IM1251: Interview "GamesBavaria Munich e.V."
Daniel hat zwei Münchner Spieleentwickler zu Gast: Johannes Roth von Mimimi Productions, die vor allem für Last Tinker bekannt sind, und Robin Kocaurek von Klonk Games, die kürzlich ihr Debüt-Werk Shift Happens erfolgreich auf Steam Greenlight einstellen konnten.
Beide sind Teil des jüngst gegründeten GamesBavaria Munich e.V., Johannes als Vorstandsvorsitzender und Robin mit Klonk Games als Mitglied. Im Podcast erklären die beiden, warum sie es für sinnvoll erachteten, die Entwicklerszene in der bayrischen Landeshauptstadt besser zu organisieren, wieso der Austausch gerade unter kleineren Studios so wichtig ist und woran es krankt am Gamesstandort Bayern und Deutschland generell.
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Haha, Bayern und Spiele. Super Aprilscherz. Wer in Bayern Spiele entwickelt muss mit der typisch bayrischen Landbevölkerung vor der Haustür rechnen. Dessen Vertreter sehen so aus wie die ersten Gegner bei Bloodborne mit ihren Mistgabeln und Fackeln.
Scherz bei Seite. Manchmal ist es wirklich erschreckend wie Internet-fremd die bayrische Bevölkerung ist. Ein Bekannter ist Englischlehrer an einem bayrischen Gymnasium. Er hat in der Kollegstufe die Frage zur Diskussion gestellt, in wie fern das Internet eine Bedrohung für die Zeitungsverlage ist. Die meisten waren der Meinung, das es keine Bedrohung sei, weil jeder weiß, dass im Internet nur gelogen wird und in Zeitungen die Wahrheit steht. Es gibt auch Schüler, die daheim gar keinen Internet-Zugang haben. Als modern eingestellter Lehrer eines Land-Gymnasiums muss er schon oft mit Lehrern, Schülern und Eltern kämpfen. Ich muss aber sagen, dass je näher man an München ran kommt und je jünger die Schüler sind, sich die Einstellung bessert. Gefühlt hinken wir aber anderen Bundesländern hinterher. Vor allem unsere Politiker. Deswegen bin ich nicht überrascht, dass sich der Großteil der deutschen Spieleentwicklung auf Norddeutschland konzentriert.
Umso wichtiger ist so ein Verein in Bayern. Welche Spiele-Firma will schon selber die Mauern in Bayern mit Fingernägel aufkratzen. Die Wände werden aber dünner, wenn die alten Politiker endlich in Rente gehen und in Bayern immer mehr Breitband-Internet verfügbar wird. So ein Verein hat dann auch ein paar mehr Fingernägel und größere.
Dein Kommentar ist engstirnig und voller altbackener Vorurteile. Entspricht also genau dem, was du den Menschen aus Bayern vorwirfst. ;)
Wie schon gesagt, der erste Absatz war nicht so ganz ernst gemeint. Einzelne Ereignisse lassen mich aber daran manchmal Zweifeln. Vor Jahren wurde Gabriele Pauli auf einen Parteitag der CSU als „Hexe“ und „Hure“ beschimpft, im 21. Jahrhundert.
Außerdem bin ich selber auf dem bayrischen Land groß geworden.
Also wenn man ganz ehrlich ist, ist es wirklich halb so wild. So pauschal verurteilt wird nur noch ganz wenig und Neugier überwiegt inzwischen. Die Skepsis und Angst vor Videospielen ist mit der wachsenden Verbreitung wirklich zurückgegangen.
Es gilt allerdings immernoch, einige dieser Hürden die oft aus Unwissenheit bzw. Angst vor Neuerung noch stehen, mit Verständnis anzugehen. Es gibt für mich nachvollziehbare Gründe, warum Schulen sich nicht trauen, dieses Medium zu thematisieren und in den Unterricht zu integrieren. Meistens, weil man nicht in einem Gebiet lehren will, von dem man nicht unbedingt versteht wie es funktioniert, da spielt Angst vor dem vermeintlich Ungewissen eine große Rolle. Digital versierte Lehrer werden dann oft von den Kollegen seltsam beäugt, man weiß es aber meistens einfach nicht besser.
Filme zeigen und analysieren war ja schon schwerst modern für einige, Videospiele sind da noch nicht sehr weit. Aber ehrlich gesagt glaube ich das mit verständnisvoller Aufklärung und etwas Geduld nachhaltig was passieren kann.
Aber du hast ganz recht, einige Strukturen werden aussterben und neue kommen nach.
Aber wer, wenn nicht Schulen, sollte die Unwissenheit vertreiben. Zumindest ist doch das die Aufgabe einer Bildungseinrichtung. Es gibt halt auch Lehrer, die sich mit der modernen Medienkultur auseinandersetzen.
So ein Verein ist da eine Kluge Wahl Hürden einzureißen. Ich stimme dir zu, dass man hier mit Geduld und politischen Taktgefühl besser voran kommt. Nichts womit sich ein Spieleentwickler allein rumschlagen möchte.
In München gibt es zumindest eine private Spieledesign-Hochschule und in Werk1 gibt es Veranstaltung zu dem Thema. Wäre schön, wenn sich Spieleentwicklung nicht nur auf Norddeutschland bzw. nördlich von Bayern konzentriert und aus diesen Grundstrukturen mehr entsteht.
Was dem Pocast fehlt: Ein Cameo-Auftritt von Markus Söder.
Tja, den hast du dann wohl nur noch nicht gefunden ;)
Der Podcast hat mich schon ein bisschen traurig gemacht, weil ich in Sachsen Anhalt lebe. Die Einzigen die hier die Fahne hoch halten sind Acagamics aus Magdeburg. Und in Halle, wo ich studiere, wird der Informatik-Studiengang geschlossen. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Nichts hält dich davon ab, selbst was auf die Beine zu stellen. Wir haben es hier geschafft, weil eine Hand voll engagierter Leute immer und immer wieder Veranstaltungen organisiert haben und sich öffentlich und bei der Politik für Spiele stark gemacht haben.
Wir sind als Industrie was den Umsatz und die Angestellten angeht eher irrelevant, aber gerade sind Videospiele cool und verzeichnen ein großes Wachstum. Diese Welle reiten wir gerade ganz erfolgreich und ich glaube das kann man anderswo auch ganz bestimmt schaffen.
Derzeit organisieren wir(also nicht der Verein, sondern wieder jemand anders) das Gamecamp in München, kannst ja mal einen Blick drauf werfen: http://www.gamecampmunich.de/
Wir dokumentieren unsere Arbeit diesmal ordentlich und werden alles zur Verfügung stellen, so dass jeder mit einem eigenen Fahrplan so was auch bei sich auf die Beine stellen kann. Interessierte gibts immer, man muss sich nur ordentlich oraganisieren.