IM1370: Submerged
Wenn Filme, Bücher, Musikalben und auch Videospiele sowohl Kritiker, als auch Rezipienten spalten, dann ist dies meist ein Indiz dafür, dass man es mit einem außergewöhnlichem Werk zu tun hat. Submerged ist eines dieser Spiele, bei denen das Feedback eine große Bandbreite hat – von „mein Gott, es ist katastrophal!“ bis hin zu „das schönste Spiel diesen Jahres!“ ist eigentlich die gesamte Bandbreite am Start.
Über die besonders miesen Kritiken wundern sich Daniel und Micha besonders. Der ruhige, völlig kampflose Indie-Titel, der sich völlig auf die Erforschung seiner post-apokalyptischen Umgebung konzentriert, hat ihrer Meinung nach so harsche Schelte nicht verdient – obgleich die beiden sich nicht in jedem Punkt einig sind.
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Ich finde die schlechten Kritiken absolut gerechtfertigt…
habe Submerged jetzt durchgespielt. ich finde, in der ersten stunde taucht man sehr gut in die Atmosphäre und Stimmung der Welt ein. Es ist eine friedliche, aber auch melancholische Stimmung, die verbreitet wird. Am Anfang gibt es verschiedene Sachen zu erkunden (Monumente, Versorgungspakete, Teile der Geschichte der untergegangene Stadt und die eigene Geschichte, warum man hier ist). Bis dahin funktioniert das Spiel wirklich gut und die Atmosphäre zieht einen in die Welt hinein. Vor allem die Lichtstimmungen (Tag/Nacht-Wechsel), die wechselnden Wettereffekte und die Gestaltung der Welt gefallen mir echt sehr gut. Leider wird es zum Ende hin zu repetitiv. Man sammelt dann nur noch diese Versorgungspakete um seinen Bruder zu heilen, weil man dann endlich wissen will, wie die Geschichte ausgeht. Hier haben es die Entwickler verpasst, weitere Interaktionen mit der Umgebung einzubauen, z.B. wäre es interessant gewesen, die Unterwasserwelt zu erkunden oder die verlassenen Hochhäuser zu durchsuchen um zusätzliche Hinweise auf die Bewohner der Stadt zu erhalten. Spiele wie Never Alone oder Brothers – A Tale of two Sons haben mich viel stärker und nachhaltiger in die Spielwelt eintauchen lassen und erzählen auch die tiefergehenden Geschichten. Trotzdem war Submerged kein schlechtes Spielerlebnis und die miesen Kritiken kann ich jetzt auch nicht nachvollziehen. 4Players hat es mit 68 % gewertet, ich finde dass passt
Ja, ist auch genau meine Meinung. Am Anfang findet man es noch toll und spannend, aber hinten raus kommt nix Neues mehr und man will nur noch zum Ende kommen.
Aber isses nich die Regel, dass die Spieler ihre Spiele besser bewerten als die Fachpresse und objektive Kritiker im Allgemeinen?
Bei einigen der größten Gurken, die ich je gezockt hab, gab´s immer treue Fans, die mit ihren arg emotional gefärbten Bestnoten den Durchschnitt verzehrt haben.
Ich denke, das hängt von der Art des Spiels ab. Bei AAA-Spielen ist das Geschrei halt immer groß, die verlogene Jubelpresse wäre von den Publishern bestochen und würde deren Schrottspiele ungerechtfertigt loben.
Bei „kleineren“ Spielen ist es hingegen eher andersrum. Da gibt’s ein paar treue Fans, die sich dann beschweren, die Presse hatte das Spiel zu schlecht bewertet.
Wir haben also wohl beide irgendwo recht.