IM1043: Le Brunch – über YouTube als Ersatzbruder und Gamern in Gremien
Ausgehend von diesem Gamasutra-Artikel, der die zugegebenermaßen sehr reißerisch formulierte Frage stellt: „Is YouTube killing the traditional games press?“ haben wir uns Gäste eingeladen, um in der heutigen „Le Brunch„-Folge über die offensichtliche Krötenwanderung weg vom klassischen Spielejournalismus hin zu Video-Formaten zu diskutieren.
Darüber sprechen mit Manu heute Fabian Mario Döhla (freier PR-Mensch und Freiheitskämpfer), Etienne Gardé (Zeitreisender), Memo Jeftic (Regisseur für VHS-Formate und Filmgourmet) und Herr Kaschke (Affe und liebender Sohn).
History-Lesson
Die Geburtsstunde der Let’s Play:
http://www.youtube.com/watch?v=FHH4RQoTbjg
Would you kindly…
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Es heißt PiewDiePie, nicht PiewPiewDie – das ist kein Stormtrooper! Kenne dein Faind!
Nach dem zweiten Mal hören, musste ich das loswerden. ;)
Es heisst Feind
„Nach dem zweiten Mal“ lesen „, musste ich das loswerden. ;)“
Stimmt, dass es „Feind“ heißt. Aber ich habe hier eine Anspielung auf CoD 2 gemacht, bei der die Wehrmachtssoldaten gerne „Der Faind!“ ausgerufen haben, was ziemlich schräg rüber kam und mir deshalb im Kopf blieb. Sollte dem Ganzen noch einen Witz geben…. Hat nicht ganz geklappt. Mist! :D Es war auch nicht beabsichtigt, dass ich wen angreife.
Darüber hinaus eine gute Folge, die auch zeigt wie partikular die Lebenswelten inzwischen sind. Sehr beispielhaft dafür auch die geschilderte Erfahrung mit den beiden Jungs, die das gar nicht haben nachvollziehen können. Beck’sche Individualisierungsthese lässt grüßen.
Ich hätte jetzt außerhalb des alten CoD-Umfeldes eher gedacht, daß das eine Anspielung von Haind + Feind = Faind sein würde. Aber gut, war falsch.
und es heißt auch heist….
“Nach dem“ dritten „Mal” lesen “, musste ich das“ korrigieren“ ;)”
Teilweise ziemlich frustrierend was ihr sagt aber leider wahr. Aber checkt mal meinen YT-Kanal aus, könnte euch gefallen (und in der aktuellen Folge werden auch Superlevel und Insert Moin gelobt):
http://www.youtube.com/user/gamesandpolitics
Super Folge, hat mir sehr viel Spaß gemacht beim Hören. Gerne weitere Expertenrunden zum Samstag mit mehr als 3 Leuten. Länge war so eig. perfekt.
Bezogen auf das heutige Thema hätte ich mir aber einen Gast „vom anderen Ufer“ gewünscht. Sprich erfolgreicher YouTuber. Über deren Selbstverständnis konntet ihr ja in dieser Runde eher nur spekulieren.
Ich hatte ja auch gedacht, Kommander Kaschke wäre so ein erfolgreicher YouTuber. Habe ich wohl was verwechselt. Naja, mit Etienne war ja aber schon jemand mit dabei, der viel auf YouTube macht – aber klar, kein klassischer LP.
Auch von mir Lob für die Folge. Hätte gerne in Zukunft öfters solche Diskussionsrunden in der Länge.
Deutschsprachiger Raum.
was meinst du genau?
Es ist ärgerlich, wenn Deutsche Deutschland mit dem deutschsprachigen Raum gleichsetzen.
Schöne Folge. Werde ab sofort öfter mal reinhören.
Schade.
Fandamntastic! Super Folge mit den wohl besten Gästen die du finden konntest Manu.
Ich las als Gäste Etienne und Fabian und war direkt angefixt. Wirklich eine super Besetzung für einen Cast mit einem sehr interessanten Thema.
Generell kann ich die Entwicklung aber sehr gut nachvollziehen.
Damals habe ich immer bei meiner Oma Giga geschaut als das noch nur über Kabel empfangbar war. Erst NBC Giga Green später dann Giga Games. Die Jungs und Mädels sind mir immer im Kopf geblieben. Irgendwann (viel zu spät) habe ich dann Game One entdeckt mit Budi und Simon, später auch noch Etienne und Nils und ich bin wirklich leidenschaftlicher Fan. Ich schaue nahezu alles was an Content Produziert wird, liebe Almost Daily und generell die Art des etwas anderen Youtube.
Ich habe 4 Jahre lang die PC Games im Abo gehabt und das Magazin für das was es mir geboten hat geliebt. Und heute konsumiere ich jeden Tag Let’s Plays auf Youtube. Ich bin mit dem Zeug gewachsen und meine Interessen haben sich da sicher auch etwas verschoben (Print Online Auftritte steuere ich gar nicht an, lieber den teils fast schon Feuilleton Artigen Kram auf Superlevel) aber trotzdem ist meine Liebe zu den Leuten die mir auch das Thema und das Interesse nahe gebracht haben ungebrochen. Ich würde ohne groß zu zögern jeden Monat 10-20€ für Rocketbeans TV zahlen wenn ich dafür diese tollen Formate sehen darf. Ich habe durchgängig 1Up Abo in der Game One App. Und ich bin auch nach ungefähr 3 gehörten Insert Moin direkt bei Patreon dabei gewesen. Man muss halt sehen wie die Zielgruppe auch in der Lage ist Geld auszugeben. Ein durchschnittlicher Let’s Play zuschauer mit seinen 15 Jahren würde sicher keine 5$ jeden Monat für ein Insert Moin haben. Der angesprochene Zuhörer allerdings ist sicher gern bereit das zu investieren.
„Es gibt gesellschaftliche Einordnung von Spielen oder irgendeine geschichtliche Einordnung, außer es sind wirklich seltene, gut gemachten Specials – das findet nicht statt, das findest du eher noch in Print.“
– Zumindest im deutschsprachigen Raum. Das englische YouTube ist voll davon.
Den im Podcast erwähnten Forbes Artikel wollte ich noch hier lassen
YouTuber ‚PewDiePie‘ Is Making $4 Million A Year – Forbes
http://www.forbes.com/sites/erikkain/2014/06/18/youtuber-pewdiepie-is-making-4-million-a-year/
Ich glaube schon, dass Print-Magazine noch eine Chance haben, aber sie müssen ihre Ausrichtung ändern. Die junge Generation werden sie meiner Meinung nach nicht mehr bekommen. Die Inhalte, die sie bringen interessiert die Leserschaft um die 30 aber nur noch bedingt. Ich habe heutzutage so viele Möglichkeiten, um vorab festzustellen, ob mir ein Spiel gefällt Da brauche keinen monatlichen Waschmaschinen-Test in Druckform. Mich interessiert, was um die Spiele alles herum passiert, was erleben Leute damit, wie beeinflussen sie die Gesellschaft und wer sind ihre „Autoren“. Diesen Bedarf decken zur Zeit, die WASD und fiveoutoften oder früher die GEE.
Wieso versuchen die Print-Medien nicht auch den Markt zu vergrößern. Was ist mit den ganzen Leuten, die Nintedo mit der Wii fürs Spielen begeistern konnte. Die stehen dem Medium Zeitschrift näher als Youtube. Da gibt es bestimmt einige, die sich mit den richtigen Anstupser tiefer damit befassen würden. Aber es scheitert daran, dass keiner sie da abholt, wo Nintendo sie stehen gelassen hat.
Ich geb dir völlig recht. Auch ich habe sämtlichen Printmagazinen aus genau diesen Gründen nach und nach den Rücken gekehrt. Mit Let’s Plays kann ich leider auch nichts anfangen, vielleicht wäre das in meinen Jugendjahren anders gewesen.
Was mich heute mehr an Games interessiert, ist tatsächlich eine kulturelle Ebene, eine Einordung in die entsprechende Ära, den Zeitgeist. Ich will wissen welche Spiele warum etwas Besonderes sind, auch wenn ich das entsprechende Spiel vielleicht gar nicht kenne.
Deswegen höre ich auch so gerne den StayForever-Podcast, dessen Protagonisten ja auch hier ab und zu vorbeischauen.
(Für mehr Tipps in die Richtung bin ich dankbar…)
Ich glaube auch, dass die unterschiedlichen Medien durch ihren unterschiedlichen Ansatz in ihren Betrachtung auf unser Hobby „Games“ ihre Berechtigung haben. Und so eine Vielfalt ist doch toll, denn jeder kann sich bewusst seinen eigenen Fokus setzen, wie das bei anderen Kulturmedien ja auch der Fall ist. Und das ganz selbstverständlich.
Sehr feine Folge. Fabian war zwar ein wenig maulfaul, dennoch: sehr feine Folge. Kann man gut hören, wenn man ins Allgäu fährt. Klappt aber sicher auch in andere Richtungen.
Sehr gute Folge, gefüllt mit Standards (Morgenkaffee (Hih, morgens, hähä, knickknack.) und der gekonnt falschen Aussprache von PewDiePie) und (endlich) der für mich gefühlt andauernd fehlenden Bemerkung, daß die Let’s Play-Videos weniger Spieletestvideo sind, sondern Hintergrundrauschen (Danke an Memo, so das von ihm gekommen ist.), was bei den Gesprächen des Aufbackbrötchen-Dreierpacks untereinander doch zumeist als konzentriertes Video und/oder Anleitung gucken zu verstehen sei.
Gleichzeitig war die hochkarätige Besetzung aber auch das Problem für mich in dieser Ausgabe: Bei fünf illustren Gästen fällt es mir zunehmend schwer den Sprachbeiträgen einem Gesicht bzw. dem Sprecher zuzuordnen, zumal Mama und Affe immer so ähnlich klangen und für mich nur anhand des Hardware- bzw. Leitungsrauschens unterscheidbar waren. Ihr erreicht hier meiner Meinung nach die Grenzen des Podcast-Mediums, da hier ein Video (oder ein schon mal vom Croissant-Pack genutztes Hangout) zur Nachvollziehbarkeit der Teilnehmer sehr hilfreich gewesen wäre. Dann darf der ganze Haufen samt Schuhwerk, Banane und Dingen (TM) gerne nochmal stattfinden. Ich meine, sonst natürlich auch, aber Video wäre ab vier oder fünf Teilnehmern schon praktischer. Finde ich. :)
In diesem Kontext:
Pay for Play: The ethics of paying for YouTuber coverage
bezüglich Konsol, das sind die überbleibsel: http://mag.shock2.info/
Ich fand ein bisschen Sad das man das schöne Wort Traurig nichtmehr benutzt, aber man muss ja mit der Zeit gehen.
Ich glaub Eddy lag mit seiner Einschätzung der alten Print-Haudegen größenteils richtig als er meinte das dies eigentlich introvertierte Leute waren. Der Knackpunkt ist das diese mit ihrer Art und ihrem eigenwilligen Humor in der Zielgruppe unglaublich gut ankamen weil sie in dem Medium Vorreiter waren. Sicherlich hat denen das auch ganz gut gefallen und der Spilejournalismus ist mehr und mehr von Selbstdarstellung geprägt worden. Das Problem ist das heute viele der jüngeren YouTubern einfach allgemein besser in Unterhaltender Selbstdarstellung sind und weiterhin auch ein breiteres Publikum dabei ansprechen können, weil die heutige Videospielkultur und Gemeinschaft viel größer geworden ist als die damlige. Da fühlen sich die Veteranen natürlich ein bisschen abgehängt.
Aber man schaue sich doch mal Jörg Langer und Heinrich Lennard in der Stunde der Kritiker an und vergleiche das mit bekannteren YouTubern. Da kann man auch nichtmerh anders als Mitleid zu bekommen zumal die dafür auchnoch Geldbeträge einfordern um das zeitnah zu gucken. Da merkt man doch das diese alten Herren in einer völlig fremden Welt leben und einen fraglichen bezug zur Realität haben.
Sehe ich auch so wie du bezüglich Selbstdarstellung damals und heute. Es war natürlich ein Riesenumstieg für Printjournalisten, sich irgendwann nicht nur dem Netz sondern Multimedia/Unterhaltung im Allgemeinen öffnen zu müssen. Mitte der 90er bis Mitte der 00er Jahre war es ja noch eine optionale Sache: Da haben sich jene Leute vor die Kamera gestellt, die auch wollten. Heute geht es immer mehr in die Richtung, dass quasi jeder ein/Selbstdarsteller sein muss. Ein Journalist muss aber kein Clown sein, und das hat nichts mit vermeintlicher Introvertiertheit zu tun. Ein Heinrich Lenhardt oder ein Boris Schneider-Johne – egal, was man in Bezug auf ihre Arbeit von ihnen hält – sind alles andere als introvertiert. Leider ist es eben so, – wir wissen es alle – dass fixe Stellen für Journalisten so rar sind, dass die Verlage es sich leisten können, eierlegende Wollmilchsäue zu züchten, die dann genauso gut schreiben können sollen (scheiß Wort: „Content“ machen) wie mit Marketingpartnern verhandeln und Entertainer spielen.
Schließe mich Alliser an, ich konnte die Stimmen leider auch sehr schwer unterscheiden. Fand die Runde gut und es sind wichtige Themen angesprochen worden, aber eine Person weniger hätte das Ganze vielleicht ein bisschen straffer gemacht.
Eine Sache, die mich neben der oben erwähnten Kleinigkeit gestört hat, war das Kommentar (ich weiß leider nicht von wem), dass Games-Journalismus ja nur „Spielzeugjournalismus“ sei. Unabhängig davon, dass ich es etwas seltsam finde, Spielzeug per se mit Kinderkram bzw. kindisch gleichzusetzen: Wenn man selbst von dem Medium, das man als Journalist beobachtet, analysiert und bedient, so wenig hält, dass man sich quasi dafür geniert oder der Meinung ist, dass das doch kulturell nichts wirklich Relevantes sei, stimmt etwas nicht.
Das war wohl ich. Und ich nehme mir das Recht heraus zu zweifeln und abzuwägen. In meiner Arbeit für die Pixelmacher habe ich das Medium, insbesondere in meinen längeren Reportagen über die japanische Spielindustrie oder die Indieszene in den USA, durchaus ernst genommen. Habe aber diesen Zweifel inwiefern Spiele eine gesellschaftliche Relevanz über Insiderkreise hinaus haben, im Privaten für mich versucht zu beantworten und bin leider zu keinem Ergebnis gekommen. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich vom Film komme und der Relevanzbegriff filmischer Bilder und Inszenierung zu genüge in 110 Jahren beantwortet wurde. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich bei den Interviewpartnern die gerade nichts zu verkaufen hatten, ebenfalls auf diesen Zweifel gestoßen bin. Die einzige Erkenntnis die mir nach 3 Jahren wirklich geblieben ist, ist, dass Videospiele nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, sondern in der Mitte einer Generation. Und wenn man nicht gerade eine Agenda fährt wie ein Medium schreiberisch aufzuwerten, weil es aus eigener Kraft dazu nicht im Stande ist, ist das doch ganz ok finde ich.
Super interessant, werde ich mir anhören, danke. Ich werde auch von vornherein nicht übereifrig kritisch sein, da ein Let’s Player in dieser wichtigen Diskussion fehlt. Wer vorab mal das Thema aus der Sicht eines Let’s Players beäugen möchte, darf das auf meinem Blog tun.
Kunst, Kultur, Let’s Plays und Spielejournalisten: http://eyjayplays.com/2014/04/16/kunst-kultur-lets-plays-und-spielejournalisten/
Klasse Podcast soweit. „Le brunch“(klasse Name übrigens) hat das potential zu einem persönlichen Dauerbrenner zu werden!
Zu dem Thema noch eine Frage: Gibt es denn die Möglichkeit, dass ihr einen einzelnen Feed für „Le Brunch“ anbietet? Ich bin ein fauler Hund und möchte mir nicht jede Woche händisch den jeweiligen Podcast aus der großen Masse an Insert Moin – Folgen rauszupicken.
Wäre klasse, wenn das geht. Wenn nicht, hab ich damit auch kein Problem :)
Danke für das Lob.
Eigener Feed: Nein, das wird es nicht geben, sorry. Aber du kannst es hier auf superlevel ganz einfach filtern über die Tags:
http://superlevel.de/tags/le-brunch
also erstmal ne super runde! vorallem eddy von game one. ich hör ihm immer gern zu. leider war er nicht so oft am mikro, hätte gern mehr von ihm gehört. er ist ein prediger meiner religion ;)
bitte bindet öfter leute von game one/rocket beans ein! das wäre der hammer!
Schöner Cast aber ein bisschen zu viel Denglish ;-).
Ihr habt keine Ahnung!! Harald macht die geilsten Videos überhaupt! Seine Videos sind lustiger als bei anderen berühmten Letsplayern!
Gute Folge, aber modulopfer ist doch schon lange tot. Der Gag kam auch nicht an. Er ist zwar nie groß geworden aber seine Reviews lese ich gerne.
Wow, alles was mir auf der Zunge lag wurde schon geschrieben. Deswegen ein Dankeschön für das interessante Thema und einen schönen Restsonntag.