Allerdings nie wieder „vollstaendig“, da eine jede Ausstrahlung die maximale Aktualitaet herabsetzt. Gleiches gilt fuer das Altern der Filme (jedes Spieljahr senkt die Aktualitaet weiter herab).
Du hast aber schon richtig erkannt, dass „teuer“ nicht unbedingt „gut“ sein muss. Der Preis ist von einigen Faktoren abhaengig: von den Wertungen (Geschwindigkeit, Kinokasse …) aber auch vom Alter des Films.
Ein ganz neues Werk ist einfach „teurer“, als ein gut abgehangener Filmschinken. Der Aufpreis durch das nicht vorhandene Alter sollte oftmals hoeher ausfallen, als der Zugewinn an Zuschauern durch die Neuheit des Streifens.
Neben den „Wertungen“ gibt es aber noch individuell vergebbare Modifikatoren fuer den Filmpreis. Das heisst, in der Datenbank kann angegeben werden, dass der Film nur 85% seines eigentlichen Verkaufspreises abfordert.
Die Wertungen sorgen fuer einen Preis – doch fuer manche Genres ist die Wertung einfach nicht passend. Eine Dokumentation braucht viel Kritik, da nuetzt ein hohes Tempo wenig. Ein hohes Tempo sorgt aber trotzdem auch fuer einen hoeheren Preis. Man bezahlt also etwas mit, was sich negativ auf die Quoten auswirkt (bzw genauergenommen: Zuschauerattraktivitaet. Bei mangelndem Alternativprogramm wuerden die Zuschauer zu Teilen trotzdem Deine Sendung anschauen).
Wir haben aber nun noch vergessen folgendes zu erwaehnen: Logistische Funktionen (oder andere nicht-lineare Verlaeufe). Die kommen bei uns im Spiel immer mal wieder mit in die Berechnungen rein. Damit steigen Preise schnell, gegen Maximum verlaeuft die Steigerung dann aber langsamer. Heisst zum Beispiel Preise werden ueberproportional teurer je hoeher die Grundwerte einer Berechnung ausfallen. Blockbuster kosten halt :-)
Zusammengefasst: Der Filmpreis spiegelt zu Teilen die Qualitaet eines Programmes wieder. Wenn man in etwa weiss, was ein Genre so fuer Anforderungen besitzt, laesst sich grob beurteilen ob ein Film gut oder nicht ist (da ja dann die Fehlerterme im Kopf rausgerechnet werden koennten). Dann koennte nur noch der „Preismodifikator“ einen Strich durch die Rechnung machen.
Hört sich schon sehr ausgeklügelt an, erneutes Danke für die ausführliche Antwort! :)