IM1562: Buch "A Mother's Reckoning"
Am 20. April 1999 betraten Eric Harris und Dylan Klebold gegen Mittag die Columbine High School in der Nähe von Denver. Sie töteten 13 Menschen und verwundeten 24 weitere teils schwer. Anschließenden töteten sich die beiden jungen Männer selbst. Columbine ging als der blutigste Amoklauf an einer Schule in die Geschichte der Vereinigten Staaten ein. Gute 16 Jahre später hat Sue Klebold, die Mutter eines der Attentäter, ein Buch über die damaligen Ereignisse und ihre Auswirkgungen geschrieben: A Mother’s Reckoning – Living in the Aftermath of Tragedy.
Daniel und sein heutiger Gast Valentina haben das Buch gelesen. Im Cast erklären sie, welche Verbindung das Columbine-Massaker zu Videospielen hat. Außerdem sprechen sie darüber, welche Wirkung das Buch auf sie hatte und warum es keine Antworten geben kann, einen gar ratlos zurücklässt.
A Mother’s Reckoning ist bisher nur in englischer Sprache erhältlich, kann aber von allen Buchhändler wie zum Beispiel Amazon (Aff.-Link) bestellt werden. Valentina hat ihre Meinung zu A Mother’s Reckoning auch auf ihrem Blog Valentinas-Weblog.de. festgehalten.
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Ein gutes Gespräch hat mir gefallen, aber am Ende habe ich mich doch kurz gefragt…Was hat das mit Videospielen zu tun? (Oder ich habs verpasst :-) ).
Du hast es verpasst. Das war exakt die erste Frage, die ich Valentina stellte, und sie beantwortete sie nachvollziehbar, wie ich fand.
Hmm, ich fand es nicht so nachvollziehbar…aber egal war trotzdem ein gutes Gespräch :-)
Hiho, die Kritik ist nicht ganz unberechtigt, ich oder wir hätten es vielleicht noch besser erklären können. Vielleicht so: Natürlich hat das Ereignis selbst eigentlich nicht wirklich mit Videospielen zu tun. Aber die DISKUSSION (vor allem hierzulande) drehte sich danach massiv um Spiele als Ursache für Gewalt. Es traf zwar auch Musik (Marylin Manson sagte kurz nach Columbine Auftritte ab) und Filme (Natural Born Killers) – weil beides von den Jungs gehört bzw. gesehen wurde, aber sehr stark halt Spiele. Speziell Duke Nukem und Doom. Weil es halt das am wenigsten etablierte und vielleicht auch am wenigsten verstandene Medium war. Der Bezug zu Spielen wurde nach Columbine bei allen deutschen Ereignissen ähnlicher Art sofort wieder hergestellt. Was nachvollziehbar ist, weil es den Bezug von Tätern zu verschieden Spielen einfach gab – aber die Diskussion war halt oft sehr aufgeregt.
Heute ist das schon differenzierter – man weiß einfach mehr. Nämlich das die Ursache für reale Gewalt nicht im Konsum von medialer Gewalt (Spiele, Filme, etc) liegt, sondern umgekehrt: Täter, die dazu neigen, reale Gewalt anzuwenden oder das vorhaben, suchen sich auch die Medien dazu. Spiele wurden in diesem Zusammenhang massiv diskutiert und erforscht. Aber das hätten wir vielleicht auch noch weiter ausführen können oder müssen. Aber die zeit, Kinners!
Ja. Columbine ist 17 Jahre her und die öffentliche Auseinandersetzung ist vielleicht nicht mehr jedem präsent.
Danke für die Folge. Valentina als Gast war ideal und hat mir besonders gut gefallen. Schön, dass so etwas bei euch stattfindet!
Eventuell hätte am Anfang eine kurze Zusammenfassung des Columbine-Vorfalls und der anschließenden öffentlichen Diskussion geholfen. Dann wäre der Bezug zu Computerspielen noch deutlicher geworden.
Ganz tolle und interessante Folge. Vielen Dank.
Sehr gutes, angenehm objektives Gespräch. Valentina und Daniel sind ’ne hervorragende Mischung. Kann man sich ja mal vormerken für künftige schwierige und komplexe Themen.
Für mich liegt die Verbindung zu Games auf der Hand, weil ich in meinen frühen Studienjahren und in den Anfangszeiten der Game Studies beinahe ausschließlich Gewaltforschungstexte vorgesetzt bekam. Auch, wenn diese das Medium in der Regel verteidigten bzw. empirisch – so gut es zur damaligen Zeit ging – darlegten, dass die befürchtete Verrohung nicht in dem Maße stattfindet, wie in der breiten Masse angenommen (siehe auch, was Valentina am Ende sagt), so gab’s doch immer wieder die obligatorischen Fußnoten in Richtung Columbine und ähnlicher Fälle.