IM1281: Lords of the Fallen
Deck13 war bisher eigentliche eher bekannt für Adventures, hat aber kürzlich beim Deutschen Computerspielepreis abgeräumt. Zu Recht, denn ihr Werk Lords of the Fallen ist eines der wenigen Spiele aus Deutschland, die auch auf dem internationalen AAA-Markt eine gute Figur machen. Und trotzdem hört man einen bestimmten Vorwurf wie bei einer kaputten Schallplatte immer wieder …
„… Lords of the Fallen? Das ist doch dieser dreiste Dark Souls-Klon!“
„Das ist doch dieser dreiste Dark Souls-Klon!“
„Ein dreister Dark Souls-Klon!“
„Dreist! Klon!“
„“§Q§$%“§$§%&§$§$!“§$-KLON!!!!!“ (mit Schaum vor dem Mund)
Schluss damit! Micha hat sich Christian eingeladen und gemeinsam versuchen sie das Spiel im Cast zu besprechen, OHNE ständig mit Vergleichen aus der Souls-Reihe zu kommen. Wie sich herausstellt, ist es doch nicht ganz so einfach …
Den Youtube-Kanal von Christian könnt ihr hier finden.
Would you kindly…
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Hallo Ihr Beiden,
erstmal: toller Cast, viel Lob!
Was ich nicht ganz nachvollziehen kann: Ich bin großer Fan der Souls-Reihe und kenn Lords of the Fallen bisher nur von youtube; allerdings sind schon so viele Elemente übernommen worden, dass es mich etwas erstaunt, wenn sich gewundert wird, dass das als „Klon“ bezeichnet wird. Ihr merkt ja selbst, dass Ihr LotF ständig mit den Souls-Spielen vergleicht. Wobei ich die Ähnlichkeit nicht unbedingt als negativ bewerten würde, wie es eurer Meinung nach viele tun (Wird es tatsächlich so häufig als „dreister“ Klon bezeichnet?). Zum Spiel selbst: Trotz großem Souls-Fanboytum meinerseits interessierts mich nicht wirklich. Zum einen, weils wohl doch etwas anspruchsloser zu sein scheint, zum anderen, weil mich das Weltendesign nicht so wirklich anspricht. Letzteres geht mir irgendwie schon zu sehr in die Fantasy-Ecke ala Diablo, wenn ich das richtig sehe. Trotzdem muss ich sagen, dass das Spiel einen hochwertigen Eindruck macht und ich froh bin, dass auch deutsche Entwicklerstudios sowas auf die Beine stellen können. Vlt. ist in naher Zukunft ja auch was für meinen Geschmack dabei…
Vielen Dank für tolle Podcaststunden, Macht weiter so!
Beste Grüße
Martin
Hallo,
ich freue mich schon auf den Cast (habe ihn also noch VOR mir), habe aber zu dem Thema (ist ja schon was älter) auch eine Meinung. Ich habe alle Souls spiele gespielt (2 davon durch) und auch LotF angefangen.
Es ist eindeutig, dass LotF gar nicht, oder nicht in der jetzigen Form existieren würde, hätte es die Souls Reihe nie gegeben. Aber das kann man genau so auch zu beinahe beliebigen anderen Kombinationen sagen.
Neulich wurde doch erst bestätigt, dass Alone in the Dark Vorlage für Resident Evil war (Quelle seit ihr selbst :)) Und wer weiss schon ob wir ohne Halo nicht immer noch über Medipacks stolpern würden.
LotF bringt genug eigenen Stil mit an den Tisch, um relevant zu sein. An jeder Ecke merkt man, dass die Entwickler mit Herzblut dabei waren und nicht nur Souls abgepaust wurde.
Sie erreichen ihr Idol zwar zu keinem Zeitpunkt, dass bleibt leider, aber es ist trotzdem ein solides, zurecht in der Form ausgezeichnetes Spiel, dass einen zweiten Teil verdient hat.
Bin gespannt ob etwas zum kommerziellen Erfolg gesagt wird und es sich für das Team gelohnt hat.
Persönlich würde ich das Spielsystem gerne mal in einer SciFi Welt sehen, Burgen und Zauberer sind wie Zombies, sind wie 2. Weltkrieg, sind wie hab ich schon 1.000 mal gesehen…
Also ich finde eueren Cast ja supergeil, aber ich muss jetzt mal ne Lanze für Yager brechen. Die vergesst ihr immer bei der Aufzählung der deutschen Entwickler ;) Nichtsdestotrotz wunderbarer Cast mit tollem Abgeschweife!
Schöne Grüße
Tz, der Manu hat dem Christian also vom schwachen DLC berichtet. Soso. ;)
Ich mag Lords of the Fallen, weil es einen ruhigen, gemächlichen, wohl überlegten Kampfstil hat.
Allerdings habe ich die unterschiedlichen Magieschulen der drei Klassen ganz anders erlebt als ihr: Ich habe sie ignoriert. Letztendlich kann man die Anfangsklasse in jede beliebige Richtung (Stärke oder Geschicklichkeit) entwickeln und damit entweder dem schweren, langsamen Kampfstil oder dem schnellen, schurkischen (das ist die dritte Klasse) nachgehen. Mir gefiel vor allem die Erweiterung des Kampfes über aufladbare Schläge (etwas, das Bloodborne „übernommen“ hat), perfektes Timing, um keine Ausdauer zu verbrauchen, und die Möglichkeit, mit einem Schild die Gegner umrammen zu können.
Neben der knappen Spielzeit (bei mir waren es doch 20 Stunden, vielleicht bin ich sehr lahm) hat mich vor allem die Welt enttäuscht. Das generische Fantasy-Kloster und die generische Dämonen-wir-brauchen-Stacheln-Zacken-und-Spitzen-Welt konnten einfach nicht überraschen. Auch die Verbindungen zwischen den einzelnen Arealen konnten keine echten Aha-Momente hervorrufen wie beispielsweise in einem anderen Spiel, weil der Aufbau der Welt so klar war: Natürlich kommt man von der Mauer in den Innenhof und damit ins Kloster. Natürlich muss man vom Friedhof unterhalb der Mauer irgendwie wieder hochkommen. Der Aufbau war so logisch und damit ziemlich fad.
Richtig toll hingegen die Bosse. Vor allem im Vergleich mit den Schnipsgummi-Bestien in Bloodborne gefällt mir dieses überlegte, taktische Vorgehen viel besser. Auch die langen Lebensbalken störten da nicht. Im Gegenteil: Dass der erste Boss in drei Phasen den Spieler langsam an den Kampf heranführt, weil er nicht von Anfang an extrem schnell und aggressiv, sondern vorsichtig und schildgedeckt agiert, ist wunderbares Tutorial ohne Tutorial zu sein. Und wenn er erst sein Rüstung wegreißt – grandios.
Wermutstropfen dabei: Im New Game Plus werden die Bosse kaum schwerer. Man ist als Spieler dafür so überzüchtet, dass die Bonus-Ziele bei den Bossen eigentlich spielend erreicht werden könne (wenn man vorher auf Wiki nachgelesen hat, was man überhaupt machen soll). Dafür kann man die damit erbeuteten Waffen nicht mehr gebrauchen, weil diese nicht auf das New Game Plus ausgelegt sind. Hier kommt auch das schwache Charaktersystem zum Tragen. Ganz wie in Dark Souls 2 erreicht man als Spieler zu schnell zu hohe Charakterstufen, sodass der Kämpfer einer eierlegenden Wollmichsau ohne echte Nachteile gleicht.
Umso besser ist das Sounddesign. Diese Schwere, die in jedem Angriff liegt, ist für mich unerreicht, da will ich direkt zurück an den Controller und wieder zuschlagen. Hoffentlich können Deck 13 in Zukunft etwas ähnliches auf die Beine stellen. Die eigene Engine und Grundideen bzw. klugen Erweiterung der bekannten Konzepte sind eine dufte Grundlage.
Also ich habe in der Berichterstattung über Lords of the Fallen zwar auch die Souls Vergleiche mitbekommen, hatte aber nie das Gefühl das diese vorwurfsvoll waren.Und wenn überhaupt glaube ich das Lords of the Fallen davon profitiert hat zumal jeder Souls Fan sicherlich darüber nachgedacht hat ob er sich das nicht auch kauft. Ansonsten wäre die Aufmerksamkeit für ein deutschen Titel eher gering gewesen. Mich hat vom Kauf bisher nur abgehalten das es für PC viele Berichte über Bugs gab, aber ich kann mir immernoch vorstellen das Spiel mal zu spielen wenn’s passt. Schade das Deck 13 keinen direkten Nachfolger machen kann. Ich hoffe sie versuchen sich aber weiter in diese Richtung Souls-Like Spiele, denn davon kann es ruhig ein paar mehr geben. Und ja: Die Souls spiele haben eben diese Gattung Action-Rollenspiel geprägt und somit ist es ein Souls-Like – Venettica hin oder her. Das ist keine Wertung sondern einfach eine Kategorisierung.
Zwar sehr spät, aber von meiner Seite auch noch einmal ein dickes, dickes Lob zu dieser Folge.
Der Anfang mit dem halb verkaterten Micha war schon ein Highlight, aber man merkte richtig, wie im Gespräch immer mehr Leben in ihn kam.^^
Casts mit Micha sind immer ein Highlight, wenn er ein Spiel mag. Und vor allem habe ich das Abschweifen sehr geschätzt. Und Christian war ein super Gast. Habe mir dank euch beiden mal vorgenommen sowohl Lords of the Fallen, als auch Silent Hill Homecoming anzugehen.
Deshalb auch bitte einen Silent Hill Cast! Und gerne mehr Abschweifungen dieser Art. Weiter so.
Danke! <3
Also ich habe sowohl Lords of the Fallen als auch Venetica gespielt aber bis auf die Sache mit den Kombos wenn man im richtigen Moment während der Schlaganimation die Angriffstaste drückt und der gigantischen Anzahl an Bugs haben beide Spiele nichts miteinander gemein. Da passt der Vergleich mit der Souls Reihe viel eher denn mal ehrlich, sowohl das Kampfsystem als auch das Weltendesign, Levelsystem, die Einsamkeit und die dicken Bosse erinnern eher daran als an Venetica mit seiner belebten Welt, den vielen Interaktionsmöglichkeiten und questbasierten Spielsystem. Und das meine ich nicht negativ, ganz im Gegenteil. Das macht das Spiel für mich erst interessant und es sollte viel mehr Spiele geben die die Souls Formel verwenden.