IM926: Machinima-gate auf Youtube
In Anlehnung an Sir Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes heißt es in der Gamesbranche aktuell A Scandal in Machinima. Ein geleakter Vertrag belegte, dass Microsoft den Mitgliedern des Machinima-Netzwerks auf Youtube Geld anbot, wenn sie in ihren Videos über die Xbox One sprachen.
Richtig problematisch wurde es, weil der Vertrag explizit verlangte, dass ausschließlich positiv über die Konsole, ihre Spiele und Hersteller gesprochen wird. Außerdem war es den Teilnehmern der Aktion untersagt, über Inhalte und Existenz desselben öffentlich zu sprechen. Es war den Youtubern daher nicht gestattet, ihre Videos als „Sponsored Post“ zu kennzeichnen bzw. in Beschreibung oder mündlich auf die Tatsache hinzuweisen. Unter anderem berichteten englische Seiten wie ArsTechnica und Polygon über den Vorgang, aber auch deutsche Magazine wie GameStar oder PC Games griffen die Meldung auf.
Manu, Micha und Daniel diskutieren daher aus gegebenem Anlass über dieses Thema und sprechen auch über den Umgang von Spielen als kostenlose Rezensionsexemplare bei Insert Moin. Außerdem geht’s um die Frage, was Adblocker vielleicht damit zu tun haben könnten – den angesprochen Blogtext dazu kann man hier nachlesen. Das zu Beginn der Folge erwähnte Video des bekannten Youtubers Boogie2988 findet sich unten eingebunden.
Am Ende des Castes hat Manu noch ein kurzes Feedback von Frank „Sirius“ eingeholt, YouTuber und Mitglied eines deutschen YT-Netzwerkes und ihn nach seinen Einschätzungen nach ähnlichen Deals in Deutschland befragt.
Microsoft Buying Positive Influence on Youtube
Would you kindly…
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Hallo,
zuerst einmal ein dickes Lob an dieser Stelle, jeden Tag einen Podcast, in einer guten Qualität zu machen, ist sicher nicht leicht. Respekt !
So nun möchte ich etwas über ADblocker sagen, ohne dieses Programm kann man sich im Internet nicht mehr aufhalten. Man wird ja regelrecht überschüttet mit Werbung, sei es auf Internetseiten, bei denen man einen Werbepanner wegklicken möchte, jedoch das „X“ zum wegklicken entweder so gut versteckt ist, dass man es nicht findet oder man durch das klicken nicht die Werbung schließt, sondern auf eine neue Homepage weiter geleitet wird und dort geht der ganze „Spaß“ von vorne los. Oder das von oben,unter links oder rechts Werbebanner „herein-gefahren“ gekommen und vl. sogar noch automatisch irgendwelche Trailer abspielen.
Bei Youtubevideos oder Streams sieht die Sache noch schlimmer aus. Oft gibt es Werbung die man nicht unterbrechen kann oder die dann auch noch während des Videos kommen kann. Und eines vorweg, kein youtuber wurde gezwungen Videos zu erstellen, das Internet sollte ein freies Medium sein und so behandle ich es auch.
Und als Schlusswort sei noch in den Raum gestellt, ADblocker ist in keinem Land der Europäischen Union verboten, somit bräuchten wir diese Diskussion eigentlich nicht führen, danke !
Hallo,
vielen Dank für diesen cast, ich freue mich immer wenn es ein wenig auf die Metaebene geht und ihr über die Arbeitsumstände von SpielejournalistInnen berichtet. Ich fürchte, diese Debatte ist nicht nur für „unsere Branche“ relevant, denn leider gibt es ja allgemein eine Entwicklung weg vom professionellen, klassisch ausgebildeten und vollzeit bezahlten Journalisten hin zu halbseidenen Peoples Journalism-Angeboten. Ich bin immer wieder schockiert, dass es Menschen gibt, denen solche Schleichwerbung scheinbar nichts auszumachen scheint.
Was den Adblocker betrifft ist meine Meinung ein wenig gespalten. Ich nutze den nicht und finde es immer ein wenig lächerlich, wenn Menschen behaupten, sie könnten ohne nicht surfen. Andererseits besuche ich dann aber auch Seiten wie GameStar.de einfach gar nicht. Also, Werbung ja, aber es kommt auf die Masse an. Hier auf Superlevel lasse ich mir die Ads natürlich gerne anzeigen, damit Fabu sich auch in Zukunft noch die Anwälte leisten kann, die er bei seinen Beleidigungsfeldzügen sicher benötigt :)
Ulkig finde ich, dass ihr nicht mal bei dem Thema eure Patreon-Kampagne ansprecht. Ein ganz klein wenig Werbung könntet ihr für die ruhig mal machen, immerhin schafft ihr hier ein richtig gutes Angebot und ich will will will verdammt noch mal mehr Entwicklerinterviews!
Vielen Dank
-Jan
Man kann ohne AdBlock Plus aber faktisch nicht mehr surfen. Leute, die das Gegenteil behaupten, haben ihn einfach entweder nicht ausprobiert oder sind masochistisch veranlagt. Und da sich aufdringliche Werbung mittlerweile auf so gut wie jeder größeren Seite befindet, funktioniert auch nicht die Strategie, entsprechende Angebote zu meidet.
Das Ziel von Werbung ist es, Bedürfnisse zu wecken, die wir nicht haben, damit wir Produkte kaufen, die wir nicht brauchen. Wer etwas anderes behauptet, verdient damit in aller Regel sein Geld — womit ich nicht sagen möchte, dass das von Grund auf verwerflich ist. Wenn jetzt nämlich beispielsweise eine Seite wie Superlevel mir derart hervorragende Inhalte kostenlos bereitstellt, so wie es aktuell der Fall ist, stelle ich gerne meinen Adblocker aus.
Und dass ich Werbung für etwas ertrage, ist eigentlich das höchste Lob, dass ich einer Seite aussprechen kann. Es gibt ja nämlich auch noch durchaus andere Finanzierungsmodelle, so wie eben Patreon.
Im Hinblick auf Videos habe und werde ich meinen Adblocker nie ausschalten. Da könnte ich mir ja direkt wieder einen Fernseher holen.
Das Recht, für Content im Internet etwas zu verlangen, sollte sich erarbeitet werden. Daher ist mir auch Flattr so sympathisch.
Haben wir witzigerweise wirklich überlegt, uns dann aber bewusst dagegen entschieden. Das hätte einen fahlen Beigeschmack gehabt: Nämlich, dass wir nur über das Thema reden, um die Patreon-Kampagne zu bewerben. Außerdem hätte das auch sehr nach erhobenem Zeigefinger geklungen, nach dem Motto: „Guckt mal, wie korrupt die andern sind. Pfui! Achja, und hier könnt ihr uns Geld geben.“
Diesen Eindruck wollten wir verhindern.
Erstmal muss gesagt werden, dass ihr die Sache schon richtig auf den Punkt gebracht habt. Es geht um Ethik. Viele Content-Ersteller sehen die zusätzlichen drei Dollar und werfen dafür ihre Ideale über den Haufen, egal ob sie der eigenen Zielgruppe auf die Füsse treten oder nicht. Grundsätzlich wäre der zusätzliche Anreiz für zielgerichtete Berichterstattung ja auch nicht verwerflich. Wenn halt nicht die negative Berichterstattung verboten werden würde und man die Kampagne als solche auszeichnen müsste.
In dem Fall (und das wurde im Cast nicht erwähnt), verstösst man übrigens gegen geltendes US-Recht. Denn laut FTC Urteil von Ende 2013, müssen Promotional Kampagnen als solche ausgezeichnet werden. Dh viele Teilnehmer dieser Aktion, malen sich gerade ein Fadenkreuz auf die Stirn. Dazu sollte man sich umbedingt mal das Info-Video von TotalBiscuit anschauen. Er spricht dabei auch viel über die rechtlichen Aspekte.
http://youtu.be/WjObpd5U33U
Ebenfalls interessant (und nicht angesprochen) sind die geänderten Teilnahmebedingungen der Machinima Kampagnen. Machinima macht solche Bonus-Kampagnen schon seit Jahren. Ihr habt den Fall EA ja auch angesprochen. Bisher mussten Content-Ersteller diese Promotion jedoch als solche Kennzeichnen. Es war im alten Vertrag sogar der genaue Vordruck dafür hinterlegt. Bei der aktuellen Machinima Kampagne (die ein anderes Unternehmen einschließt), fehlt diese Offenlegung jedoch. Schon etwas kurios. Stellt sich die Frage, wieviel Einfluss MS wirklich darauf hatte. Obwohl man Offiziell ja nun die Schuld zu 100% an Machinima übergibt (die eh einen zweifelhaften Ruf genießen). Bei Gaf hatten Leute diese Verträge nämlich verglichen:
http://abload.de/img/bonemachinima8ysl4.png
Eine Sache sollte man übrigens noch kurz richtig stellen. Der im Podcast erwähnte Schutz durch Netzwerke bei ID-Treffern, ist seit YT neuem ID-System nicht mehr vorhanden. Früher hatten Partner teilweise ja Narrenfreiheit. Bei der großen Umstellung, wurden dann aber auch die Partner getroffen (bekanntester Fall ist wohl Angry Joe). Viele Netzwerke hatten ihre Partner nicht einmal vor der großen Welle gewarnt, obwohl man darüber informiert war.
Ansonsten ein schöner Podcast. Hätte gerne etwas mehr von Micha gehört, der für mich die Thematik immer perfekt zusammenfasste.
Habe in den letzten Tagen auch vermehrt Diskussionen über dieses Thema geführt. Dabei kam auch immer wieder das „Aber du erhälst ja Muster“ Argument. Fand es dahingehend sehr gut, dass ihr diese Thematik noch einmal angesprochen habt. Sehe das nämlich absolut identisch. Diese Muster sind zwar teilweise mit NDA verbunden, jedoch an keine weiteren Vorgaben. Sonst würde man diese Muster ja gar nicht annehmen, wenn man seine eigene Meinung nicht kundtun dürfte.
Hey Sascha,
danke für deinen langen und ergänzenden Kommentar und die Korrektur, dass die Content ID Welle auch Usern in Netzerken betrifft.
Wer auf einer Plattform wie YouTube veröffentlicht und so oder so auf deren Breitenwirkung angewiesen ist, berichtet so oder so nicht unabhängig
Ich finde es ganz interessant, dass ihr die Praxis der kostenlosen Vergabe von Spielmustern so vollkommen von dem Aufhänger absetzt. Bei beinahe alle Journalismusformen, die Berichterstattung im Umfeld von Konsumgütern machen, wird die Nähe zu den Herstellern kritisiert. Und wenn ein Journalismuszweig ohne Subvention durch die Industrie, wie eben durch Muster, nicht eigenständig existieren kann, dann ist das eine grundlegende Abhängigkeit. Also ich sehe das schon in einem Kontinuum. Gerade als Anfänger ist man zunächst Bittsteller und wenn man dann ein Spiel zum Testen erhält, ist man natürlich auch dankbar. Das ist der Einstieg in eine Beziehung zu einem Hersteller, in die bestimmte Abhängigkeiten eingebaut sind. Womit ich nicht sagen will, dass da nicht noch einige ethische Grenzüberschreitungen geschehen, bevor man positive Rezensionen verkauft.
Zum Appell, den Werbeblocker auszulassen: Man sollte nicht übersehen, dass Werbung ja durchaus Kosten hat, spätestens dann wenn sie wirkt. Insofern ist ein Bedürfnis nach Selbstschutz oder Schutz der Angehörigen (insbesondere Kinder) nachvollziehbar. Und man könnte es ja auch so sehen, dass der Niedergang der kostenlosen Angebote durch Werbeblocker den Übergang zu Abonnement- oder Spendenmodellen fördert, was vielleicht zu mehr Distanz (die meiste Werbung im Umfeld spielejournalistischer Publikationen kommt aus der Spieleindustrie) und damit mehr Unabhängigkeit führt. Oder noch eine andere Perspektive: Ich benutze Adblocker nicht, aber die Konfiguration meines Browsers auf Sicherheit hat einen ähnlichen Effekt. Man könnte sich also auch bei denjenigen bedanken, die sich das mit der Fremdauslieferung von Werbung ausgedacht haben, was dem Werbekunden durch Tracking mehr Kontrolle über die Wirksamkeit gibt, gleichzeitig gezielte Ansprache aufgrund von Profilbildung bedeutet. Unter anderem verringert diese Praxis die redaktionelle Kontrolle über die Auswahl und Einbettung von Werbung, was wohl dazu beiträgt, dass sie als störend emfunden wird. Aber dadurch wird die Werbeauslieferung eben auch zum Sicherheitsrisiko in mehrerer Hinsicht. Schließlich bei der guten alten Streuwerbung ohne sicherheitskompromitierenden Rückkanal, ließen sich Illusionen über die Werbeeffektivität (und damit ungerechtfertigt hohe Werbeetats) viel besser aufrechterhalten.
Früher war es ja in Bloggerkreisen zumindest üblich einen Vermerk zu setzen, wenn ein Testmuster rezensiert oder besprochen wurde. Warum wird das hier eigentlich nicht gemacht? *flötet
@Christian: Zu meiner Zeit bei Polyneux hatte ich das Anfangs immer hingeschrieben, dann kamen Fragen aus Bloggerkreisen, wozu wir das denn machen, ob wir angeben wollen damit um „wichtiger“ zu wirken :) Ich hatte das auch immer ausschließlich der Transparenz wegen gemacht. Aber gut, irgendwas ist ja immer, hehe.
Wir erwähnen im Cast ja auch relativ häufig und offen, dass wir Muster haben. Wenn wir vor Release ein Spiel oder genau zum Embargo-Ende besprechen, ist das ja auch offensichtlich. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass die Leser/Hörer das wissen, dass wir bemustert werden, daher hielt ich das nicht mehr für nötig, das explizit auszuweisen.
Dass der Spielejournalismus ohne Testmuster nicht überlebten könnte, halte ich für eine falsche Annahme.
Große, reichweitenstarke Publikationen konnte sich ohne Probleme die Spiele auch normal kaufen und dann testen. Nur kämen die Reviews dann eben nicht ein paar Tage vor oder zum Release, sondern zwei Wochen später. Es ist also auch im Sinne der Publisher, dass Testversion frühzeitig und in große Anzahl verschickt werden.
Wer wohl ohne Testmuster nicht überleben, beziehungsweise nur ein deutlich geringeres Angebot bieten könnte, wären die Hobbyprojekte: Kleine Blogs, unbekanntere Let’s Player und Podcasts.
Ich nehme uns da gar nicht aus. Klar ist es mehr als fraglich, ob Insert Moin jeden Tag ein neues Spiel besprechen könnte, wenn nicht zumindest ein Teil dieser für uns kostenlos wäre. Ich bleibe aber aus meiner Aussage im Cast: Sobald ein Publisher versuchen würde, irgendwelche Bedienungen an die Inanspruchnahme einer Bemusterung zu knüpfen, würde ich die ablehnen.
Ich persönlich glaube nicht, dass eine Bemusterung zu einer besseren Beurteilung eines Spiels führt, kann aber verstehen, dass dieser Gedankengang zumindest aufkommt.
Umso wichtiger ist es ja, dass man sich diesbezüglich das Vertrauen seiner Leser/Hörer/Zuschauer erarbeitet. Wenn unsere Hörer denken, „Ja, die haben das Spiel jetzt zum Testen gestellt bekommen, aber wenn sie es richtig gut finden, dann glaube ich ihnen das“, dann haben wir alles richtig gemacht.
Und umso schlimmer ist es, wenn man dieses Vertrauen schamlos hintergeht und Schleichwerbung macht.
Ja, das zeigt wahrscheinlich sehr deutlich, wie unterschiedlich und subjektiv in dieser Angelegenheit die eigenen Vorstellungen sind, was gut und was schlecht ist.
Ich für meinen Teil habe z.B. überhaupt kein Problem damit, wenn mir jemand einen Amazon Link „unterjubeln“ möchte, ohne das da explizit darauf hingewiesen wird, das es ein Affiliate-Link ist. Dafür fände ich es transparenter, wenn Testmuster ausgewiesen werden, oder eben im Umkehrschluss, wenn das Spiel selbst organisiert wurde.
Am Ende muss eh jeder für sich entscheiden, was er noch toleriert und was nicht, und inwieweit die Berichte, Videos und Artikel für ihn Kaufentscheidungen oder Erkenntnisse zulassen.
Mir ist „die Empfehlung von nebenan“ immer noch am wertvollsten.
@Daniel: Ich wollte nur auf ein Grundproblem des Produktjournalismus eingehen, weil ihr euch sehr schnell von dem unfraglichen Misstand auf die Normalität in der Branche zurückgezogen habt, die man aber durchaus auch kritisch sehen kann. Genausogut könnte man selektive Effekte als Problem anführen. Eigentlich jeder, der über Spiele berichtet oder sie testet, ist selbst begeisterter Spieler und kann oft zwei, drei Firmen nennen, deren Fan er ist. Sätze wie „Ich bin ja ein XY-Fanboy.“ sind auch normal.
Aber: Die Welt ist nicht perfekt, die Existenz von Abhängigkeiten oder Vorurteilen heißt nicht, dass man mit ihnen nicht umgehen kann. Diese Abstraktionsleistung ist integraler Bestandteil von Journalismus. Und da ist ein Bewusstsein für mögliche Abhängigkeiten (psychische Effekte einer Schenkung oder freundschaftlichen Nähe sollte man nicht unterschätzen) vielleicht genau das, was einen immunisiert und davor bewahrt in die schattigeren Geschäftspraktiken abzurutschen.
Eine grundsätzliche Abhängigkeit von Mustern sehe ich bei der Spieleindustrie auch nicht. Das sollte mehr eine Grundaussage sein. Aber wie du schön beschreibst, die bestehende Bemusterungspraxis gestaltet auch den Markt. Es ist durchaus nicht so einfach sich als großes Medium, dem zu entziehen, weil vieles auf den Veröffentlichungshype zugespitzt ist. Derzeit wäre der große Aufmacher zwei Wochen nach Veröffentlichung des Titels ein signifikanter Marktnachteil. Auch das ist eine Form von Abhängigkeit.
Vielleicht ein Beispiel aus dem Problemfeld: Ich erinnere mich daran, dass es früher öfter mal Fälle gab, wo die Wertung besser war, als die Vorabversion hergab, weil den Testern versprochen wurde, dass in der finalen Version bestimmte Bugs gefixt werden. Das ist schon eine Gradwanderung. — Freilich heute ist das kein Problem mehr, weil mittlerweile eh die Alpha ausgeliefert wird. o_O
Ich fänd’s auch gut, wenn ihr bei der Besprechung eines Spiels erwähnt, dass es sich um ein Testmuster handelt. Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Bemusterung dazu führt, etwas positiver darzustellen als es tatsächlich ist. Natürlich geschieht das nicht absichtlich oder mit bösem Hintergedanken. Aber ich finde ab und zu dürfte es ruhig etwas kritischer zu gehen. Ich bin dann schon froh, wenn mal, wie in der Forza-Folge deutlich angesprochen wird, dass die Mikrotransaktionen dieses Spiel komplett kaputt machen und man ernsthaft niemand empfehlen kann dieses Spiel für 70 EUR zu erwerben.
Zur Machinima-Gate Geschichte dachte ich mir eigentlich nur: Hätte Microsoft den Start der Xbox One nicht so versaut und dann auch noch auf diese Mikrotransaktionen gesetzt, hätten sie es auch nicht nötig gehabt Youtubern solche unmoralischen Angebote zu machen.
Ich fände es auch überlegenswert.
Wir könnten (nein, werden) es irgendwo global erwähnen und verlinken, ja. Es in jedem Artikel und Podcast explizit zu erwähnen, fänd ich etwas witzlos, weil wir für beinahe jedes Game auf Superlevel Muster/Keys erhalten.
In der ersten Hälfte des Podcasts sind ein paar Ungenauigkeiten drin gewesen, die teilweise bei mir den Eindruck hinterlassen haben, als hättet ihr euch vorher nicht wirklich tiefergehend mit dem Thema auseinandergesetzt.
1. In dem Vertrag stand nicht drin, dass die Unterzeichner positiv über die Xbox One bzw. ihre Spiele reden sollten. Es stand lediglich drin, dass die Berichterstattung ’nicht negativ‘ sein solle. Das mag zwar etwas linsenpiddlerisch klingen, jedoch verändert sich der Ton der gesamten Debatte stark, wenn man diese Unterscheidung macht.
2. Wenn Youtube einen Content ID Treffer feststellt wird das betroffene Video nicht ‚geblockt‘. Was passiert ist, dass die Partei, welche die Rechte für dieses Video in Anspruch nimmt, eventuelle Werbeeinahmen bekommt, bzw. die Möglichkeit erhält, Werbung vor dem betroffenen Video zu schalten. Das Video jedoch ist frei Verfügbar.
Ein Video wird erst dann entfernt, wenn es einen Copyright-Strike bekommt, was ein wesentlich härteres Vergehen ist und unter Umständen sogar zur Schließung eines Kanals führen kann.
3. Netzwerkpartner sind nicht verpflichtet diese Verträge zu unterschreiben und meines Wissens nach, gibt es auch keine ‚Mafia‘, die eventuell Partner dazu zwingen könnte dies zu tun. Netzwerke bekommen ohnehin einen prozentuellen Anteil an den Werbeeinahmen (dieser kann bis zu 50% betragen) und dementsprechend gering ist der Druck für die Netzwerke diese zusätzlichen Deals zu erzwingen.
Zusätzlich ging es in diesem Fall um 3$ zusätzliche Einnahmen pro 1000 Hits. Das bedeutet, ein Kanal der diesen Vertrag unterschrieben hat, bekommt seine ’normale Rate‘ + diese 3$, was durchaus nicht zu verachten ist. Das wurde zwar so von euch zu Beginn gesagt, jedoch im späteren Verlauf auch immer etwas missverständlich verwendet.
4. Auch das hat sich im späteren Verlauf nochmal etwas korrigiert, aber Angry Joe als Beispiel für Hemdsärmligen Gaming Content auf Youtube zu verwenden ist wirklich falsch. Klar, dass seine Vlogs nicht wirklich aufwendig sind, aber die Reviews von ihm (die Videos die am meisten Zuschauer generieren und sein Hauptaugenmerk sind), sind wirklich aufwendig editiert und auch inszeniert. Man kann zu seiner Art sagen was man will, aber der Kerl gibt sich wirklich Mühe.
Nun zum Thema:
Das Hauptproblem ist, dass nicht offen klargestellt wurde, dass dieser Deal existiert. Ich persönlich finde solche Promotion Kampagnen nicht wirklich toll und Videos dieser Art (auch wenn sie teilweise unterhaltsam sind) haben für mich einen faden Beigeschmack. Letzten Endes kommt es jedoch auf den einzelnen Zuschauer und die Art des Promotionvideos an. So lange klar gesagt wird, dass es sich bei dem betroffenen Video um eine Promotion handelt, liegt die Verantwortung für den Konsum beim Zuschauer und er oder sie, muss sich selbst fragen, ob es akzeptabel ist, dieses Video zu schauen.
Was Rezensionsexemplare angeht und das auch hier in den Kommentaren geäußerte Argument, größere Seiten könnten durchaus ihre Rezensioinexemplare selbst kaufen. Ich glaube nicht, dass dies finanziell möglich ist.
Ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung:
Ich stelle seit Juni letzten Jahres pro Woche drei Spiele auf meinem Youtube Kanal vor. Bis Mitte Oktober 2013 habe ich jedes dieser Spiele (bis dahin waren es 46 Titel) selber gekauft. Nun waren dies häufig Indie-Spiele die dementsprechend weniger kosten, doch hatte ich durch diese Tätigkeit pro Monate ca. 100-250€ an zusätzlichen Kosten.
Größere Seiten haben, bedingt durch die Tatsache, dass diese vermutlich wesentlich mehr Vollpreistitel und auch Hardware vorstellen, müssten mit Sicherheit einen noch wesentlich größeren finanziellen Aufwand betreiben, wenn sie alle ihre Rezensionexemplare selber bezahlen müssten.
Nun ist dies wie gesagt nur eine Vermutung, basierend auf meinen eigenen anekdotischen Beweisen, aber diese Vermutung lässt sich mit ein wenig Mühe durchaus überprüfen.
Zu Punkt 1: Heißt doch aber wohl immer noch, dass man nur entweder positiv oder gar nicht über das Produkt sprechen kann. Nicht nur dass ein Kanal damit ausgeschaltet ist, wenn es um berechtigte Kritik geht, sondern im Gegenteil er hätte einen finanziellen Anreiz, etwas Positives zu sagen, denn fürs Schweigen gibt es auch kein Geld. Also das ist auch in dieser Variante sehr problematisch.
Zu Mustern: Worauf man sich wohl einigen kann, die Publikationen würden anders aussehen. Aber Wege würde man schon noch finden, zum Beispiel Kostensenkung durch Verleih oder Ringtausch.
In meinen Augen heißt ’nicht negativ‘ genau das: Nicht negativ. Ein betroffener Kanal hätte auch einfach ein Let’s Play zu ’nem Xbone Spiel, ohne auch nur ein Wort über die Qualität des Titels zu äußern und es wäre für dieses Programm qualifiziert gewesen.
Wir sollten uns grundsätzlich klar sein, dass die meisten Kanäle die in diesem Programm vermutlich drin waren, normale Let’s Play Kanäle waren, die selten kritisch über die von ihnen gespielten Spiele sprechen.
Das ganze macht diesen Deal ethisch nicht besser, denn eine nicht deklarierte Promotion ist noch immer eine nicht deklarierte Promotion auch wenn das betroffene Video neutral ist. Berichte ich jedoch journalistisch über diese Ereignisse, sollte ich die Sachverhalte so darstellen wie sie sind und nicht so, wie ich sie interpretiere.
zu 1) Das liest sich wie ein astreiner Spin der Microsoft-PR-Abteilung. „Wir haben nur untersagt, negativ zu berichten. Neutrale Berichte sind natürlich erlaubt.“
zu 2) Da wirst du recht haben, denn ich kenne mich mit Youtube-Contenterstellung nicht aus. Nur das, was ich lese oder von befreundeten Youtubern höre.
zu 3) Wir haben im Cast nie behauptet, dass Netzwerk-Mitglieder gezwungen wurden, den Vertag zu unterschrieben. Wenn das aber gängige Praxis ist, scheint die Frage legitim, was mit denen passiert, die sich dauerhaft weigern, solche Deals einzugehen – denn so entgeht ja auch Machinima Geld.
zu 4) Mit hemdsärmelig meinte ich nicht, dass Angry Joe nicht viel Zeit oder Arbeit in seine Videos investiert. Aber auf den ersten Blick wirkt das eben wie ein Typ, der in seine Webcam plaudert. Bei einem Studio hingegen mit Moderatoren, Kamerawechseln, Einspielern, etc. merkt der Zuseher instinktiv eher, dass es sich um ein professionell produziertes Format handelt.
zu den Rezensionsexemplaren: Mit Publikationen, die sich die selber leisten könnten, meinte ich große Verlage. Die machen im Jahr Millionenumsätze und zahlen allein für Serverkosten und Traffic jeden Monat fünfstellige Beträge. Mit 2.500 Euro Budget könnten die jeden Monat 50 Vollpreistitel kaufen, das würde in der Bilanz kaum auffallen.
1. Das ist kein Spin, das ist der Wortlaut des Vertrags (unter Punkt 3b Campaign Video Guidelines):
“ You may not say anything negative or disparaging about Machinima, Xbox One, or any of its Games“
hier kann man übrigens das ganze Dokument einlesen;
http://pastebin.com/vec6vjv5
Und selbst wenn es ein PR Manöver ist, was äußerst unlogisch erscheint, sollten die Vertragsdetails doch eigentlich nicht der Öffentlichkeit preisgegeben werden. Es bedeutet immer noch, dass nirgendswo in dem Vertrag explizit drin steht, dass nur positiv über die Xbox und ihre Spiele berichtet werden darf bzw. der Erschaffer des Videos sich positiv über die Konsole und ihre Spiele äußern muss.
3. Betrachte es aus folgender Perspektive:
Zwar macht der betroffene Kanal nicht so viel Geld für das Netzwerk, als wenn er bei der Aktion mitmachen würde, aber es ist noch immer besser, seine Werbeeinahmen kommen mir (in diesem Falle Machinima) zugute, als einem Konkurrenten. Kein Netzwerk ist so dämlich und entlässt freiwillig seine Partner nur weil diese ihnen nicht ganz so viel Geld bringen wie andere.
Dieses ganze Drama um dieses Content ID-Zeug kam vermutlich auch deshalb ins Rollen, weil viele Netzwerke quasi jeden Kanal dem sie habhaft werden konnten unter Vertrag genommen haben. Warum? Weil es für die Netzwerke egal ist, woher die Einnahmen kommen.
Die Verträge einiger Netzwerke sind nicht wirklich dafür bekannt fair zu sein, Machinima hat was angeht sogar einen recht üblen Ruf. Aber eher gingen diese in die Richtung, Kanäle so lange wie möglich an das Netzwerk zu binden.
Es erscheint mir daher als äußerst unlogisch, dass ein Netzwerk so handeln würde, wie ihr es beschrieben hat. Es würde finanziell für sie einfach keinen Sinn ergeben.
4. Vielleicht haben wir unterschiedliche Maßstäbe, aber wirkt das wie jemand, der einfach nur in seine Webcam plaudert? Ich meine er redet in eine Kamera, aber ich glaube man kann schon erkennen, dass in das Video etwas mehr Arbeit gesteckt wurde:
http://www.youtube.com/watch?v=P_QK-lcW8a8
Also ich verstehe, warum das im Umfeld von Let’s Plays im Gegensatz zu Rezensionsformaten (wenn sie nicht gerade überschneiden) als nicht ganz so problematisch erscheint. Zu viel Gewicht würde ich aber dennoch nicht auf die Unterscheidung zwischen „nicht negativ“ und „positiv“ legen, zumindestens wenn wir nicht eine juristische Perspektive einnehmen, sondern auf die Anreizstruktur schauen. Die Schere im Kopf um negativ auszufiltern, bedeutet, dass man im Zweifelsfall die positive Seite hervorhebt. Versuch mal längere Zeit nur neutral über eine Sache zu sprechen. Also da würde ich schon eher ins Feld führen, dass dieses „nicht negativ“ sich anscheinend nur auf das Kampagnenvideo bezieht und nicht auf einen gesamten Kanal.
Naja, wie auch immer, es hätte eben als Werbung ausgewiesen werden müssen. Dann kann man ja auch positive Bewertungen des Produkts als Dienstleistung verkaufen, auch wenn das die eigene Unabhängigkeit in der äußeren Wahrnehmung und vielleicht auch in der Innenwirkung beschädigt.
Was André sagt.
” You may not say anything negative or disparaging about Machinima, Xbox One, or any of its Games”
D.h. ja es darf mit keinem Wort etwas negatives über die Konsole UND deren Spiele gesagt werden. Ich dachte immer es ging „nur“ um die Konsole. Aber das beinhaltet ja tatsächlich alle Spiele, die jemals für die Konsole erscheinen werden.
*grusel*
Dieser Passus gilt nur für diese spezielle Werbeaktion (die am 9. Februar zuende geht) und ist nicht für alle Zeiten gültig.
Naja, das war jetzt der Leak eines Vertrages. Ich will gar nicht wissen, was da noch alles unterschrieben wird. Aber man muss Youtube zum Glück ja auch nicht als 1. Informationsquelle nutzen.
Ha, keine Milde bei kostenlosen Spielen aber nur 120% verteilen … ts, ts, ts ^^.
Ich finde einen Addblock äusserst nützlich und empfehlenswert. Ich bin bereit den zu deaktivieren wenn meine Lieblingsseiten unterstützenswert sind, aber dann erwarte ich zum einen das die Werbung nicht übertrieben ist und zweitens das sie nicht zu technischen Problemem führt. Wenn ich mir auf einer Seite gerne Videos angucke, aber in Zusammenhang mit der Werbung technische Probleme auftauchen, z.B. das der Player hängen bleibt, das die Werbeblöcke zwangsweise 1080p sind und der Werbeblock das Programm über Gebühr verzögert, dann ist der Addblock ganz schnell wieder an.
Machinima ist keine gute Firma mehr und mit den ursprünglichen Konzept hat deren Medienauswurf nichts mehr gemein. Ich verfolge ja schon lange Ross Scott der etwas Bekanntheit mit Freemans Mind und Civil Protection erreicht hat und der war ’ne Zeit lang bei Machinima und kann darüber wohl wenig gutes berichten. Das fängt bei Knebelverträgen an und geht bis zur unentgeltlichen Contentnutzung seitens Machinima zum Zwecke der eigenen Bereicherung.
Ich frage mich ob in Zukunft Schleichwerbungsdisclaimer als Werbeblock vor Videos geschaltet werden und Leute mit Addblock so den Disclaimer nicht sehen, die ohne Addblock aber schon und müssen dann die übliche Werbung auch noch ertragen. Ich schätze das währe rechtlich eine Grauzone und eine Zwickmühle für diejenigen die Werbung gerne umgehen möchten, aber ob das Programm die Qualität wahren kann ist dann wohl die Frage.
Toll, dass ihr das Thema sofort aufgegriffen habt! Wie man an den Kommentaren sehen kann, besteht Redebedarf :-)
Ich bin mir durchaus bewusst, mit welche Mitteln wahrscheinlich auch in der Videospielbranch gearbeitet wird, aber dieser Vertrag von MS, der jetzt aufgetaucht ist, ist mir dann doch zu viel. Es ist natürlich der Traum jedes Marketingverantwortlichen Werbung über persönliche Empfehlungen von vernetzten Menschen, sprich Multiplikatoren, zu machen. Das ganze aber so festzuzurren und zu diktieren, ist schon ein starkes Stück. Irgendwann stellt sich einem die Frage, welchen Quellen man noch vertrauen kann und wie viel wer auch immer für diesen Kommentar bezahlt bekommen hat.
Vielleicht ist das ganze aber auch nur ein Anzeichen dafür, dass die Branche inzwischen „erwachsen“ ist und bei jeder Form von Journalismus sich nach Interessenlage, Motivation und Hintergrund der Quelle stellen muss.
Mit den Themen Adblocker, Finanzierung von kostenlosen Inhalten, etc. fange ich erst gar nicht an, auch wenn ich einem meiner Vorredner insofern zustimmen muss, dass manchen (auch liebgewonnenen) Seiten ohne Adblocker kaum noch zu ertragen sind. Leider. Ein gesundes Mittelmaß wäre hier wünschenswert.
Eure Patreon-Kampagne finde ich übrigens toll und ich freu mich, dass sie so gut angenommen wird :-)
Auch wenn ich etwas spät zur Party komme habe ich zumindest noch eine kleine Portion Senf mitgebracht… ;)
Zum Hauptthema – Eine kommerzielle potentielle Beeinflussung von Inhalten in Kombination mit der explizitnen Verpflichtung diese nicht zu erwähnen ist für mich absolut indiskutabel. Wobei mich diese ganzen youtube Gaminggeschichten mit ‚persönlicher‘ Aufmachung eh nur in absoluten Ausnahmefällen interessieren. Ich bin eher Anhänger von professionellem Videospieljournalismus. Dessen Gegenwärtiger Status quo und insbesondere Finanzierung ist dann allerdings noch mal ein anderes Thema.
Zu den Testmustern – Wenn nichts anderes offensichtlich ist, gehe ich mitlerweile immer explizit davon aus. Ich glaube allerdings schon, dass es die eigene Einstellung zu Spielen beeinflusst, wie viele man zu welchem Preis zur Verfügung hat. Ist aber für mich in Ordnung.
Zu Add-Blockern – Ich verwende einen, der für Seiten die ich bookmarke und die es nicht übertreiben deaktiviert wird. Ohne kommt mir leider selbst das ’seriöse‘ Internet mitlerweile vor wie Minenfeld. Stelle ich grade wieder auf dem ipad fest, wo ohne addblocker selbst mit konservativen Safari Einstellungen auf diversen deutschen Seiten aus dem Spieleumfeld dauernd ungefragt ein AppStore link oder eine Pornowerbung geöffnet wird…
aDvertisement
kthxbye
Noch eine kleine Ergänzung zu Angry Joe und anderen Videoformaten auf Youtube, auch wenn ich im Cast später noch darauf hingewiesen habe: Es ist mir wichtig zu betonen, dass – egal wie die Formate aufgemacht sind – diese Sendungen immer mit einem großem Aufwand und viel Arbeit verbunden sind!
Ich bin mir sicher Daniel hat es auch nicht so gemeint. Etwas weiter oben hat er seine Aussage auch ins richtige Licht gerückt. Er wollte betonen, dass durch die eher persönliche Darstellungsweise in den Formaten die Distanz zum Publikum nicht so groß ist, als wenn super-fancy im Studio und Multikameraschnitt unter besten Produktionsbedingungen ein Video entsteht. Oder anders formuliert: Angry Joe zum Beispiel erreicht eine große Publikumsschaft aufgrund seiner direkten Art. Er spricht in die Kamera, hat handgemachte Gags mit handgemachten Kostümen und hat kein Problem damit zu fluchen. Das ist eine Unmittelbarkeit, die seine Zielgruppe sehr schätzt.
Nun bin ich kein großer Fan von Angry Reviews im Allgemeinen. Ich finde es unheimlich anstrengend Menschen dabei zuzusehen, wie sie sich vor laufender Kamera aufregen. Deswegen bin ich beispielsweise ein großer Fan von Classic Game Room, weil der Hauptverantwortliche Marc dort entspannt und mit einem Augenzwinkern über Spiele spricht. Und wenn ihm ein Spiel nicht gefällt? Dann sagt er es einfach und fertig. Im Gegensatz zu Angry Joe deklariert er dann nicht gleich den Untergang des Abendlandes und ruft Defcon 5 für seine Angry Army aus. ;)
Aber: Das ist Arbeit. Was Angry Joe dort tut, was viele (nicht alle, aber viele) Youtuber tun, ist megamässig viel Arbeit. Videoschnitt setzt viel Konzentration und Konzeption voraus. Und es ist ein langwieriges Unterfangen. Glaubt mir, ich weiss das! Daher ist es mir wichtig das noch einmal zu betonen: Angry Joe & Co investieren viel Arbeit in ihre Sendungen. Da sie es fast im Alleingang machen, habe ich sogar sehr viel mehr Respekt vor Ihnen als vor Produktionen wie High5.
Ich hab gar nicht mehr gewusst, dass ich Adblock installiert habe. Musste erstmal das Icon suchen :).
Hab gleich mal meinen Adblock auf eurer Seite deaktiviert.
Im Grunde sollten doch die Leser für Produktrezensionen zahlen…und nicht der Produkthersteller.
Ganz ehrlich ein Spielemagazine kann es nicht leisten Spiele erst 2 bis 4 Wochen nach dem Release ein Spieletest zuveröffentlichen. Spielemagazine würde die Kundschaft weglaufen. Das Problem ist eben das alle Magazin an einen Strang ziehen müssten und eben auch alle Spiele erst nach dem Release testen würden.
Die Producer nützten einfach die schwache der Spielemagazin aus. Das Spielemagazin xyz hat im letzten Jahr unsere Spiele immer schlecht bewertet also sinkt es eben in unseren Ranking und kriecht eben 2 Wochen später unser Spiel zugeschickt. Spielemagazin zxy hat unser Spiele immer gut bewertet also kriecht es als Bonus ein exklusiv Test.
Die Spielemagazine versuchen eben immer schnellstmöglich eine Testversion von den Producer zu bekommen um eben rechtzeitig nach dem Release eines Spiel einen Test zu haben. Von dem Prüfer vor den ein Producer Angst haben sollte, wird eben eine Marionette der Industrie gemacht.
Test von privat Personen haben eben den Vorteil, das die Leute keine Kontakte zur Industrie pflegen oder mit den Test Ihr auskommen haben.
Jetz versucht eben wieder die Industrie die Kontrolle über die Tester zurück zugewinnen. Für ein privat Person ist es verlocken das Angebot von Microsoft. Man verdient nebenbei noch ein paar Dollar dazu.