IM1280: Le Brunch - Pile of Shame
Zsolt Wilhelm vom GamesStandard ist heute zu Gast und zusammen mit ihm besprechen Micha und Manu das Phänomen „Pile of Shame„. Wir fragen uns: Warum eigentlich „Schande“? Welche verschiedenen Ausprägungen und Spielarten, Wege des Ignorierens und/oder Abbaus gibt es, um mit diesem Stapel an Spielen fertig zu werden? Warum kaufen wir Spiele, wenn wir bereits unzählige ungespielte Spiele besitzen? Warum empfinden wir Schnäppchen auf Steam als so verlockend, auch wenn wir wissen, dass wir nicht zum spielen kommen werden? Sind Sammler doppelt davon betroffen oder weniger? Diese und weitere Fragen und Erklärungsversuche in der heutigen Brunch-Folge.
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Ich habe hatte noch nie einen Pile of Shame, ich weis immer was ich Spielen will und das Spiele ich, andere Sachen interessieren mich nicht dieses jahr z,B interessieren mich nur:
Final Fantasy Type 0
Bloodborne
Witcher 3
Metal Gear Solid
Assassins Creed: Syndicate/Victory
The Division
Alles andere wird konsequent ignoriert und so ergibt sich auch kein PoS. ^^
Es gibt viel zu viel mist da draußen der einen nur den hohlen zahn füllt und nicht wirklich erfüllen ist, wieso sollte ich also meine zeit damit verschwenden da investiere ich lieber 150h in meine Liebling spiele. ^^
Es gibt natürlich auch ausnahmen und man findet immer noch nen kleines verstecktes Highlight aber im normal fall weiß ich was ich spielen will und das Spiel ich.
Wow. Aber ich glaube, du bist die Ausnahme.
Ist aber auch schade, weil man dadurch viele potenzielle Top-Titel umgeht. Vor allem kleinere Perlen, die nicht bereits im Vorjahr angekündigt sind.
Als Sammler und Besitzer sämtlicher Konsolen und Handhelds ist mein „Pile of Shame“ leider (?) riesig. Dazu kommt noch, dass ich einen doch sehr breitgefächerten Geschmack habe, mich kaum einem Genre verschließe und mich leicht begeistern kann. Das endet, wie auch schon im Podcast angesprochen, sehr oft darin, dass ich ständig Lust auf neue, andere Spiele habe, obwohl ich mit dem aktuellen nichtmal ansatzweise durch bin. Und so kommt es auch dazu, dass ich die seltensten wirklich durchzocke. Gerade bei storydriven Games bereue ich das, zumal ich auch der Typ bin, der Spiele nicht länger als 3-4 Tage pausieren kann. Denn dann bin ich raus, finde aus unerklärlichen Gründen einfach keinen Zugang mehr zum Spiel und widme mich erst Recht etwas neuem. Und finde ich dann doch mal zu dem Spiel zurück, starte ich es idR komplett von vorne. Bis ich wieder mitten im Durchgang zu etwas anderem greife, weil es mich just in diesem Moment einfach mehr begeistert… usw. usf. So kam es z.B. auch dazu, dass ich Tomb Raider (2013) 3x neu anfing (PS3, PC, PS4), mir immer gefiel, ich unterschiedlich weit kam – aber leider nie zu Ende brachte.
Mir geht es wie Jan, dass ich mir einen prächtigen pile of shame angehäuft habe. Früher habe ich dabei den gleichen „Fehler“ gemacht, 27 Spiele pro Konsole und PC parallel zu spielen und bloß im Ausnahmefall zu beenden. Heute beschränke ich mich zumindest was das angeht selbst, indem ich erst ein neues Spiel beginne, wenn ich ein altes abgeschlossen habe, abgesehen von Couch Co-Ops wie Guardian of Light oä. Außerdem habe ich ein paar Spiele (Rennspiele, Plattformer, …) auf der Platte, die ich als Abwechslung anwerfen kann, wenn mir ein Spielkonzept oder ein unbesiegbarer Gegner gerade auf den Wecker geht.
Letzteres kommt dabei seltener vor. Bei Spielen, bei denen mich bloß die Story reizt, nicht aber das eigentliche Spielkonzept, stelle ich den Schwierigkeitsgrad auf einfach und rushe entspannt durch die ätzenden Abschnitte.
Mein Pile of Shame wir immer größer. Sowohl an ungespielten als auch an nur eine Stude angespielten Spielen (die mir aber Spaß machten). Und bei mir hängt es halt sehr viel von der Lust zum Spielen ab. Es gibt Wochen, da fange ich ein neues Spiel an, und spiele es dann jeden Tag ein bis eineinhalb Stunden – Da geht halt dann was weg.
Und dann spiele ich drei Wochen gar nicht, kaufe aber natürlich HumbleBundles und Sales ohne Ende. Ich gehe langsam zu der Taktik über, dass ich keine neuen Spiele kaufe, bis nicht wenigstens ein älteres Spiel durchgespielt ist. Löst das Problem zwar auch nicht, aber das Gewissen ist beruhigt.
Und dann gibt es auch Spiele, bei denen ich merke, dass ich nicht das richtige Werkzeug zum spielen habe. Die zwei besten Beispiele sind wohl
R.B.I Baseball – Ich brauch wohl doch nen XBox-Controller an den Rechner. Und
Rise of Flight – Die Auswahl an Joysticks für Linkshänder ist ja doch bescheidener als ich gedacht habe
Es spielt halt für den Pile of Shame viel rein.
Guten Morgen zusammen,
mein persönlicher Pile of Shame funktionert ein wenig anders. Ich kaufe nur selten Spiele, die ich dann gar nicht spiele. Mein Pile besteht aus nicht-abgeschlossenen Spielen. Egal ob Assassins Creed, Bioshock, Skyrim, Tomb Raider, Dragon Age – ich fange alles an, den Abspann sehe ich aber nur im absoluten Ausnahmefall.
Der Grund ist, wie auch bei euch angesprochen, einfach Zeitmangel bzw. besser gesagt: Prioritäten. Mit 35 und Kind, Frau, Freundschaften, Haus, Job, Sport… da bleibt höchstens ein Abend zum Spielen, also so 3-4 Stunden. Pro Woche.
Und selbst bei noch so tollen Spielmechaniken und -welten sinkt die Priorität irgendwann. Beispiel Dragon Age Inquesition: Was für ein tolles Spiel, was eine geile Athmosphäre. Bombastisch. Und dann dieser Moment nach 4-5 Spieleabenden, wenn der erste Akt des Spiels um ist und alle überlebenden in die Festung ziehen, klasse! Richtig toll. Aber seitdem liegt das Spiel halt auf meinem PoS, denn es war ein guter Moment für eine Verschnaufpause, in der andere Dinge Priorität bekommen haben.
So kommt es, dass ich inzwischen gerne in Bröckchen die ganze Spielekultur mitnehme (via Artikel, Social Media, Podcasts, youtube, twitch usw), das „selber Spielen“ teilt sich seine Zeit aber mit allen anderen Freizeitgeschichten, für die ab und zu Zeit ist.
Das Problem ist doch nicht die Industrie! Das Problem sind wir. Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft und wir fallen halt auf Marketing rein und unsere unvernünftige Gier. Wenn man einfach nur mal vernünftigt denkt, dann müllt man sich auch nicht zu, mit Sachen die man nicht braucht oder die Zeit dafür hat. Genauso auch mit den ganzen Sales… da kauft man halt unbedacht, weil man denkt, GÜNSTIG! Aber wenn man mal realistisch denkt, man spart sich ja nix, wenn man die Sachen dann eh nicht zockt. Sales kommen immer wieder und Spiele werden selten teuerer mit der Zeit (außer vielleicht Sammler-Stücke aus alten Generationen).
Der Pile of Shame ist etwas wunderbares und kann gar nicht umfangreich genug sein! Das ist doch kein WohlstandsPROBLEM, sondern echter Luxus!
ICH muss doch in der richtigen Stimmung für ein Spiel sein und das korrespondiert halt nicht immer mit dem Releasetermin. Also kaufe ich die Spiele, die mich interessieren oder die ich empfohlen bekomme, in einem Sale und irgendwann spiele ich sie dann auch. Vielleicht nicht alle, aber zumindest habe ich ein GTA V (für die Hälfte gebraucht gekauft) hier liegen gehabt, als ich mich letzte Woche endlich die Lust nach Los Santos überkommen hat.
Für ein Videospiel muss ich persönlich eben in der richtigen Stimmung sein. Und da ist es enorm hilfreich, eine große Auswahl auf mehreren Plattformen zu haben.
Ich würde mich als unprofessionellen Sammler bezeichnen, so daß ungespielte Spiele, auch bzw. natürlich auch in Box-Versionen, unabhängig ob DVD- oder Eurobox, bei mir seit vielen Jahren eher die Regel als die Ausnahme ist.
Im Zuge der rein digitalen Anbieter habe ich auch dort viel zu große Spielekonten an noch nicht einmal installierten Spielen, was aber bei mir weniger im Zuge von Steam Sales passiert ist, sondern eher im Rahmen von Humble Bundle- und GOG.com-Angeboten, wo die Soundtracks mit angeboten worden sind. Bei neueren (Indie-)Produktionen ist zwar bandcamp.com ein guter Anbieter für Scores aller Arten, aber gerade bei älteren Spielen hat GOG.com sehr oft den Score im Angebot dabei, woraufhin ich dabei gerne zugreife.
Das zieht zwar das Problem nach sich, daß man ein sehr großes Angebot an Scores hat, die wiederum aufgrund der vorhandenen Masse auch nicht immer (ab)gespielt werden können (ICH MUSS DOCH NOCH PODCASTS HÖREN!!!1), aber nun.
Vielleicht sollten wir eine Therapiegruppe gründen ;-). Es scheint hier vielen ähnlich zugehen. Ich habe eigentlich zwei Stappel: Den Arbeitsstapel und den diskutierten „Pile of Shame“. Auf den „Pile of Shame“ kommen bei mir nur die Titel, wo ich denke, die muss ich als „belesener“ Spieler gespielt haben z.B. Red Dead Redemption“. Auf den Arbeitsstapel landen alle diejenigen, die mich irgendwie angezogen haben und die ich irgendwann mal spielen will – vermutlich nie.
Ich könnte vermutlich jetzt aufhören Spiele zu spielen und hätte genügend bis ans Lebensende.
Wo andere meckern, bin ich froh: Ich freue mich, wenn mir irgendein Publisher Gründe liefert Spiele nicht zu kaufen, z.B. Ubisoft mit Always On und Microsoft mit XBox One Marketing Desaster. Das Spieleangebot ist heutzutage so groß und vielfältig, da wird man immer genug haben. Sowas tut nur den Publishern weh.
Sales sind eine Krux. Meistens kauf ich aber Sachen, die ich irgendwie auf den Schirm habe. Ich bin mittlerweile übergangen, viele Titel auf die Wunschliste der Portale zu setzen. Ich habe mir eigentlich vorgenommen, dass ich nur ein Spiel kaufe, wenn ich jetzt gerade bock und Zeit habe. Funktioniert aber bisher nur mäßig. Ein Patentrezept habe ich noch nicht gefunden. Noch nicht mal eins, dass bei mir funktioniert.
Bei mir kommt aber auch dazu, dass ich immer recht viel vom Spiel sehen will und Rollenspiele liebe. Momentan hält mich Bloodborne von allen anderen ab. Hab bestimmt schon 150 Stunden reingesteckt. Viel Zeit für andere Spiele bleibt da nicht.
Die Star Trek Spiele auf GOG verlocken mich und ich würde sie zumindest sofort anspielen. Habe sie aber bisher nicht gekauft.
Ich musste lachen, als die Geschichte mit dem nicht-entscheiden-dann-einfach-lieber-serie-Moment kam. Herr Wilhelms Antwort auf das Problem fand ich persönlich aber weniger hilfreich… na klar, hört sich das so einfach an: Wenn man das Spiel bis dato noch nicht wirklich weitergespielt hat, will man es wahrscheinlich gar nicht wirklich weiterspielen. Aber wie der Hörer RAJUE schon schrieb, muss man auch gerade in „Stimmung“ für manche Spiele sein, dh. eventuell würde man sich von Spielen trennen, die zu einem anderen Zeitpunkt wieder mehr Spaß machen würden.
Wahrscheinlich muss man hier einfach die Disziplin erlernen, wie auch beim Zähneputzen/Haushalt machen usw., ein Spiel innerhalb des Zeitraums, wo man noch die „Stimmung“ hat, dann auch durchzuziehen und sich nicht ablenken zu lassen.
Zudem, so glaube ich, entsteht die Zwickmühle am meisten bei entscheidungsschüchternen Menschen.
Die Zeit (Job, Uni, Familie, Sport usw) ist knapp, man kann nicht alles spielen, also probiert man viele Spiele (oder kauft sie gleich) aus bis man das „richtige“ gefunden hat, was auf jeden Fall gespielt werden muss. Allerdings gibt es scheinbar auch einfach nicht das „richtige“ oder „perfekte“ Spiel, denn jedes hat seine Höhe- und Tiefpunkte. Das ist ein wenig wie mit der „Was soll ich studieren?“-Frage, welche die anspruchsvolle Generation Y blockiert. Anspruch und/oder Angst vor der falschen Entscheidung… beides zwei Eigenschaften, die man als Kind damals noch nicht hatte.
Das ist vielleicht irgendwo der Grund, wieso wir manchmal in die Arme von Reviewern flüchten und uns freiwillig mit Blogs, Podcasts usw. zubomben, statt in der Zeit einfach selber alles anzuspielen: Viele von uns wünschen sich vielleicht die Entscheidung, „was man gespielt haben sollte“ einfach abzugeben um sich davor drücken zu können, für was man sich entscheidet.
Es wäre jedenfalls sehr faul, den Medien und den Hypetrains die Schuld zu geben, denn wie man hier mit seinen Einkäufen und der Zeit umgeht ist einfach ein Stück Verantwortung, welche man wohl einfach erst erlernen muss. Genau so wie man mit Geld umgeht, mit seiner Gesundheit usw. Wenn ich z.B. wegen der tollen Verpackungen im Supermarkt mich mit Süßigkeiten zuschütte und mich später übergeben muss, weil ich zuviel davon gegessen habe, dann ist das ein Ergebnis weil ich mein Maß nicht kannte und selbst gewählt habe so viel davon zu essen. Das kann ich nicht der Süßigkeiten-Werbung vorwerfen ; )
Der „pile of shame“ im Gamingbereich ist eine spezielle Ausprägung eines allgemeineren Problems, wie man mit einer Vielzahl von Handlungsoptionen umgeht aber auch inwiefern man ein Hobby als Aufgabe betrachtet (im Gegensatz dazu, es als reine Zerstreuung zu betrachten). Die Verhaltens- und Kognitionspsychologie ist ein sehr guter Zugang und man kann zu den verschiedenen von euch angeführten Punkten jeweils kognitive Verzerrungen identifizieren, die als Erklärungsansatz dienen können. (Wobei mir ein Effekt, dass etwas einmal Gekauftes subjektiv an Wert verliert, nicht präsent ist. Kann sein, dass sowas existiert, vielleicht gibt es auch andere Ansätze, etwa dass die Handlung des Kaufens selbst positive Gefühle auslöst.)
Nicht nur wegen eurer Déformation professionnelle solltet ihr euch die Frage, wie verbreitet das Problem eigentlich ist, stellen. Denn wie so oft hört man vorallem von denjenigen, die betroffen sind. Dem beständigen hype cycle stehen ausufernde Mod-Communities, Wikis oder gefüllte Diskussionsforen zu Spielen gegenüber. Das deutet an, dass es auch viele Leute gibt, die große Anteile ihrer Zeit über einen langen Zeitraum auf einzelne Spiele verwenden. Es hängt natürlich auch von Genre-Präferenz und Motiven für das Spielen ab. Dazu kommt, was ich oben angedeutet habe, betrachte ich Spielen oder vielleicht noch mehr Teil der Spielerkultur zu sein als Aufgabe? Wenn man mit einer Art „Arbeitsethik“ an das Spielen herangeht, gibt es plötzlich einen Kanon wichtiger Spielerfahrungen abzuarbeiten. Der „pile of shame“ ist dann keine Liste von Unterhaltungsoptionen, sondern eine To Do-Liste. Es gibt natürlich auch Gründe an den Neuveröffentlichungen dranzubleiben: Das Zeitfenster, in dem man sich über ein Spiel mit anderen Leuten direkt austauschen kann oder auch ganz praktisch Mitspieler findet, nimmt vom Release meistens ab. Auch wenn man an der öffentlichen Diskussion teilnehmen will, kann man sich ein Warten nicht leisten. Ich schätze mit dem Äquivalent eines Buchclubs könnte man das vielleicht ausgleichen. Aber das ist dann natürlich auch wieder eine Verpflichtung.
Dem moralisierenden Vorwurf mangelnder Vernunft, der in einigen Kommentaren zum Ausdruck kommt, würde ich widersprechen. Unsere kognitiven Ressourcen sind begrenzt, vernünftiges Handeln erfordert Konzentration und Aufmerksamkeit. Wenn wir erschöpft sind, wenn bestimmte Dinge uns einfach nicht so wichtig sind oder als nicht so wichtig erscheinen, dann wenden wir diese Ressourcen nicht auf. Und natürlich wird das ausgenutzt: Die Schwelle beim Steam Sale ist vermutlich auch dahingehend austariert, dass die Preise einige typische Warnheuristiken unterlaufen. Darüberhinaus sind manche Verhaltensanteile auch einfach zwanghaft und so wie man einem Depressiven (hoffentlich) nicht sagen würde, na dann sei doch einfach fröhlich, sollte man genauso nicht davon ausgehen, dass eine subjektiv unkompliziert erscheinende Verhaltensanpassung für alle Menschen gleichermaßen einfach umsetzbar ist. Letzter Punkt, die Umgebung spielt da natürlich durchaus eine Rolle. Es lohnt sich zu reflektieren, ob man für ein Interessenfeld, das Entspannung und Bereicherung bringen soll, wirklich so eine Sprache des Zwanges verwenden sollte, die ja auch im traditionellen Gamesjournalismus stark zum Einsatz kommt (Stichwort: „Pflichttitel“).
Übrigens verwandtes Thema: Extra Credits hatte letztens eine Sendung zu „humane design“, wo es unter anderem darum ging wieviel Zeit Spiele in Anspruch nehmen:
https://www.youtube.com/watch?v=GArkyxP8-n0
Youtube-Link
Das richtige Thema für mich. Mein Pile of Shame ist riesig und wächst jedes Jahr beständig weiter. Die im Podcast erwähnten Bioshock und Brothers – A Tale of Two Sons habe ich allerdings durchgespielt. Und bei Red Dead Redemption bin ich endlich in Mexiko angelangt, das will ich unbedingt dieses Jahr schaffen. Immerhin stört es mich nicht ein Spiel mehrere Monate oder gar Jahre zu pausieren, die Steuerung hat man schnell wieder drin und richtig schwer sind aktuelle AAA-Spiele eher selten.
Warum ich manche Spiele abbreche und andere durchspiele? Das liegt hauptsächlich an der Geschichte und dem Pacing eines Spiels. Wenn ich entweder unbedingt wissen will wie die Story ausgeht und/oder mich das Spiel nicht mit langweiligen Passagen verschreckt, dann zocke ich die meisten Titel auch durch. Manchmal wage ich sogar einen zweiten Durchlauf, den ich dann meist aber doch nicht beende.
Ich habe einen recht breit gefächerten Geschmack (nur Simulationen, Beat’em Ups und Rundenstrategie gefallen mir nicht) und wenn ein Spiel wenig kostet, ist die Neugierde groß es mal auszuprobieren. Und sei es nur für ein paar Stunden (daher besitze ich auch keine Filme, die nicht zu Ende gesehen haben). Dummerweise kommt man dann irgendwann in Verlegung welches Spiel man denn weiterspielen soll und ich habe dann meist PES 2011 eingelegt und die Meisterliga weitergespielt. Bin mittlerweile in der siebten Saison, obwohl jede Partie ca. 45 Minuten dauert. Oder ich schaue etwas im Fernsehen (ARD oder ZDF) statt zu spielen, die Spiele laufen mir schließlich nicht weg. Am PC hingegen surfe ich meist lieber im Internet als in Steam irgendwas zu spielen, das ich günstig im Humble Bundle mitgenommen habe. Wenn einen keine Packung aus dem Regal anlächelt, geraten die Spiele auch schneller in Vergessenheit.
Zeit ist bei mir aktuell nicht das Problem (Student), dafür Geld. Das heißt das was ich spielen kann ist nicht immer das, was ich unbedingt spielen möchte. Wenn ich Praktika gemacht habe, war es meist umgekehrt. Ich konnte mir zwar jede Woche ein Vollpreisspiel kaufen, hatte aber nur ein bis zwei Stunden Zeit am Tag es zu zocken. Was bei umfangreichen RPGs nicht so hilfreich ist.
Empfehlen kann ich es sich Spiele aus der Videothek oder von Freunden auszuleihen. Dann hat man den „Druck“ es innerhalb weniger Tage durchzsupielen, was auch oft gelingt.
Ihr hattet erwähnt, dass es euch schwer fällt aus einer großen Auswahl guter Spiele zu wählen. Dabei spricht man vom paradox of Choice Effekt, den ich aus der Verhaltensökonomik kenne. Gemeint ist Unsicherheit und Frustration bei zu vielen Optionen.
Mich wundert es das niemand den begriff Backlog erwähnt hat(habe aber erst die hälfte gehört). Für mich zählt zum Backlog jedes bewusst gekaufte spiel(über humblebundle mitgekaufte Spiele sind jaeher unbewusst gekauft) und der Pile of shame ist nur ein teil des backlogs, die die für einen selber (vermeintlich)besten titel beinhaltet.
Passend zum Thema habe ich erst diese Woche eine Strategie und entsprechende Regeln aufgestellt um mein Backlog abzuarbeiten(ca. 100-150 OVP Spiele).
Jeden Monat darf ich 2 Spiele kaufen und immer wenn ich 3 Spiele durchgespielt habe hab ich sozusagen ein Spiel extra.
Angefangen habe ich damit rückwirkend zum 1. Mai, am 4.Mai habe ich schon dagegen verstossen, soviel zu den Regeln. Aber da muss man nun einfach härter durchgreifen.
Wieviele leute haben soein Pile of Shame? was wäre wenn jeder nur das kauft was er auch direkt spielt, würden dadurch die verkaufszahlen deutlich runtergehen ? Immerhin kommen in manchen monaten soviele spiele raus das man da wirklich nicht alle ausgiebig spielen kann.
Selbst PS+ oder Xbox Gold games würden 90% der Leute schon mehr als reichen behaupte ich mal(so die spiele den entsprechenden geschmack treffen).
Zu den Saltes: http://www.supermarktblog.com/2015/04/16/sonderangebote-verstehen-in-nur-3-minuten/
Vergleich hinkt natürlich aber passt irgendwie zu dem Thema
Den Begriff „Backlog“ würde ich in dem Zusammenhang ebenfalls verwenden, allerdings in einer etwas anderen Konstellation. Während der Pile of Shame für mich die Spiele sind, die ich bereits gekauft habe, aber noch nicht gespielt habe, sind die Spiele, die ich eigentlich spielen wollte, mir aber noch nicht einmal gekauft habe, weil keine Zeit da war, im Backlog.
Moin,
Ich versuche alle Spiele durchzuspielen (heißt für mich die Hauptgeschichte abzuschliessen). Ganz selten, aber doch, passieren mir Fehlkäufe und ich habe dann nach ein paar Stunden keine Lust mehr diese Spiele zu Ende zu spielen.
Bei manchen Spielveröffentlichungen treibt mich die Lust auf das neue, unbekannte oft in den Wahsinn. Soll ichs mir kaufen oder nicht? In letzter Zeit habe ich einige Spiele bewusst nicht gekauft um mir selbst etwas zu beweisen, ich kann standhaft sein: BF Hardline, COD Advanced Warefare, Project Cars
Das Wichtigste ist, meiner Meinung nach, sich genau zu überlegen (vor dem Kauf): will ich das Spiel wirklich, ist es so viel besser als der Vorgänger und wann plane ich es zu spielen (ich Spiele eigentlich täglich – statt dem Fernsehen).
Diese lästigen Sales bringen mich oft dazu einfach zuzuschlagen: Witcher 1 um 2,5€ oder Saboteur um 5€ und dann sammeln sich Spiele an (Steam) die ich nie durchspielen werde – sehe ich aber nicht als Pile of Shame, sondern eher als Vorratslager für schlechte Zeiten.
Das Thema, dass man Spiele den ganzen Tag anzocken will, um sich letztlich ´ner ganz anderen Tätigkeit zuzuwenden, kenn ich natürlich auch.
Bei mir kenn ich aber auch den Grund:
Spiele bedeute für mich Stress. So gerne ich auch zocke, so sehr machen mir Spiele im Vorfeld Angst. Ich hab immer Angst, zu versagen, weil ich einfach mit Titeln aufgewachsen bin, die man nicht so mirnixdirnix durchgewurschtelt hat.
Spätestens ab der PS3 hatte ich solche Spiele nicht mehr; alles war auf alle Fälle durchspielbar, aber die Angst bleibt. Wer ich die Steuerung verstehen? Wird mir das nich zu komplex?Kapier ich die Endbossstrategie? Reicht meine eingerostete Geschicklichkeit noch aus?
Aber auch Fragen nach der eventuell ausufernden Spielzeit tun sich auf.
Das alles führt dazu, dass Spiele auf meinem PoS zu ´ner Schrödingers Katze werden. Entweder pack ich sie oder ich pack sie nicht. So lange ich´s aber gar nicht erst versuch, lauf ich auch nicht Gefahr, zu versagen.
Bei all dem Stress und der Angst wiegt ein Erfolg, wenn ich das Projekt erst mal in Angriff nehm und natürlich auch erfolgreich abhake, umso schwerer.
Niemand kann es besser sagen, als George Carlin in „Stuff“:
https://www.youtube.com/watch?v=MvgN5gCuLac
Hey, die 14-DVD-US-Ausgabe „George Carlin: All My Stuff“ hab
ich noch gar nicht und die ist quasi im Amazon-Sale!
Ich habe keinen Schamhügel, nicht weil ich nicht zu viele Spiele in der Steam Library hätte (durch Humblebundles), sondern weil mich einfach nur die besten Spiele interessieren und die schlechten nach 5 Minuten deinstalliert werden.
Brothers kann man übrigens nicht im Coop spielen.
Brothers kann man hervorragend im Coop spielen, wenn man einen Links- und einen Rechtshänder hat und sich das Gamepad teilt. Vielleicht etwas zu kuschelig für Gamebros, aber mit Freund/Freundin ist das recht angenehm.
Bei uns heißt das „Der Fluch der tausend Spiele“. Und dann weiter, dass mittlerweile die „Mechanik“ des Spiele kaufen,vor allem zum Säle zum Spielererlebnis wird..
Ich fühle mich nicht wirklich durch die ungespielten Spiele hier beeinträchtigt. Natürlich denke ich mir öfters: hmm, das Silent Hill 2 sollteste Du aber endlich mal in Angriff nehmen. Aber für mich ist dies vor allem ein Archiv an Spielen die mir (sei es persönlich, sei es spielehistorisch) wichtig erscheinen. Selbst bei den meisten meiner digital gehorteten Spiele ist dies so (daher vermeide ich auch Humble Bundles die nur Steam/Origin/U-Play Keys raushauen, sondern versuche möglichst nur DRM-freie Versionen zu erstehen). Und es ist immer wieder schön einfach mal die Boxen in der Hand zu haben und Pläne zu schmieden um die Spiele auch mal zu spielen.
Es gibt aber eine andere, äußerst diabolische Liste hier neben mir (aufgeteilt auf 2 Notizbücher), die alle Spiele enthält, die ich gerne einmal spielen/besitzen würde. Und hier landen in der Woche wohl so an die 20-40 Titel drauf. Von neusten Spielen bis hin zu obskuren PC-98 Spielen, die ich wohl noch nicht mal verstehen werde, oder eben überteuerten Hypeopfern wie etwa The Firemen. Diese Liste führt dazu, dass Ebay-Besuche bei mir schon mal Stunden dauern können, ohne dass ich ein Spiel kaufe. So habe ich es geschafft, Shadowrun für das SNES über 15 Jahre dabei zuzusehen, wie es nun in unverschämte Preisregion geklettert ist. Diese Liste stresst mich viel mehr. Aber wie ein Manischer wird diese Liste (bzw. Listen, da ich natürlich so eine Liste auch für Filme, Serien, etc. habe). Das sieht dann in etwa wie bei John Doe in Sieben aus. ;-)
@Micha:
Kurz zu Deinem BioShock-Problem, dass Du ja schon einmal erwähnt hattest. Und ich muss nun aufpassen, wie ich dies formuliere ohne zu spoilern. Sagen wir es so: Ich habe in den ersten Stunden ähnliches gedacht wie Du. Aber dann kommt der berühmte BioShock-Twist (den ich garantiert nicht verraten werde) und das Spiel schlägt Dir genau mit diesen Erwartungen in’s Gesicht. Auch wenn es danach wieder abfällt, bis hin zum schwachen Endkampf. Aber diese Erfahrung möchte ich nicht missen und zolle Ken Levine (trotz allem Heckmeck mit Irrational) dafür noch immer Respekt. BioShock 2 ist der bessere Shooter, BioShock 1 das interessantere (nicht unbedingt bessere) Spiel. Konkreter würde ich ungern werden, auch wenn schon viel (zu viel) über den Twist gesagt wurde.
Als die 40 Stunden für Bloodborne als besonders viel erwähnt wurden, musste ich etwas die Stirn runzeln. Bei vielen Spielen, die ich zocke, wäre ich doch enttäuscht wenn die nur 40 Stunden halten würden, darunter zählen beispielsweise Pillars of Eternity, Wasteland 2, Avernum 2, Lords of Xulima und Civ: Beyond Earth, die alle jeweils weit über 100 Stunden gefressen haben.
Ich kaufe mittlerweile tatsächlich die meisten Spiele via Kickstarter und gehe dabei sowie beim übrigen Einkaufen als auch beim zocken sehr systematisch vor, so dass ich recht günstig wegkomme und auch nur einen sehr kleinen Pile of Shame habe:
-Die meisten Spiele, die ich auf Kickstarter unterstütze, erhalte ich schlussendlich für 50-75% des Release-Preises. Gesunder Menschenverstand ist auf Kickstarter das A und O.
-Wenn ein Spiel auf Steam released, dann kaufe ich es nur: 1. Wenn ich es in dem Moment zocken kann und 2. Wenn man mindestens 1h Spaß pro Euro rausholen kann. Ich würde mir niemals ein Spiel mit einer 10h Kampagne für 50€ kaufen.
-In Steam Sales und Bundles kaufe ich mir tatsächlich fast nur Spiele, die ich in absehbarer Zeit spielen werde, oder in Ausnahmefällen auch wenn sie mit zB mit 75% oder mehr reduziert sind, damit unter 10€ kosten und ohnehin kaum noch günstiger werden.
Ich habe allerdings auch eine Liste, in der ich mir selber eine Übersicht verschaffe, was für Spiele als nächstes anstehen: https://docs.google.com/spreadsheets/d/1ajWXYGgC6LOLr6WyfVHTcfNnim-tVtg1A96PNQvNp9E/edit#gid=0
Darauf kann man auch schön sehen, wie groß der Teil, der Kickstarter Spiele mittlerweile ist: Von 40 Spielen, die ich innerhalb der nächsten paar Jahre spielen werde, habe ich etwa 30 per Kickstarter erworben.
Auch kann man in der Liste meinen Backlog, bzw Pile of Shame sehen. Darin befinden sich derzeitig 7 Spiele (und nicht darauf noch eine Hand voll Point&Click Adventures). Anzumerken ist dort allerdings, dass es sich bei meinem Pile of Shame schon fast um einen Weinkeller handelt. Denn 6 dieser Spiele liegen tatsächlich dort, weil ich noch auf Post-Release Patches gewartet habe, oder noch warte, die das Spiel signifikant verbessert haben oder noch sollen.
Um Übersicht auf Steam zu erhalten habe ich meine Steam Bibliothek in einige Kategorien unterteilt. Die wichtigsten sind „New“ und „Finished“, bzw „Won’t Play Anymore“. Wenn ich ein Spiel anfange, spiele ich es mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit auch zu ende. Ich weiss, dass ich, wenn ich ein anderes Spiel anfange bevor ich das erste durchgespielt habe, auch keine Lust mehr haben werde, später nochmal zu dem ersten Spiel zurückzukehren. Hinzu kommt, dass ich fast jedes Spiel auch als Let’s Play aufnehme, was dann doppelt doof werde, abgebrochene Let’s Plays zu haben. Wenn mir ein Spiel aber gar nicht gefällt, wie zuletzt Blackguards und Transistor, dann breche ich es auch ab und es landet in meiner „Won’t Play Anymore“ Kategorie.
In beiden Fällen kommt dann ein Eintrag in meine „Games-Played“ Excel-Liste, und ich mache ein kurzes Fazit-Video dazu auf https://www.youtube.com/channel/UCkxgQnnyuRxotg34KmFuUdw (Als nächstes wird dort ein wieder mit sehr wenig Aufwand erstelltes Fazit zu Ghost Control erscheinen, wo ja auch der Micha mitgewirkt hat, wobei ich auf den Sound nicht groß eingehen werde – der Motor-Sound war btw super! :P). Bei anderen Fazit Videos, wie zB bei Divinity: Original Sin, wo ich separat einspreche, Videos aufnehme und auf meiner alten Gurke schneide, muss ich dann allein auch für das Fazit Video mehrere Tage einplanen.
Ich weiss, dass ich einige Spiele auf jeden Fall zu Release spielen möchte. Das „blödeste“ ist eigentlich die Zeit so planen zu müssen, dass Spiel A mit Fazit durch ist, bevor Spiel B released wurde. Und wenn nun dazwischen noch eine Woche liegt, lohnt es sich nicht wirklich da noch etwas anderes anzufangen. Es kann aber auch schon mal sein, dass ich so auf ein Spiel brenne, dass ich mich 2-3 Wochen auf ein Spiel vor Release vorbereite (Beyond Earth, Xulima, Pillars).
Früher, als es noch wenig Spiele gab, war es eine Tugend alles mitzunehmen was geht, denn man wusste nicht, wenn man mal wieder die Chance bekam etwas zu spielen.
Dieses Verhalten hat sich evolutionär ausgebildet und ist nun in der Gamer DNA gespeichert. Das ist die wissenschaftliche Erklärung für den ‚pile of shame‘.
Das FirstWorldProblem des Pile of Shame habe ich auch. Da ich jetzt eine PS4 besitze und zusätzlich noch eine PS3, auf der man viele Perlen für sehr wenig Geld erstehen kann ist der HAUFEN mittlerweile riesig geworden. PS+ macht es mir auch leicht immer mal wieder die PS3 anzuschmeissen um den HAUFEN abzutragen. Im Moment sitze ich an BioShock Infinite. Saints Row 2, Just Cause 2, RE5, Batman Arkham Asylum und City, Metal Gear Revengeance , Remember Me, Hitman HD Trilogy um nur einige zu nennen. Aber leider steht MGS V schon in den Startlöchern…. und das wird mich wohl wieder von diesen Perlen ablenken…..