IM1107: Die Sims 4
Michael Graf von der GameStar ist heute zu Gast und wir sprechen über Die Sims 4. Der quasi Neuanfang, der kein so richtiger Neuanfang ist, weil es keine Spülmaschinen gibt, aber dennoch irgendwie Spaß macht, weil man mit dem Tod flirten und Raumfahrer-Tourist sein kann. Oder so ähnlich. Dies und mehr im Podcast:
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Also als Sims 3 rauskam haben sich noch alle über die offene Stadt beschwert, weil man nicht mehr jedes Gebäude betreten konnte bzw der Sim einfach darin verschwunden ist und man keinen Einblick hatte. Oder auch das Sims nicht mehr wirklich in eine Auto steigen sondern auch kurz verschwinden und ein Auto plobt auf. Das wegrationalisieren von Kleinigkeiten und Details ging schon bei Sims 3 los und daher scheint mir Sims 4 nur die logische Weiterentwicklung.
Jetzt mit 120%-Publikumsbeschimpfung: „User-Wertungen kannst du ja sowieso in die Tonne treten. Da gibts ja nur 5 und 1.“
Stimmt doch auch, schau doch mal bei Amazon oder Metacritics, da gibt es nur Hass und Liebe, dazwischen nichts.
Ignorieren wir die Frage, ob die Maximalbewertung tatsächlich Liebe und die Minimalbewertung tatsächlich Hass bedeutet. Case in Point: Die Sims 4
http://www.amazon.de/product-reviews/B00KPY3KV2
Von 5 zu 1: 5, 3, 1, 1, 12, linksschiefe Verteiligung. (25.09.2014, 14:30)
http://www.amazon.com/product-reviews/B00ENQXEX2/
Von 5 zu 1: 17, 14, 7, 14, 42, linksschiefe Verteilung. (25.09.2014, 14:30)
Das Ganze hat eine nicht zu unterschätzende Komplexität. Ein Beispiel: Userbewertungen reagieren zum Teil auf andere Userbewertungen, da kommt es dann oft zu Polarisierung. Ein Clustering nach Zeitpunkt der Bewertung kann schon mal ein ganz anderes Bild liefern. Man kann aus Userbewertungen sehr viel machen.
Und gerade Amazon, wo die Wertungen ja auch begründet werden, bietet mit der Gegenüberstellung „Die hilfreichste positive Rezension“ – „Die hilfreichste kritische Rezension“ schon eine sehr nützliche Schnelleinschätzung. Im Allgemeinen kann man dann sehen, ob die Extremwertungen auch vernünftigt begründet sind und „Hass und Liebe“ in diesem Fall möglicherweise einfach gerechtfertigt.
Eine Engine, die auch von der Fachpresse als „nur“ mittelmäßig bis gut bewertet wird und auf der anderen Seite dazu führt, dass zahlreiche Abstriche beim Umfang gemacht werden müssen, scheint mir doch eher ein Rückschritt. Wenn Sims4 jetzt eine bombastische Grafik, usw. hätte wäre der geringere Umfang im Verlgeich zu den Vorgängern ja noch erklärbar aber so grandios ist die Engine nun wirklich nicht. Da ich bisher aber nur Sims2 gespielt habe und das auch nicht viel, finde ich Sims4 ganz ok…wäre mir nicht sofort die Küche abgefackelt…
Also ist euer „Wertungssystem“ wie ein Userreview „120%“ oder „Meh“. Was Sims 4 aber eindeutig fehlt sind doch Blut und Morde lieber Herr Industrievertreter …
Mich hat der Podcast vor allem an Civ 5 zu Release erinnert, da es damals das gleiche Bild, wenn nicht sogar noch ein viel schlechteres gezeichnet hat.
Jetzt wäre es interessant gewesen ob eine Michael Graf Wertung zum Release von Civ 5 ebenfalls unter die 80 gefallen wäre. Das Spiel hat damals zu Release von GameStar 86% erhalten obwohl: Viele der Features aus Civ4 rausgeschnitten wurden (Religion, Spionage, große Karten, gute Modbarkeit), und die anderen nicht korrekt funktioniert hatten (KI kam mit dem One Unit per Tile System nicht klar, konnte nicht über Wasser fahren, konnte Stadtstaaten nicht vernünftig einsetzen, war grundsätzlich strunzdumm).
Der Test war aber vom (ansonsten sehr respektierten) Christian Schmidt. Herr Graf durfte nur einen Meinungskasten schreiben. ;)
„Aber ach, der fünfte Geschichtskoloss hätte noch so viel besser werden können. Denn viele Änderungen sind, nun ja, fragwürdig“….“Der beste Serienteil bleibt aber der vierte.“ ;)