IM1524: Buch "Spiel als Arbeit"
Fabian Hoose ist Doktor der Soziologie und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum. Für seine seine Dissertation schaute er sich die Arbeit in der Gamesbranche an. Er führte qualitative Interviews mit 25 Personen, die sich mit der Entwicklung von Spielen beschäftigten. Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte er jüngst im Fachbuch Spiel als Arbeit. Arbeitsorientierungen von Beschäftigten der Gamesbranche.
Mit Daniel diskutiert Fabian im Podcast über das Buch. Was unterscheidet qualitative von quantitativer Forschung und warum entschied er sich fürs Erstere? Warum gilt die Arbeit in der Gamesbranche als modern und anders und welche Probleme ergeben sich hieraus für die Beschäftigten? Und sind Crunch-Zeiten nur ein böses Vorurteil oder Realität der Branche?
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Was ist das für ein Kratz-Geräusch im Hintergrund?
Das sind Rückkoppelungen im Mikro des Gastes, die wir leider einfach nicht rausbekommen haben, weil wir den Grund dafür nicht gefunden haben. Sorry!
Danke für die Antwort Daniel! :D
Ich dachte schon, es läge an meinen Boxen :D
Ich finde es schade, dass die Angestellten in der Games-Branche nicht mehr verdienen. Ich selber bin Software-Entwickler und arbeite in einer großen Firma die Business-Software entwickelt. Da mich Games in all ihrer Vielfalt interessieren, habe ich auch hin und wieder überlegt, ob es in der Spielebranche nicht mehr Spass machen würde. Andererseits denke ich, dass man schon eine sehr große Leidenschaft dafür mitbringen muss, um für diese Gehälter als Programmierer zu arbeiten. Früher oder später hält auch in diesem Job der Alltag ein und muss Sachen erledigen, die einem keinen Spass machen.
Ich bin immer wieder begeistert, in welcher Qualität die Spiele rauskommen. Wenn man das Ganze mit Business-Software vergleicht, liegen Welten dazwischen. Fängt allein damit an, wie man die richtigen Komponenten findet. Sucht mal bei SAP nach einer bestimmten Software zum installieren. Bei Steam klicke ich einfach ins Suchfeld und tippe den Begriff. Bei Spielen wird bei manchen Titeln darauf geachtet, dass jeder Idiot damit zu Recht kommt, bei Business-Software braucht man einen Berater.
Schade finde ich, dass die Regierung diesen Wirtschaftssektor einfach ignoriert. Fabrikarbeiter braucht man immer weniger und selbst Business-Softwareentwicklung wird teilw. in Billiglohn-Länder ausgelagert. Bei der Spieleentwicklung passiert letzteres meines Erachtens noch nicht. Ich weiß, dass Kanada den Sektor Spieleentwicklung durch Steuervergünstigungen fördert, weil sie es als Zukunftsbranche erkannt haben. In Deutschland ist es schwierig, vor allem in Bayern. Die Tochter eines entfernten Kollegen hat eine Ausbildung in Game Design abgeschlossen. Sie hat dann in unserer Firma ein Praktikum gemacht. In einem kurzen Gespräch hat sie dann erklärt, dass es in München im Spielebereich viel zu wenig Jobs gibt und sie deswegen jetzt außerhalb davon nach Arbeit sucht.
Ich finde, wer einen Job in der Spielebranche sucht, sollte sich überlegen, ob sie oder er eine ausreichend große Leidenschaft mitbringt und auch gewillt ist, zur Not im Ausland zu arbeiten. Nach dem Podcast sollte man dieses Buch auch vorher lesen. Ich werde es mir merken und bei Gelegenheit auch zu Gemühte führen. Vielleicht helfen auch solche wissenschaftlichen Arbeiten, ein Umdenken in der Politik zu bewirken, was die Förderung und Ausbildungsmöglichkeiten betrifft.
Ich freue mich immer sehr über die Themen abseits der Spiele selbst, die wissenschaftlichen umso mehr. Gern mehr davon, und gern auch mehr im Detail.
Bspw. ist mir auch nach der Diskussion die Forschungsfrage(n) nicht ganz klar, abgesehen von einem recht pauschalen „Wie ist das eigentlich?“ Dementsprechend bleibt auch das Ergebnis nur wage hängen. Aber ich könnte ja auch einfach die Arbeit lesen. Oder ich hoffe einfach auf das nächste Interview bei InsertMoin!