IM1514: Le Brunch - Wie organisiert man das Großprojekt gamescom?
In der heutigen LeBrunch-Folge behandeln wir wieder Berufe in der Spielebranche. Rede und Antwort steht uns heute Boris Lehfeld. Er arbeitet beim BIU und ist unter anderem dafür verantwortlich, dass wir uns jedes Jahr im Sommer in Köln auf der gamescom treffen und feiern. Wie sieht der Tagesablauf eines „Senior Manager Public Events & Cooperations“ aus? Wie bereitet man sich auf so einen Großevent vor und wie bekommt man die größte Spielemesse der Welt gewuppt? Was macht Boris das restliche Jahr über und was hält er von der immer stärker werdenden „YouTube“-isierung des Messe-Rahmenprogramms?
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Interessante Folge, vielen Dank. Kleine Anmerkung meinerseits: Bei solch PR-geschulten Gesprächspartnern fänd ich persönlich häufigere Unterbrechungen der Monologe angenehm.
Boah, was für eine schreckliche Folge! Sorry, aber das war nix!
Der Typ ergeht sich in endlosen Monologen, sagt in jedem zweiten Satz, wie endlos geil die Gamescom doch ist und labert vollkommen belanglosen Kram, da bekommt man ganz ehrlich Kopfschmerzen von. Vor allem, weil der Typ auch noch so eine schreckliche PR-Sprache hat!
Mal ehrlich: Wieviel habt ihr für die Folge bekommen?
Mir fehlte hier einfach jegliche Kritik. Und die gäbe es gerade bei der Gamescom! Als er dann anfing, dies und das und jenes noch mehr auszubauen, größer machen zu wollen und so, hätte ich sofort Einspruch eingelegt und mal kritisch nachgefragt wo da eigentlich der Platz dafür herkommen soll!? Schon die letzten Jahre ist die Location in Köln so extrem aus allen Nähten geplatzt, mich wundert es ehrlich gesagt, dass da noch keine Massenpanik ausgebrochen ist. Da muss nur mal was dummes passieren, siehe Love Parade vor ein paar Jahren. Und gerade heutzutage mit Terrorwarnungen, etc. – eben weil dort so viele junge Leute sind, ist da die Gefahr einer Panik extrem groß. So wie das dort alles veranstaltet wird, ist das grob fahrlässig!
Aber auch inhaltlich ist das alles sehr fragwürdig. Als er darüber sprach, dass doch YouTuber DIE Stars der Gamingbranche seien, habe ich mir nur gedacht: Das ist absurd! Diese Selbstdarsteller mit Egoproblem nutzen Spiele doch nur als Hintergrund für ihr unintersanntes Gelaber. Das sind keine Stars und haben mit der Gamingbranche nun wirklich nichts produktives am Hut.
Stars sind Leute wie Hideo Kojima oder Shigeru Miyamoto! Oder Dave Gilbert, Chris Hülsbeck und wie die ganzen Entwickler und Musiker nicht alle heißen. Dass viele Entwickler nicht so bekannt sind wie beispielsweise Regisseure, Produzenten und Drehbuchautoren beim Film, liegt einzig und allein daran, dass die Publisher kein Interesse daran haben, dass Namen größer als der Publisher selbst werden. Man hat ja zuletzt bei Kojima gesehen, dass er sich durch seinen Namen eben mehr Freiheiten nehmen kann und wenn nicht, verlässt er den Publisher einfach und macht sein eigenes Ding. Wie auch schon damals die ganzen Key People bei Square, als die alle nach und nach ihre eigenen Companies gegründet haben. Sowas ist nicht im Interesse eines Publishers und deswegen werden Entwickler und Musiker auch nicht mehr so aufgebaut wie noch zu Zeiten von Sid Meier, Ron Gilbert oder Yoshio Sakamoto.
Deine Kritik ist absolut gerechtfertigt und ja, auch wenn ich mit einem anderen Ansatz an die Folge ran bin (siehe Kommentar unten), hätte ich insgesamt etwas kritischer sein können. So weit, so gut. Ich finde es gut, wenn unsere Hörer diesen Anspruch haben und ich werde in Zukunft etwas kritischer hinterfragen. Danke.
Aber dieser Satz:
> Mal ehrlich: Wieviel habt ihr für die Folge bekommen?
der kotzt mich an. Wir haben als quasi einziger Podcast aus dem Themengebiet ein klares Leitbild schriftlich auf der Seite klar und deutlich formuliert und die Trennung von Werbung und Inhalt ist uns auch persönlich extrem wichtig. Dieser Satz ist eine Frechheit und mir gegenüber ein Schlag ins Gesicht.
Für den Satz entschuldige ich mich, wenn er zu ueftig rüberkam. :-) Sieh es mal so: Ich höre Euch gut seit einem dreiviertel Jahr. Und ich finde euren Podcast echt super, sonst würde ich ihn ja nicht regelmäßig hörend und hier auch nicht kommentieren. Ich finde es gut, dass ihr eine positive Grundhaltung habt. Aber: Es kam bisher immer auch die kritische Seite nicht so kurz. Sei es in euren Gesprächen über Spiele oder sei es in manchmal doch sehr hintergründigen Fragen in Interviews. Genau das macht es für mich aus!
Um so krasser empfande ich den Bruch in dieser Folge hier, weil das alles konträr zu dem war, wie ich euren Podcast in den letzten Monaten kennengelernt habe. Es entstand kein authentisches Gespräch, sondern der Typ feuerte ein PR-Gewäsch nach der Nächsten ab und degradierte Dich, so nebenbei als Gastgeber, zum Stichwortgeber. Das war auch von ihm nicht sonderlich nett.
Ich selbst habe in den letzten Jahren schon viele Interviews geführt, mit Musikern, Autoren, anderen Journalisten, etc. Und da gab es auch schon Interviews, die ich nicht veröffentlicht habe, weil sie zu einseitig und unauthentisch geworden sind. Das gehört dann auch dazu, gerade wenn man eine gewisse Authentizität wahren möchte.
Die Frage oben war eher eine rhetorische Frage bzw. ein Stilmittel um nochmal zu unterstreichen wie diese Folge auf den Hörer wirken könnte und wie sie auch auf mich gewirkt hat.
Denn ich gebe gern zu, dass ich sehr allergisch bin was nicht explizit gekennzeichnete Werbeformen betrifft. Die begegnen einem heute leider überall und man muss dreimal hinschauen. Da reagiere ich leider manchmal auch etwas über, tut mir leid dafür. Hoffe, Du kannst die Entschuldigung akzeptieren. :-)
Danke. Und ja, natürlich sind mir kritische Hörer deutlich lieber. Danke für das Feedback und die sachliche Kritik und die Entschuldigung. Ich werde es mir zu Herzen nehmen, nächstes Mal etwas kritischer ranzugehen. <3
Nicht so einlullen lassen, der Podcast ist doch keine Werbung oder? Dem wurde zu viel durchgehen gelassen, allein „youtuber“ als stars der Branche, da kommt es einem ja hoch…
inde die Kritik hier teilweise sehr unangebracht, da es hier ja nicht um die Gamescom ansich, sondern das Organisieren eben selbiger geht und wie man eigentlich in so einen Job reinrutschen kann.
Das auf der Gamescom nicht alles richtig läuft das wissen glaube ich alle Beteiligten.
Aber in dieser Folge ging es ja nun nur einmal um das Organisieren im Hintergrund!
Wenn man dann auch noch kritisch anfängt zu diskutieren (was ich natürlich spannend fände) dann dauert der Cast halt 4 Stunden (auch das fände ich nicht verkehrt:D).
Und das der Herr sich ein wenig selbst für die Gamescom feiert finde ich auch völlig ok. Ist ja auch nen Berg Arbeit.
Und leider sind die Youtuber die Stars der Hauptzielgruppe auf dieser Messe, unabhängig davon was wir davon halten.
Was Christian sagt. Wer den Podcast schon eine Weile kennt und unsere Folgen zur gamescom gehört hat weiß, dass wir da auch Kritik zur „immer größer“ und „immer mehr YouTuber“-Politik geäußert haben. Auch was das Wachstum der Messe, die Organisation (Stichwort Wildcars) und so weiter betrifft. In dieser Folge war aber eine andere Intention gegeben. Ich wollte die Frage stellen, wie im Hintergrund der Messe Boris an den Job rangeht, was zu tun ist und wie die Planung und Organisation abläuft.
Klar, Boris ist ein geschulter PR-Mensch, das hört man. Ich hätte sicherlich ein paar Mal etwas früher dazwischen gehen können, das stimmt, aber andererseits fand ich es auch interessant, wie er denkt und an die Sache rangeht. Ich finde, dass man ihm dennoch anmerkt, dass er wirklich für den Job brennt und ihn mit Leidenschaft macht. Das wirkt nicht gespielt oder aufgesetzt. Habe ihn im Vorfeld auch persönlich getroffen und kann diesen Eindruck auch „in echt“ bestätigten.
Die Diskussion ausarten zu lassen, ob YouTuber jetzt Stars sind oder nicht, war in diesem Punkt unangebracht, fand ich – das war nicht das Thema. Tatsache ist nun mal, dass viele, viele Menschen genau FÜR diese YouTuber nach Köln kommen. Das ist Fakt. Ob man das nun gut findet oder nicht, ist es dadurch Boris‘ Realität und natürlich auch sein Job, diese Trends zu nutzen. Ich finde, er würde einen Fehler machen, diese Welle der Begeisterung nicht nutzen zu wollen. Ganz klar.
„Ich wollte die Frage stellen, wie im Hintergrund der Messe Boris an den Job rangeht, was zu tun ist und wie die Planung und Organisation abläuft.“
Und gerade hier hätte man eben auch kritisch auf den Sicherheitsaspekt eingehen müssen, denn dies gehört ebenfalls zur Organisation und zur Planung. Gibt es glaubhafte Konzepte für den Fall, dass etwas passiert? Mit welche Begründung muss das eigentlich immer größer auf diesem engen Raum werden? Das wären tatsächlich mal interessante Fragen. Wie die Organisation abläuft, darüber wurde doch recht wenig gesagt, viel hat er angepriesen, wie toll sie doch die „User“ und „Consumer“ einbeziehen (was für schreckliche Wörter übrigens…). Das wirkte zum Großteil wirklich wie eine Werbesendung.
Nachvollziehbar, wäre nur schön gewesen auch etwas kritischer zu sein, wenn man schon mal einen Verantwortlichen da sitzen hat, vor allem wenn der sich noch so eklatant und zumindest fur mich unsympathisch abfeiert ;) grundsätzlich mag ich eure positive und respektvolle Einstellung im Podcast aber sehr zu schätzen:)
Danke, ich kann die Kritik ja auch verstehen. Lieber kritische Hörer, die sowas auch sachlich (wie ihr hier) ansprecht, statt alles blind abzufeiern :) Das lob ich mir.
Hui, das war ordentlich an Themenpotenzial verschenkt. Wenn ich einen Gamescom Organisator vor der Flinte hätte, dann hätte nach den übertriebenen Essenpreisen gefragt und inwiefern diese mit der angeblichenen Kundenorientierung vereinbar ist. Oder hätte mal die Planungsprozesse und die Korrespondenz mit den Publishern aufdröseln lassen. Da hätte soviel interessantes entstehen können, weshalb ich auch die Kritiker hier auch gut verstehen kann.
sooo PR geschult war Boris dann leider doch nicht und das hat es nicht besser gemacht: bitte weist eure gäste nochmal an bei der aufnahme nichts zu essen! die M&Ms oder die Chipstüte absolut außer reichtweite! nomnomnom
Ich fand die Folge grundsätzlich erstmal gut und den Gast interessant. Persönlich würde ich gerne mal herausfinden, wie er seine „alles cool finden“ Einstellung im täglichen Arbeitsalltag und insbesondere in der heißen Zeit vor und während der Gamescom umsetzt. Die Geräusche nebenbei sind mir auch aufgefallen und gegen Ende das häufige Maus klicken. Da war wohl schon jemand gelangweilt…leider.