IM1615: Le Brunch - Keyseller: Direkter Schaden für Entwickler?
Alex Nichiporchik vom Indiestudio tinyBuild (Punch Club) erhebt schwere Vorwürfe gegen die Verkaufsplattform G2A.com. Solche Anbieter würden eine „von Betrugsfällen getriebene Industrie befördern“, so Nichiporchik. An einem aktuellen Beispiel hinterfragt er in seinem Blogpost die Art und Weise, wie Key-Reseller-Webseiten wie G2A.com agieren und funktionieren. Er wirft dem Unternehmen vor, Kreditkartenbetrügern im großen Stile eine Möglichkeit zu bieten, Geldwäsche zu betreiben und die Schnäppchenmentalität der User auszunutzen.
Wie steht es um die moralische Verantwortung der Käufer, dubiose Seiten wie G2A zu meiden? Ist es überhaupt die Schuld des Resellers, wenn der Indie-Entwickler sich über Kreditkarten betrügen lässen? Zusammen mit Andre Peschke vom Gamespodcast(.de) Auf ein Bier redet Manu über dieses Thema beim Brunch und leckeren, heißen Kaffee. (Hmmm, Kaffee!)
Shownotes
– Keyseller-Diskussion im Forum von AeB
– Video auf Gamestar.de: Stephan Mathé über Keystores und Keyselling
– Mehr zum Thema bei Eurogamer.net
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Vielleicht bin ich nur etwas früh dran, aber aktuell funktioniert der download (noch?) nicht.
fixed
Sicher? Bei mir läuft’s noch nicht, jedenfalls nicht über Podcast Addict…
Du musst den RSS-Feed der Episode aktualisieren. Danach kann man es herunterladen.
Ist bei mir ebenfalls (noch) der Fall. 6:24.
Schau später nochmal vorbei :-)
nur zwei , drei kleine randbemerkungen zu einem kontroversen thema.
stichwort hehlerei. wenn man als käufer im guten glauben kauft, hat man nichts zu befürchten außer, dass einem die gekaufte ware abgenommen wird. gleichzeitig ist der verlkäufer ersatzpflichtig (geld zurück).
als beispiel aus meiner rechtvorlesung : der (stadt)bekannte kleinkriminelle will mir ein premium mountainbike (wert 1k€) für 50€ verkaufen. kein guter glauben. ich könnte/werde auch wegen hehlerei ärger bekommen.
mein fußball kumpel manni verkauft mir ein gebrauchtes autoradio zum halben preis und versichert mir, dass er der besitzer ist. kauf im guten glauben. ich habe nichts zu befürchten außer herausgabe des gekauften gutes.
in beiden fällen kann ich vom verkäufer den kaufpreis zurück fordern, wobei ich im ersten fall wenig chancen sehe.
ich sehe g2a und co auch eher als plattform mit ebay-charakter. und auch bei ebay kann ich konto eröffnen und direkt verkaufen. ohne dass ich die hosen herunterlassen muss, ob ich der bin, der ich vorgebe zu sein.
entlässt das g2a aus der schuld? ich denke nicht, da sie es sich auch bewußt einfach machen in dem fall. da kommt dann aber die nächste frage auf. wenn nicht mal der dev/publisher sagen kann, ob ein key legit ist oder nicht, wie soll das dann bitte g2a können.
und ich kann es nicht nachvollziehen, wie es mit hilfe der heutigen technik nicht möglich sein soll, einzelne keys, einzelnen transaktionen zu zuordnen.
zum thema humblebundle und keys : früher wurden die keys direkt auf einem steam account aktiviert.
ohne dass man einen key jemals gesehen hat. das wurde irgendwann geändert.
manchmal gibt es auch für die einzelnen tiers bei hb nur einen key. kommt selten vor, aber gibt es.
mit allen vor und nachteilen die das so mit sich bringt.
und ich kaufe fast immer bei offiziellen quellen meine spiele (retail). ist oft günstiger als bei steam im sale.
ich habe zb für fallout4 auf ps4 nur 23€ beim ich bin doch nicht blöd markt bezahlt im vergleich zu 30€ im steam sale zz.
und einen punkt habt ihr vergessen. die grauen key reseller sind meistens nur dann günstiger, wenn man beim kauf angibt nicht in der eu zu wohnen und somit die 19% ust „spart“. rechnet man die auf die diversen angebote noch rauf, sieht es echt mau aus mit dem keysellerpreis.
soviel zum thema kurz mal was schreiben ^^
grüßle
Bei G2A war ich immer zögerlich. Weil aber die Rocketbeans für sie werben, war ich kurz davor etwas zu kaufen. Hab es aber dann bei Gamesrocket, womit wiederum die Gamestar aktuell wirbt, gekauft. Bei letzterem bin ich mir nicht sicher inwiefern die besser sind als G2A. Angeblich sind sie offizieller Steam Reseller. Als Außenstehender kann man das oft nicht beurteilen, vor allem wenn namhafte Seiten dafür werben und die Preise ähnlich günstig sind.
Ich sehe auch G2A in der Pflicht, bei der Überprüfung der Verkäufer nachzubessern. Das bedeutet für sie aber wiederum, dass sie mehr Kosten haben und auch legale Verkäufer verschrecken, die z.B. nur schnell mal ihre übrigen Humble-Keys verkaufen, wenn der Aufnahmeprozess zu schwierig wird.
Keys aus Bundles habe ich bisher nie verkauft, aber an Freunde verschenkt. Selbst wenn es eine DRM-freie Version zum herunterladen gibt, habe ich trotzdem den Steam Key nicht noch zusätzlich verschenkt.
Ein bisschen Schuldgefühle habe ich schon, weil ich durch die Sales und Bundles vieles sehr günstig bekommen habe. Andererseits hätte ich vieles nicht gekauft, dann hätte der Entwickler nicht mal die paar Euro/Cent bekommen. Mittlerweile will ich sowieso mein Kaufverhalten bremsen und ich finde zudem immer weniger bei den normalen Sales, was mich interessiert, so dass für mich die Keyseller uninteressanter werden.
Interessantes Thema. Ich kauf relativ oft bei cdkeys.com ein. Durch die Keyseller hat sich mein Kaufverhalten dahingehend verändert, dass ich für ein AAA Spiel nicht mehr bereit bin, mehr als 35 EUR zu bezahlen. Meistens liegt der Preis zwischen 25-35 EUR. Während der Preis im Steam Store zum gleichen Zeitpunkt bei 50 oder 60 EUR liegt. Das ist dann einfach eine ökonomisch Entscheidung. Steam Sales finde ich völlig uninteressant, da es die Preise bei Keysellern meistens das ganze Jahr über gibt oder sogar günstiger. Indie Spiele kaufe ich oft noch direkt bei Steam. Ich denke irgendwann wird es keine Keys mehr geben, die separat über Steam aktivierbar sind. Sondern ich stelle mir das so vor, dass es wie im App Store bei Apple läuft, dass der Kauf einfach direkt an das Benutzerkonto gebunden wird. Damit würden Keys obsolet und dubiose Plattformen wie G2A gäbe es auch nicht mehr. Dann wäre allerdings das Problem, dass Valve die Preise „alleine“ bestimmt.
Ich dachte cdkeys ist seriös. Die Preise dort sind nicht immer auffallend niedrig. Wäre ja genial wenn es eine Auflistung gäbe, wer ein seriöser Anbieter ist.
Du kannst Reseller auf keyradar.com nachschlagen. :)
Wer betreibt denn Keyradar? War nach kurzem Besuch der Seite für mich jetzt nicht erkennbar.
Die Seite ist Humbug.
Zunächst einmal, weil es hier nun auch in den Kommentaren gefragt wurde ein Link vorweg.
Wer sich fragt, welcher Seller nun autorisiert ist und wer nicht, der kann auf keyradar.com vorbeischauen. Dort werden soweit ich das beurteilen kann, alle Seiten, die Keys verkaufen, korrekt als autorisiert, nicht autorisiert und „mixed“ angegeben. Wer aber hinter dieser Seite steht, kann ich nicht klar sagen.
Zum Podcast selber:
Erstmal ein großes Lob. Ich habe bisher glaube ich noch keinen Podcast order Artikel gesehen, der so ausführlich auf das Thema eingegangen ist, und soviele Aspekte abgedeckt hat. Auch wenn man beim Andre schon durch seine wiederholten „aber“ Einwürfe schon so ein bischen den Drang erahnen konnte, es sich nicht bei mehr Hörern als nötig verderben zu wollen.
Trotz allem gibt es aber noch ein paar Punkte, zu denen ich noch etwas anmerken wollte:
-Sperren von Keys, die nicht legitim bezahlt wurden: Ich vermute, dass eines der Probleme ist, dass niemand vorweg gehen möchte um das ganze durchzuziehen. Ich finde es sehr schade, dass UBI-Soft den Schwanz eingezogen hat und dann einige der Keys nicht gesperrt hat. Wenn jeder Händler (entsprechende Software vorausgesetzt) hingehen würde, und alle Keys sperren würde, die nicht korrekt bezahlt wurden, so dass es zur „Normalität“ werden würde, dass Keys von Resellern gesperrt werden, dann wäre auch nicht der Aufschrei so groß, und statt „Ubisoft ist böse, die sperren die Keys ihrer Spieler“ hieße es dann vermutlich auch eher „Du bist auch blöd, bei G2A keys zu kaufen“.
-Standort: Eine Sache, die nicht im Podcast angesprochen wurde, war der Standort der Keyseller. Wenn ihr einmal nachschaut, wo diese Firmen ihren Sitz haben, werdet ihr bei denen, die das überhaupt öffentlich machen, auch schnell sehen, dass sie in China sitzen. Beispiele wären G2A, aber auch die im Podcast bereits erwähnten Händler Kinguin und MMOGA. G2A und Kinguin haben ihren Sitz in Hong Kong, und MMOGA in Foshan.
Nun kann ich nicht klar sagen, welche Implikationen das hat, aber ich vermute mal, dass rechtliche Gründe eine große Rolle spielen dürften als auch der Zugang zu den unterschiedlichen Regionalmärkten. Ich weiss zumindest von jemanden aus Malaysia, dass man dort Zugriff auf gleich 4 Regionen hat.
Ohne jetzt China grundsätzlich verdammen zu wollen, würde ich es mir aber auch zwei mal überlegen, dorthin meine Zahlungsdaten zu schicken, auch unter Berücksichtigung der anderen Umstände, die da wären:
-Versicherung: Nicht angesprochen wurde auch, dass Shops wie G2A sogar eine extra Versicherung bieten, mit der man sein Geld auch zurückerhält, sollte der Key gesperrt werden. Ich denke das zeigt noch eine Ecke weiter, wie „seriös“ die Händler sind.
-Spamming in Foren: Auffällig werden die Reseller auch häufig auf Foren. Das sind dann zwar nicht die Firmen selber, sondern irgendwelche Händler daraus, aber dass die Praxis überhaupt angewandt wird, sollte einem schon zu denken geben. Persönlich bin ich beispielsweise auf rpgwatch sehr aktiv, und da sieht man schonmal Spam Links dieser Händler aufploppen, bevor die dann von der Moderation wieder gelöscht werden. Bei größeren Seiten, wie beispielsweise auch PCGAMER, werden sämtliche Kommentare mit solchen Links direkt gelöscht.
-Account und Goldverkauf: Accountverkauf ist ganz klar gegen die Nutzungsbestimmungen von fast allen Firmen. Und trotzdem bieten die Key Reseller, so etwas an. Es wird also bewusst etwas verkauft, das man nicht verkaufen darf. So wurde beispielsweise bereits 2015 von Riot (League of Legends) verboten G2A als Werbepartner für professionelle E-Sports teams zu verwenden, da diese Accountselling angeboten, oder zumindest dafür geworben haben. MMOGA wiederum verkauft (oder linkt auf Seiten, die sie verkaufen) neben Accounts auch Gold in MMOs. Mal abgesehen davon, dass das grundsätzlich schon nicht erlaubt ist, stammt mindestens ein Teil des Goldes dann von Bots und gehackten Accounts. Und da kann ich Herrn Peschke auch nicht ganz glauben, dass er das nicht direkt auf dem ersten Blick, den er auf MMOGA geworfen hat, gesehen hat.
Persönlich habe ich mich wegen MMOGA ebenfalls mehrfach bei Gamestar beschwert und aus dem Grund auch nichts von der Gamestar weitergelinkt, insbesondere, da man mit einem verlinkten Youtube Video, da der MMOGA Link an erster Stelle in der Beschreibung steht, noch auf Facebook direkt die Werbung für MMOGA weitergegeben hat.
-Konsequenzen: Ich Stimmte Peschke absolut bei den Konsequenzen zu, die es haben könnte „wenn es jeder machen würde“. Schlussendlich könnte es, wie angesprochen dadurch zukünftig einen globalen Mindestpreis geben, andere Monetarisierungsmethoden werden dadurch gefördert und, was nicht angesprochen wurde: Regionlocks oder Sprachbeschränkungen werden ebenfalls gefördert. Ein russischer Key würde beispielsweise nur noch ein Spiel mit russischer Sprache aktivieren.
Etwas, das viele Spieler zurecht hassen, für das sich aber viele indirekt durch den Kauf der Keys von solchen Seiten aktiv einsetzen.
-Globalisierung: Das Argument mit der Globalisierung ist gefallen und auch sehr schön fand ich, dass erwähnt wurde, dass die Kritik und Prinzipien, dann wenn es ums Zahlen geht, dann doch von vielen über Board geworfen werden.
Was ich aber in dem Zusammenhang noch erwähnen möchte ist, dass die Spiele-Industrie eben nicht allgemein von der Globalisierung profitiert wie jede andere Industrie wie Manu meinte. Klar, physische Inhalte von Collectors Editions, genauso wie Packungen und Co werden vermutlich zum größten Teil in Asien hergestellt. Aber der allergrößte Anteil, also der zur Produktion des eigentlichen Spiels, und bei kleineren Unternehmen sind das auch 100%, hat eben keine Auslagerung nach Asien. Wenn ein kleines deutsches Entwicklerstudio ein Spiel digital über steam vertreibt, dann kann man dort nicht argumentieren, dass dieses Studio Teile durch Billigarbeitskraft im Ausland hat herstellen lassen und man nun ebenfalls von der Globalisierung profitieren will.
Ganz davon abgesehen, dass die Idee der Globalisierung ja auch darin besteht, dass „einfacherere“ Arbeiten auf „billigere“ Länder ausgelagert werden, welche selber nicht im „high end“ Sektor so aktiv sind und so durch die Auslagerung der einfacheren Arbeit gefördert werden. Ob das nun funktioniert oder nicht, lass ich mal dahingestellt. Aber der Aspekt würde beim Kauf von Billig-Keys aus den Regionen bei der Argumentation der Globalisierung umgangen werden.
-Sponsoring: Sehr schön fand ich auch, dass Manu das Sponsoring durch Keyseller angesprochen hat, das nicht hinterfragt wird (oder wo es den Leuten einfach völlig schnurz ist).
Durch dieses Sponsoring, auch zB durch seriös anmutende Seiten wie der Gamestar, wird der Eindruck geschaffen, dass auch diese Reseller Seiten seriös sind. Das Problem ist auch, dass Spieler denken, dass Keys legitim sein müssen, weil sie ja funktionieren und das auch als Argument für weitere Werbung verwenden. Man findet in fast jedem Thread zum Thema „Ist Seite XYZ legit?“ einige Antworten in dem Stil „Ich hatte mit denen noch nie Probleme“. Und solange die Keys von den Anbietern nicht konsequent gesperrt werden, wird sich das auch nur schwer ändern.
Schön finde ich in dem Zusammenhang aber, dass sich nun auch größere Internet Persönlichkeiten gegen unautorisierten Key Sellern äussern, wie auch The Cynical Brit / Total Biscuit: „As we’ve been saying for years. G2A is literally a fence for stolen goods“, „Disclaimer: We are sponsored by G2As direct competition: Legally sold goods.“
-Raubkopien: Schön auch der Vergleich mit dem Raubkopieren und im Grunde wird das sogar indirekt von Entwicklern gesagt. Devolver Digital haben beispielsweise schon mehrfach Probleme mit Key Reseller angesprochen „Devolver Digital games purchased on @G2A_com are not legitimate, not guaranteed, and not supported. We are actively canceling those keys.“ (2014).
Als sich dann angekündigt hatte, dass eines ihrer Spiele (Hotline Miami 2) möglicherweise nicht in Australien vertrieben werden kann, haben sie auch nicht auf diese Reseller hingewiesen, sondern den Spielern gesagt, sie sollten das Spiel halt dann raubkopieren „If it ends up not being release in Australia, just pirate it after release. No need to send us any money, just enjoy the game!“
Wie immer, bischen viel Text geworden, aber vielleicht war ja noch das eine oder andere Informative dabei. :)
Ich finde es sehr gut, dass das Thema hier diskutiert wurde. Ich selber kaufe meine Spiele eigentlich fast ausschließlich bei kinguin oder in Steam-Sales. So richtig wohl ist mir bei ersterem nicht, aber so geht es mir auch bei dem kauf von billiger Milch, billigem Hühnchen aus der Kühltheke oder Eiern. Ich denke dann halt einfach zum Zeitpunkt des Kaufes (ja, genau so platt) nicht über die möglichen Implikationen/Konsequenzen nach. Natürlich hilft es meinem Gewissen, wenn Marken wie Gamestar, das Vertrauen, dass ich Ihnen entgegen bringe, über Werbeaktionen o.ä. auf Keyseller überträgt.
Bei mir wäre es sicherlich so, dass ich nur den Bruchteil der Spiele (ca. 400) zum regulären Vollpreis kaufen würde bzw. gekauft hätte. Ich bin aber auch jemand, der viele Spiele ausprobiert, aber sehr selten wirklich lange spielt.
Generell sinkt meine/die Hemmschwelle bei Keysellern zu kaufen, da selbst der reguläre Preis von den meisten Vollpreistiteln sich (gefühlt) bereits nach einem Monat halbiert hat. „Ich hätte das Spiel sonst eh nicht als Vollpreis gekauft, sondern frühestens im Sale“.
Für mich liegt der vertretbare Preis für ein Spiel irgendwo zwischen
25 und 45 Euro. In keinem Fall bei jenseits der 50 Euro (das spricht für mich auch gegen Konsolenspiele bzw. die Anschaffung einer Konsole).
Mir ist schon
klar, dass das anmaßend von mir ist, dass ich einem Spiel einen Wert zuschreibe, denn die Entwickler und Publisher müssen
ihr Personal ja auch bezahlen und haben vermutlich hart kalkuliert. Spannend wäre es daher zu wissen, wie groß denn
die Margen für die Publisher sind. Denn die digitalen Verkaufspreise
sind ja nicht günstiger als die Retailpreise, obwohl eine Menge Handling
und Mitverdiener eingespart werden.
Ich finde es keineswegs anmaßend daß du spielen einen wert zuschreibst, das macht man normal bei jedem produkt vor dem kauf wenn man überlegt ob es einem das wert ist oder nicht
Für mich ist diese ganze Key-Seller Geschichte ein großes Mimimimi.
Jahrelang hat man darauf hingearbeitet daß aus Spielen nur noch digitale Produkte wurden, ohne Wiederverkaufswert damit man auch ja nur einmal daran verdient.
Jetzt da mehr und mehr Käufer daß auch tatsächlich verinnerlichen und sich entsprechend verhalten wird rumgeweint.
spiele sind dank dieser Bemühung heute nur noch Keys und Seriennummern, und die kann man halt eben auch in Russland von der Packung kratzen.
Das kann ich absolut nachvollziehen. Ich kaufe auch gerne bei Kinguin, mir ist aber aufgefallen, dass ich dort fast ausschließlich die großen Titel kaufe (also große Hersteller, große Publisher). Bei Indie-Titeln kam ich bislang ehrlich gesagt selten auf die Idee, es dort überhaupt zu versuchen, vermutlich weil die Preise dort auch entsprechend niedriger liegen, dass es mir die Mühe nicht Wert ist und ich es direkt bei GoG, Steam oder beim Hersteller selber versuche.
Wenn ich aber dann mal wieder ein Ubisoft-Spiel spielen will und mich dann bei einem Bug, der das Spiel auf meinem System unspielbar macht, mit dem Support ‚rumägern darf, nach einem halben Jahr dann zu hören kriege, dass man nicht vorhabe etwas daran zu ändern und eine Rückerstattung auch nicht möglich sei, dann bin ich ehrlich gesagt froh, dass ich für ein solches Spiel keine 50, 60 Euro gezahlt habe, sondern vielleicht mal die Hälfte. Da habe ich dann ehrlich gesagt auch kein Mitleid…
Schönes aktuelles Thema.
Mal ganz nativ gefragt und gesagt….liegt das eigentliche Problem nicht darin, dass die Spiele-Hersteller Keys generieren und diese selber verkaufen bzw. Keyresellern anbieten, anstatt die Käufer das Spiel direkt auf Steam kaufen zu lassen?
Ein paar Thesen:
1. Als Nutzer kann man keine Keys auf Steam kaufen. Also auch nicht weiterverkaufen!
2. Nur der Spiele-Hersteller generiert die Keys und „verteilt“ sie.
3. Das Paymentsystem von Tinybuilds ist unsicher und Sie sollten checken, dass eine Kreditkartennummer nur einen Key kaufen kann.
4. Wenn Hersteller nur über Steam verkaufen, tritt das Problem nicht auf.
Mir ist klar, dass Hersteller Ihr Spiel auch selbst oder über andere Wege als über Steam verkaufen wollen.
Nur ist das nicht auch ein bisschen unmoralisch? Steam verdient an diesen verkäufen keine Cent! Normalerweise bekommt Steam 30% pro Spiel (über diese Höhe lässt sich streiten!).
Noch ein Hinweis: Tinybuilds beklagt, dass Sie an G2A keine KeyListe von rejected Kreditkartenzahlungen geben können, da G2A diese Keys ja auch verkaufen (und nicht löschen) könnte. Hier könnte man ganz einfach einen Hashwert (SHA512) über jeden Key generieren und diese G2A zur Verfügung stellen. Diese bilden dann auch Hashwerte über Ihre Keys und wenn der Hashwert matcht, dann können Sie den Key sperren. Eigentlich ganz einfach :).
Zu dem im Podcast erwähnte Spieleverschenken im (weltbesten) Superlevel-Forum geht’s übrigens hier entlang. Ich hab noch reichlich Humble-Bundle-Keys übrig ;)
G2A? Noch nie gehört. Allerdings meide ich ja auch Steam. Dieses ganze Key-Ökosystem war mir daher bisher verschlossen. Also ganz interessant. Dennoch während des Hörens sind meine Gedanken öfters abgedriftet. Ich musste jeweils ständig an GTA denken.
Bei dem Gebaren von G2A musste ich an diesen Mafiaspruch denken:
Wäre ja schade wenn Ihrem Spiel etwas zustoßen würde.
Ich habe den Cast noch nicht zuende gehört (bin bei der Hälfte) aber eine Sache brennt mir die ganze Zeit unter den Nägeln, die ich an der Grundsituation nicht verstehe:
Bei Kreditkarten haftet doch das Kreditkartenunternehmen. Das ist doch der ganze Witz an Kreditkarten und der Unterschied zu z.B. Überweisungen. Also eigentlich wenn Tinybuild(?) den CVC-Code (oder eibe Unterschrift) hat, dann können sie den Key rausgeben und bekommen die Kohle. Es mag sein dass die Unternehmen verlangen, dass der Verkäufer auch 3-D Secure unterstützt damit sie haften, aber damit ist dann auch gut.
Ich verstehe also überhaupt nicht warum Tinybuild überhaupt Geld durch die Lappen gegangen sein sollte, den Schaden haben eigentlich die Kreditkartenunternehmen oder die Besitzer der gestohlenen Kreditkarten(-daten), falls sie das noch nicht gemeldet haben.
Zum Thema Keys sperren und Kunden verärgern:
Eigentlich sollte das einfach dazu führen dass sie den entsprechenden Verkäufer schlecht bewerten und refund verlangen. Wenn dieses G2A wie ebay funktioniert macht man doch eh eine Abwägung zwischen Preis und Bewertungen. Also ggf. kaufe ich bei jemandem der noch keine Bewertung hat, aber dann kaufe ich so billig, dass es mir egal ist wenn nicht geliefert wird bzw. ich nachher nicht bekomme was beschrieben war.
So, dann hör‘ ich jetzt zuende :-)
Bzgl. der Kreditkarten muss ich dir leider widersprechen. Der Händler „haftet“ bzw. in dem Sinne, dass er einfach kein Geld sieht bzw. schon gezahltes Geld zurückgefordert wird. Daher auch der Schaden. Bei Fefe gab es vor einiger Zeit dazu einige Artikel in denen das erklärt wurde und auch die Ausfallquoten der Kreditkartenunternehmen näher beleuchtet wurden.