IM1814: Urban Empire
Der Citybuilder Urban Empire hat ein sehr spannendes Konzept: Statt direkt Gebäude, Versorungsbereiche und Stadtbezirke anzulegen, geht in Urban Empire alles durch Gremien und Abstimmungen. Als Bürgermeister schlägt man Veränderungen in der Stadt vor, aber muss diese dann erst durch das politische Parteispektrum der aktuellen Regierung bekommen. Da kann es schon mal vorkommen, dass die rechten Flügel die Recyclinganlage boykottieren und die dringende Steuererhöhung abgelehnt wird.
Ob das Konzept auch spielerisch Spaß macht oder trocken ist wie echte Kommunalpolitik, das erörtern wir heute im Podcast mit dem freien Journalisten Ben Danneberg, der das Spiel für die Gamestar getestet hat.
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Sehr guter cast wo gut deutlich gemacht wird warum das Spiel wohl einfach nicht funktioniert.
Aber bezeichnet fand ich, dass Benjamin dem Spiel dennoch bei der Gamestar eine 70% gibt.
Mit so vielen Schwächen gerade im Kerngameplay kann mMn ein Spiel nicht mehr so viel Prozent erreichen.
Aber scheinbar ist heutzutage eine 70% Wertung ja wirklich schon negativ.
Ein sehr schöner Podcast, aber ich habe noch eine Nachfrage zu den politischen Einstellungen der Parteien:
Ich finde das Beispiel der Unternehmensgründung für jeden Bürger nicht sehr gut gewählt, da doch gerade „Sei deines Glückes Schmied“-Ideen inbesondere in den USA stark mit den Konversativen verbunden sind (wirtschaftlicher Liberalismus ist nicht das gleiche wie gesellschaftlicher Liberalismus). Ich empfinde hier die Vorgabe des Spiels als durchaus schlüssig.
Auch steht im Gamestar-Test:
Ob die Ratsmitglieder für einen Antrag stimmen, hängt von der
Ausrichtung der Partei und den kommunalen Umständen ab. Ist die Stadt
pleite, kommt eine Steuererhöhung in der Regel ohne den Wiederstand der
Konservativen durch. Linke Parteien lieben Steuererhöhungen sowieso. Wir
müssen also darauf achten, welche Anträge wir wann vorbringen. Haben wir starke linke Parteien, können wir die Eliten ordentlich
besteuern, mit starken Rechts-Konservativen bringen wir eher Maßnahmen
gegen die Unterschicht durch.
–> in eurem Podcast kommt das ganz anders rüber.
Hallo, Nachricht von Ben. Bei ihm will Disqus irgendwie nicht:
„Es ging mir dabei um die Inkonsistenz der Umsetzung. Meistens passt das recht grobe Parteien-Spektrum. Aber es gibt immer wieder Ausreißer, wie das mit den Unternehmen. Dafür hätte man extrem rechte Parteien benötigt (nicht bloß konservativ – zumal die Entwickler aus Finnland kommen und das Spiel in Europa spielt, nicht in den USA) – und das passt nicht.
Insgesamt ist es kein schlechtes Spiel, aber durch viele Inkonsistenzen und das dünne Politiksystem eben auch kein Gutes.
Ben“
Danke für die Nachricht!
Ok ja, extrem rechte Parteien macht wenig Sinn, das hatte ich dann anders verstanden.
Ich fand eure Idee mit den Karten super…Politik wirklich realistisch rüberzubringen wird in Videospielen immer schwierig bleiben :)
Ich bin traurig. Traurig, dass ein solch geiles Konzept so bescheiden umgesetzt wird. Gefühlt hat da Tropico ein besseres Politiksystem. Hab Urban Empire nicht gespielt. Man hätte das so geil machen können. Man stelle sich folgende Situation vor. „Die Linken möchten gerne mehr KITA Plätze und bringen einen Antrag ein. Man selbst will aber neue Industriefläche ausloben. Das Problem ohne die Stimmen der Grünen könnte das schwer werden. Was mache ich also? Unterstütze ich den Antrag der Grünen damit diese dann evl. auch meinen Antrag unterstützen und und und“ es hätte so geil sein können. Gibt es eigentlich Wahlen in dennen die Bürger abstimmen ob sie mit mir als Bügermeister zufrieden sind. Vielleicht manch ich dann ja auch mal was nur damit ich die nächste Wahl gewinne. Oder mache ich Wahlversprechen die ich dann aber nicht halten kann. Ich sag es noch einmal ich bin traurig!
ja, da wurde wirklich einiges an Potential liegen gelassen. Habe das Brettspiel DIE MACHER nie gespielt, aber da war das Parteien-Programm glaub besser abgebildet, dafür aber auch nur das, oder?