IM1621: Le Brunch - Wie entstehen Spielenamen?
Wie entsteht eigentlich ein Spielename? Welche Überlegungen und strategischen Abwägungen, juristischen Fallstricke und Gefahren lauern auf Entwickler und Publisher dabei?
Für die aktuelle Ausgabe der PC Games 07/16 hat Manuel einen Artikel über „Die Psychologie hinter Spielenamen“ geschrieben. In der Recherche zu diesem Thema hat er mit Markus Wilding gesprochen und daraufhin direkt erneut für den Podcast eingeladen. Markus ist Communications Director bei dem Münchner Produktionshaus remote control productions und berät diverse Spielefirmen und Startups. Er hat früher lange bei Activision und 2K in Deutschland, den USA und England gearbeitet und kennt daher die Probleme und Hürden der Namensfindung von beiden Seiten.
PS: Markus war im Le Brunch zum Thema „Metacritic“ zu Gast, nicht wie fälschlicherweise behauptet im „Nischenspiele„-Cast.
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Interessantes Thema irgendwie!
Hätte mich aber gefreut, wenn ihr auch über Hardware geredet hättet, habt ja kurz schon die die Xbox One angesprochen. Das war ja schon auch eher unglücklich.
Aber am unglücklichsten agiert da Nintendo:
Nach der Wii eine WiiU rausbringen, das hat selbst seit Jahren nicht ansatzweise jeder der Zielgruppe verstanden. „Das ist eine andere Konsole?!“
Oder der 3DS: dann kommt der 2DS und ein „New 3DS“… Wer soll da noch durchblicken! Die armen Eltern ?
Super Thema! Ich bin da auch sehr hin- und hergerissen. Auf der einen Seite hasse ich es, wenn ich nicht mehr nachvollziehen kann in welcher Reihenfolge die Spiele erschienen sind, auf der anderen Seite machen mir Titel wie „Spiel 7“ schon Angst, da ich immer das Gefühl habe, die anderen 6 vorherigen Spiele erst noch spielen zu müssen. Tatsächlich war das letzte „Tomb Raider“ (nicht „Rise of the Tomb Raider“!) mein erstes Lara-Abenteuer.
„Max Payne“ war übrigens ein Spiel dessen Name mich sehr sehr kalt gelassen hat. Andere Beispiele aus anderen Medien: „American Beauty“ habe ich immer mit Pferde-Filmen wie „Black Beauty“ assoziiert und daher nie interesse gezeigt. Als ich ein Bub‘ war, klang „Das Tagebuch der Anne Frank“ für mich immer wie eine Arzt-Serie (bevor in der Schule gelehrt wurde um wen es sich dabei gehandelt hat). „Der blutige Pfad Gottes“ klang für mich wie eine Verfilmung der Bibel.
Was ich damit sagen will: Auf mich haben Namen einen extremen Einfluss und es gibt Spiele/Filme die ich immer wieder in die Hand nehme weil der Name interessant klingt und dann erkenne ich „Ach nee, das war ja dieser Kram…“ oder anderesrum gibt’s Meisterwerke die ich nur durch positiven Druck von Freunden anschaue und dann erkenne wie gut die sind.
„… Amalur“ ist echt ein komischer Name.
„Warhammer Online: Age of Reckoning“ scheint das aber nicht so zu empfinden.
„Please, Don’t Touch Anything“ ist ein witzig beschreibender Name.
„Alpha Protocol“ ist einer dieser Namen mit denen ich nix verbinde und mich immer wieder dazu zwingen muss zu denken „Ja, das ist ein sehr gutes Spiel!“.
„Daikatana“ erweckt bei mir immer wieder Interesse … obwohl es ja ein historischer Fail ist :D
„Nox“ finde ich auch seit jeher interessant obwohl es so nichts-sagend ist.
Ein genialer Name wie ich finde ist „Killer 7“ denn man kann es auch wie „Killers Heaven“ betonen.
Aber einer der besten-schlechtesten Namen für ein in Deutschland veröffentlichtes Spiel ist wohl: „Schizm“. Geht’s nur mir so oder ist dieser Name „Be….“?
Also die wohl schlimmste Namensgebung hat Deadalic getätigt, als sie das Spiel „Fire“ auf den Markt brachten. Bei Steam ist es zumindest unter den ersten 5 Ergebnissen dabei. Tests zu googlen ist schon ein Problem. Im Appstore auf dem Handy nicht zu finden!
Und das wo sie meiner Meinung nach eine echt tolle Wortschöpfung hinbekommen haben, die das Spiel sehr gut beschreibt und zwar mit Deponia.
Beruflich werd ich auch oft mit dem Thema konfrontiert und das kann schon echt nerven, weil´s halt auch so ´ne unromantische wirtschaftliche Denke is, die am Ende das Resultat bestimmt.
Interessant isses übrigens auch, wenn sich am Ende ein anderer Name durchsetzt, als das Produkt überhaupt hat und dieser Name dann der Standard wird. „Rambo“ statt „First Blood“ z.B. Oder wenn sich zumindest im allgemeinen Sprachgebrauch eine kürzere Alternative durchsetzt. Z.B. hieß bei uns „eine schrecklich nette Familie“ immer „Al Bundy“ oder „Die Bundys“.
Bei manchen Titel kommt man bei Sätzen darüber immer mal wieder in straucheln.
„X“ z.B. oder „F.E.A.R.“.
‚Hey hast Du schon Fear 2 gespielt?‘ ‚Vier zwei?‘ ‚Nein, Fuirrr!‘ ‚Was???‘
„AaaaaAAaaaAAAaaAAAAaAAAAA!!! for the Awesome“, auch ein saublöder Name.
Auf RTL2 lief auch mal die Animeserie „Bobobo-bo Bo-bobo“.
Aber japanische Namen sind eh aus einer anderen Welt.
Kaum ein Spiel ohne hohe Ziffer + Griechischer Buchstabe + Ultra/Mega/Ultimate.
Super interessantes Thema. Vielleicht direkt zur letzten Frage bzgl. Steam und Konsorten: Der Titel ist genauso wichtig, wie das Logo bzw Vorschaubild. Ein Spiel kann halt noch so gut sein, wenn es nicht einen beim zufälligen „Drüberstolpern“ nicht anspricht, ignoriert man es automatisch.