IM2047: Le Brunch – Der vermeintliche Tod des Singleplayers
Die Meldung schlug ein wie eine Bombe: EA schließt Visceral Games, die ehemaligen Dead-Space-Macher, und das obwohl genau dort das neue Star-Wars-Spiel unter der Regie von Uncharted-Autorin Amy Henning entstehen sollte, mit Fokus auf Story und Singleplayer.
Das Projekt zieht nun intern um zu EA Vancouver und soll sich entsprechend der aktuellen Marktsituation „verändern“, wie ein Tweet von Patrick Sunderland verrät. Spieler und Spielerinnen aller Länder fragen sich nun: „Stirbt der klassische Singleplayer in AAA-Produktionen?“ Gibt es bald nur noch „Games as a Service“-Titel und Multiplayer?
Darüber wollen wir heute in Le Brunch reden und dazu hat sich Manu Sandro Odak, Head of Gamestar.de und Moritz Wagner von Mimimi Productions eingeladen, um dieses Thema aus Entwickler-, Konsumenten- und Presse-Sicht zu beleuchten.
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Kurzer Gedanke dazu: Der Aufruf von Moritz Wagner, Spiele, auf die man sehnlichst wartet auch mal zum Vollpreis zu kaufen, ist schon richtig und wichtig.. aber wie schon Manu so schön sagte, da ist ja auch noch der Backlog…
Ich glaube, das ist Punkt der immer noch zu wenig beachtet wird in der Diskussion.. das „neue“ Spiel, dass der Entwickler zum Vollpreis auf den Markt schmeißt, steht ja nicht nur in Konkurrenz zu den Spielen im selben Genre, sondern zu allen anderen die der Spieler als potentiell interessant erachtet und im Wettstreit um das Freizeit-Budget stehen, und dazu gehören auch all diejenigen, die da noch rumlungern bei ihm auf dem Rechner und den Konsolen..
Mein Backlog in Steam dürfte 3-stellig sein (von den Sachen auf der Konsole alleine schon aus PSN Plus und XBoxGold Geschichten die jeden Monat dazukommen schon ganz abgesehen), hat sich halt angesammelt im Laufe der Zeit. Hab mal spaßeshalber das Geld ausgerechnet was das gekostet hat.. aber war eher erstaunt, wie „günstig“ das dann war, waren halt alles mal Einkäufe da wurde der Kram halt schon hinterhergeschmissen…. und es ist ja auch so, wie es schon im Podcast angedeutet worden ist.. für Vollpreis hätte man 90 Prozent davon nie gekauft, insofern ist die „Verlustrechnung“ was man als Dev gegenüber Vollpreis da verloren hat nicht immer richtig.
Letztlich ist es in der Summe echt ein Überangebot, ich finde man kann es echt nicht anders sagen.
Klar, man kann immer sagen „in der Nische X oder Y da geht noch was“, aber das große Ganze ist einfach dicht, voll… da werden hochaufwändige Triple-A Titel nach einem Jahr spätestens geradezu „verramscht“, der Spieler wird dann noch anspruchsvoller (oder verliert eher jeden Bezug zu Wert und Aufwand), und verlangt hochoriginelle Indie-Spiele mit Triple-A Bling-Bling und 120 Stunden Spielspaß für 5 Euro.
Das kann auf Dauer nicht gutgehen.
Das die Publisher ihr Heil dann in Lootboxen und Co. sehen.. wundern tut es mich nicht. Gut finden muss ich es trotzdem nicht, aber wenn man die Wahl hat dem Spieler mühsam ein Single-Player Spiel für 60 Euro zu vertickern (wohl zunehmend schwerer) oder dauerhaft neue virtuelle Hüte oder was in der Art für mehr Geld übers Jahr gerechnet (was offensichtlich funktioniert) dann ist die Entscheidung natürlich klar…