IM1066: Demon Gaze
Aus Japan kommen manchmal ganz spezielle Spiele für eine Nische. Im Falle von Demon Gaze ist es ein Dungeon Crawler für die Playstation Vita mit einem unübersehbaren Fokus auf Anime-Erotik. Oha! Das lässt Freunde dieser speziellen Spezialspezialität aufhorchen, gleichzeitig aber auch viele andere Spieler das Kruzifix hervorholen. Sicher nicht zu Unrecht, denn derlei Ecchi-Unterhaltung wirkt im Zuge zahlreicher Gender-Diskussionen … sagen wir … ungelegen.
Micha wollte aber wissen, ob das Spiel mehr als ein paar nackte Schauwerte bieten kann und hat sich Andreas und Maurice von der Gamer-WG eingeladen. Gerade letzterer ist mit japanischen Spielen sehr vertraut.
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Das will ich mir schon seit Wochen kaufen. Mal abwarten was ihr zu berichten habt. :)
Mag schon sein, dass Übererotisierung in Japan kulturell anders geerdet ist. Genauso wie – im Beispiel von Demon Gaze auch unbedingt zu erwähnen – Pädophilie (kann mir niemand erzählen, dass die alle schon volljährig sind).
Doch der Trend zu dieser generischen Schoblonen-Revue, den die japanische Popkultur vor allem seit dem aktuellen Jahrtausend fährt, macht die Szene auch zunehmend kaputt. Und das sag ich als jemand, der u.a. mit Manga zeichnen sein Geld verdient.
Es ist, als würde sich die japanische Popkultur selbst parodieren/karikieren, weil man an irgendeinem Punkt mal fehlinterpretiert hat, was die Stärken von Manga, Anime und japanischen Games ist.
Deswegen kann ich auch so gut wie gar nich mehr an JRPGs ran, obwohl´s laaaange Zeit fast das einzige Genre war, das ich gezockt hab.
Ds stimmt. Der Fokus hat sich massiv verlagert. Ich bin zum Beispiel ein großer Fan von Satoshi Kon und war sehr traurig, als er vor einiger Zeit gestorben ist. Millennium Actress ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Was Erotik betrifft, so hatte Kon einen bewussten Umgang damit. Das hat mir an Paprika oder Paranoia Agent sehr gefallen. Perfect Blue zieht das Thema ja sogar in ganz tiefe Abgründe mit hinein.
Animes finde ich stark, weil sie die Kraft haben selbst ganz absurde Geschichten immer noch glaubhaft und visuell mitreißend zu erzählen. Melancholie ist auch etwas, was in Anine-Form fantastisch funktioniert. Aber die wenigen Talente werden überschwemmt von viel generischem Kram. Ich finde sogar, dass es sich bei Spielen in Grenzen hält, weshalb ich Demon Gaze nicht dramatisch fand. Bei OVAs ist es aber ganz krass: Was da an Müll vom Fließband geschleudert wird, ist unfassbar! Da gehen Künstler wie Matoko Shinkai, Mamuro Oshii oder Eiichi Yamamoto leider völlig unter.
Uh, Satoshi Kon hat vor allem mit „Magnetic Rose“ einen der Anime geschaffen, den ich gern als erstes in die Runde werfe, wenn ich Leute davon überzeugen will, sich mal mit dem japanischen Trickfilm auseinander zu setzen.
Als großer Visionär hätte der sich bestimmt nicht gedacht, dass sich einige Sachen so ungesund entwickeln.
Was du zur erzählerischen Macht des Anime sagst, kann ich nur dreifach unterstreichen. Aber ich hab mich dennoch innerlich schon biss´l von den einstigen Perlen wie dem „World Masterpiece Theatre“ usw. verabschiedet.
Wenn´s mal wieder ´ne Serie wie „Heidi“ geben wird, dann nur mit Sammelkartenduellen und ´nem Tentakel-Alm-Öhi!
@Michi:
Gregor ist ein grosser „Ys“ Fan. Just sayin ;)